✍Übler Verdacht: Hausverwaltung hetzte Mietern ein Detektivbüro an den Hals, um sie loszuwerden – und stellte den Bespitzelten dann auch noch die Kosten dafür in Rechnung >> Nureflex, verzweifelt gesucht: Eine neue App soll Wienerinnen und Wienern bei Medikamentenengpässen helfen >> Wien, wie es isst: Alsergrund Wetterkritik: Der Frühling läuft heute zur Hochform auf. Bis zu 16 Grad und ab Mittag strahlender Sonnensch...
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Übler Verdacht: Hausverwaltung hetzte Mietern ein Detektivbüro an den Hals, um sie loszuwerden – und stellte den Bespitzelten dann auch noch die Kosten dafür in Rechnung >> Nureflex, verzweifelt gesucht: Eine neue App soll Wienerinnen und Wienern bei Medikamentenengpässen helfen >> Wien, wie es isst: Alsergrund

Wetterkritik: Der Frühling läuft heute zur Hochform auf. Bis zu 16 Grad und ab Mittag strahlender Sonnenschein – am Vormittag stürmt es mit Windböen von rund 100 km/h. Das wäre ja alles schön und gut, wäre nicht eigentlich noch Winter!


Guten Morgen!

Vielleicht erinnern Sie sich noch: Ende November haben wir über ein Zinshaus im 4. Bezirk berichtet, das von den Eigentümern offenbar planmäßig dem Verfall preisgegeben wird – das sagen nicht nur die Mieterinnen und Mieter, die vermuten, dass sie dadurch hinausgeekelt werden sollen; darauf deuten auch zahlreiche Schäden am Gebäude hin.

Jetzt würde ich Ihnen gerne erzählen, dass sich inzwischen alles zum Besseren gewendet hat, aber da muss ich Sie leider enttäuschen. Zudem wird die ganze Sache immer absurder – inzwischen mussten die Bewohner nämlich erfahren, dass einige von ihnen offenbar im Auftrag der Hausverwaltung bespitzelt, und dafür auch noch selbst zur Kasse gebeten wurden. Wie es dazu kam, erzähle ich Ihnen gleich unten.

Außerdem im heutigen FALTER.morgen: Soraya Pechtl berichtet über eine neue App, die Abhilfe bei Medikamentenengpässen schaffen soll. Und dann stellt Ihnen die Redaktion unserer Fressbibel „Wien wie es isst“ noch die besten Lokale am Alsergrund vor.

Eine schöne Woche wünscht Ihnen

Martin Staudinger

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„Wir waren wirklich schockiert”

Die Bewohnerinnen des Hauses Rienößlgasse 24 staunten nicht schlecht, als sie ihre Mietzinsabrechnung zu Gesicht bekamen – wurden ihnen mehr als 1000 Euro für Bespitzelung verrechnet?

Die Geschichte der Rienößlgasse 24 nochmals in Kurzfassung: Vor einigen Jahren wird das Gründerzeithaus verkauft. Den neuen Besitzer lernen die Mieter nie persönlich kennen – er versteckt sich in einem vielfach verschachtelten Firmennetzwerk. Im Grundbuch ist als Eigentümer anfangs eine EA Einhundertsechste WT Holding GmbH eingetragen, die sich inzwischen in RGV24 GmbH umbenannt hat. Dahinter steht eine Immobilienholding in Luxemburg und hinter dieser wiederum eine Briefkastenfirma in der Karibik.

Das Haus Rienößlgasse 24 – zermürbender Kleinkrieg zwischen Eigentümer und Mietern (© privat)

Seither verkommt das Haus immer mehr. Schäden wurden nicht oder nur notdürftig behoben, Schimmel breitete sich aus, eine Zeit lang wurden in eine 70-Quadratmeter-Wohnung 15 Arbeiter einer nahegelegenen Baustelle einquartiert, die nur über einen einzigen Haustorschlüssel verfügten – und ihre Nachbarn zu allen Tages- und Nachtzeit herausklingelten (hier geht es zu unserer damaligen Geschichte, die in der Folge von mehreren anderen Medien übernommen wurde).

Schikanen wie diese dienen oft dazu, Altmieter zu vergraulen. Die meisten Parteien gaben dem Druck irgendwann nach – nur einige wenige, die bereits seit Jahrzehnten in der Rienößlgasse wohnen, blieben. Und wehrten sich.

Es begann ein zäher Kampf, der seither auch vor Gericht ausgetragen wird. Drei Verfahren sind inzwischen anhängig, und eines davon fördert nun Unterlagen zutage, die eine besonders perfide Aktion der Eigentümer bzw. ihrer Hausverwaltung gegen die Altmieter vermuten lassen.

Indizien dafür verstecken sich in der Hauptmietzinsabrechnung 2021. Zum einen wird den Hausparteien dort eine Reihe von Kosten aufgebrummt, die eigentlich der Eigentümer tragen müsste – rund 10.000 Euro an Steuerberatungskosten beispielsweise. Ein Posten ist aber besonders dubios: „Dedektei”, steht da, es folgen die Namen von zwei Mietern. Und in Rechnung gestellt werden dafür immerhin 1.094,40 Euro.

Hat die Hausverwaltung zweien der Bewohner Schnüffler an den Hals gehetzt – und die Hausgemeinschaft auch noch selbst für die Bespitzelung zahlen lassen?

Auszug aus der Hauptzinsabrechnung 2021: Über 1000 Euro Honorar für „Dedektei” (© Screenshot FALTER.morgen)

„Es hat vor einiger Zeit schon das Gerücht gegeben, dass die Hausverwaltung einen Detektiv auf uns angesetzt hat”, sagt einer der Mieter: „Wir haben das anfangs aber ehrlich gesagt nicht ernst genommen. Als wir die Abrechnung gesehen haben, waren wir schockiert, und zwar doppelt – erstens, weil es ein unheimliches Gefühl ist, überwacht zu werden, und zweitens, weil man uns dafür auch noch abkassiert hat.“

Dass als Zielobjekte der Observation zwei einzelne Personen herausgepickt wurden, könnte mit deren Funktionen zusammenhängen: Eine hat sich im Zusammenhang mit den Mieterprotesten immer wieder in der Öffentlichkeit, eine zweite ist Rechtsanwalt.

Aber was könnte der Grund dafür sein, dass die Hausverwaltung Detektive engagiert hat? „Es kann nur darum gegangen sein, herauszufinden, ob die Wohnungen der beiden durchgängig bewohnt werden”, mutmaßt die Hausgemeinschaft gegenüber dem FALTER.morgen. Hintergrund: Hält sich ein Mieter weniger als die Hälfte des Jahres an seiner Adresse auf, kann das ein Kündigungsgrund sein.

Laut Hauptmietzinsabrechnung fielen die Kosten für die „Dedektei” im Corona-Jahr 2021 an. Falls die Hausverwaltung damals spekulierte, dass die beiden Mieter während der Lockdowns aus der Stadt flüchten und so die 50-Prozent-Anwesenheitsmarke unterschreiten würden, wurde diese Hoffnung enttäuscht: „Wir haben leider keine Landhäuser, in die wir uns zurückziehen können”, sagt eine der Betroffenen.

Wir hätten von der Hausverwaltung gerne erfahren, was es mit der ominösen Detektei auf sich hat. Auf eine entsprechende Mail kam aber mehr als zehn Tage keine Antwort, telefonisch stellte ein Mitarbeiter zwar einen Rückruf in Aussicht – aber nur „wenn unsererseits Interesse besteht”.

Was bislang offenbar nicht der Fall war.

Auch die Bewohner der Rienößlgasse 24 selbst haben kaum Kontakt mit der Hausverwaltung. Mit ihnen wird in der Regel über Anwälte und Zettel am schwarzen Brett kommuniziert. Bloß eines fällt ihnen seit der ersten FALTER.morgen-Geschichte über ihre Probleme auf – der Ton der Aushänge ist ein bisschen höflicher geworden.

Zumindest einen echten Lichtblick gibt es auch: Am bröckelnden Sockel des Hauses finden Sanierungsarbeiten statt (allerdings Monate, nachdem eine erste Frist abgelaufen ist, die von der Baupolizei gesetzt wurde).

Aber sonst? „Die Hoftüre und die Haustüre gehen genauso wenig zu, Schimmel ist immer noch da, die Feuchtigkeit auch und so weiter und so fort“, sagt ein Bewohner: „Was das betrifft, ist also noch viel zu tun.”

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Falter-Radio

Die Remigrations-Phantasien der FPÖ – #1083

Der Asylrechtsexperte Lukas Gahleitner-Gertz von der NGO Asylkoordination erklärt im Gespräch mit Falter-Chefreporterin Nina Horaczek, wie realistisch die Forderungen der FPÖ im Asylbereich sind und wieso FPÖ-Chef Herbert Kickl Fan des früheren SPÖ-Innenministers Caspar Einem sein sollte.


Stadtnachrichten

Bild von Daniela Krenn
VON DANIELA KRENN

Sie kennen bestimmt das Glashaus am Donaukanal. Dort war bis vor Kurzem das Lokal Adria beheimatet. Aber die Stadt hat den Pachtvertrag mit Gastronom Gerry Ecker nicht verlängert, er musste das Lokal nach einem jahrelangen Rechtsstreit im Sommer räumen. 

Die Stadt lässt das Glashaus nun abreißen. An seiner Stelle soll ein kleiner, konsumfreier Park entstehen. Die 140 Quadratmeter große Grünfläche zwischen Augartenbrücke und Salztorbrücke soll die „gedrängte Situation” am Donaukanal auflösen. „Es ist erst der Anfang von weiteren Vorhaben am Donaukanal”, sagte Planungsstadträtin Ulli Sima (SPÖ).

An der Stelle des Glashauses soll ein Pocket-Park entstehen (© Stadt Wien/ Merlin Bartholomäus)

Es ging offenbar ums Geld: Ein 38-Jähriger hat bei der Polizei die Tötung eines Mannes gestanden, dessen Leiche Mitte Februar im Marchfeldkanal gefunden wurde. Das teilte die Polizei am Freitag bei einer Pressekonferenz mit. Seine Tatwaffe: ein Hammer.

Die Geschichte hinter dem mutmaßlichen Mord begann am 13. Februar. Da fand ein Fischer zwischen der Schwarzlackenau und Strebersdorf einen abgetrennten linken Fuß im Wasser. Er alarmierte die Polizei. Die Ermittler gingen von Anfang an von einem Verbrechen aus.

Mithilfe von Tauchern fanden die Beamten weitere Körperteile und durchforsteten Vermisstenanzeigen. Ein DNA-Abgleich bestätigte, dass es sich um einen 45-jährigen Iraner handelte, den seine Ex-Frau bereits Mitte November 2023 als abgängig gemeldet hatte.

Bei ihren Ermittlungen wurden die Beamten auf einen 38-jährige iranischen Staatsbürger aufmerksam. „Gegen ihn bestanden im Wesentlichen drei Verdachtsmomente“, sagt Gerhard Winkler, Leiter des Ermittlungsbereiches des Landeskriminalamtes Wien bei der Pressekonferenz. Die beiden Männer seien jahrelang befreundet gewesen und hätten Geldgeschäfte miteinander gemacht. Zudem habe der Tatverdächtige versucht, das Verschwinden des toten Mannes vor dessen Familie klein zu reden und Nachrichten vom Handy des Opfers geschickt.


Auch in dieser Geschichte geht's um (fehlendes) Geld: Die Projektgesellschaft hinter dem geplanten Kaufhaus Lamarr hat vergangene Woche Insolvenz angemeldet.

Schuld sei die Pleite der Signa Prime Selection. Deswegen könne man die Fertigstellung des Rohbaus nicht mehr finanzieren. Seit Dezember standen die Bauarbeiten ohnehin still. Das Luxus-Kaufhaus, das nächstes Jahr eröffnet hätte werden sollen, bleibt eine Baustelle. Wie es für das Unternehmen weiter geht, ist noch unklar.

Laut Gläubigerschützer schuldet die Projektgesellschaft „Mariahilfer Straße 10-18 Immobilien GmbH“ der Bank 260 Millionen Euro und Lieferanten über 16 Millionen.

Es gibt allerdings bereits einen potenziellen Interessenten für die Liegenschaft: Den Handelskonzern Spar. Dessen Vorstandschef Hans Reisch erklärte in einem Interview, man sei bereits interessiert gewesen, als noch der Flagship-Store von Leiner an dieser Adresse residierte. Konkret sei aber noch nichts.


Gesundheit

Bild von Soraya Pechtl
VON SORAYA PECHTL

Die APP-otheke

Hunderte Medikamente sind in Österreich immer noch nur eingeschränkt verfügbar. Antibiotika-Säfte für Kinder könnten knapp werden. Eine neue App soll Patienten bei Arzneimittelengpässen helfen.

Vergangenes Jahr mussten Eltern oft dutzende Apotheken ablaufen, um an Antibiotika- oder Fiebersäfte für ihre kränkelnden Kinder zu kommen. Im Frühjahr 2023 erreichte der Medikamentenengpass in Österreich einen Höhepunkt. Im März waren1257 Arzneien nicht oder nicht ausreichend verfügbar (über die Ursachen haben wir hier und hier berichtet).

Derzeit umfasste die Liste des Bundesamts für Sicherheit im Gesundheitswesen (BASG) 599 eingeschränkt verfügbare Medikamente. Die Situation ist vorerst also nicht so dramatisch wie im Vorjahr, die Liefersituation aber nach wie vor angespannt. Antibiotika-Saft für Kinder könnte auch heuer wieder knapp werden, heißt es vom Pharmagroßhändler Kwizda. Im Dezember gab es einen Engpass beim Covid-Medikaments Paxlovid. Und dann begann noch die Grippewelle über das Land zu rollen. In Wien werden es derzeit rund 20.000 Neuerkrankungen pro Woche gemeldet, 77 Menschen liegen mit Influenza im Spital, vor zwei Wochen waren es noch 51. 

Die Angst, seinem fiebernden Kind keine lindernde Medizin verabreichen zu können, ist verständlicherweise groß. Ärztinnen und Apotheker kritisieren seit Monaten, dass zu wenig passiert, um etwa die Produktion von Arzneimitteln wieder stärker in Europa zu verankern.

Aber es gibt auch ein paar gute Nachrichten. 

  • In Wien zeigt ab sofort die neue App „APOScout“ den Patientinnen und Patienten, in welchen Apotheken ein bestimmtes Medikament vorrätig ist. Die Ergebnisse werden nach Nähe zum Handystandort sortiert. Ist ein Arzneimittel nicht ist, zeigt die App an, ob es Medikamente mit dem gleichen Wirkstoff gibt.

Nureflex ist ein Mittel gegen Fieber für Kinder. Am Freitag war es in diesen Wiener Apotheken in der Nähe der Falter-Redaktion verfügbar. (© Screenshot ApoScout)

Vorerst machen 70 Apotheken mit – das sind rund 20 Prozent aller Wiener Apotheken. Die App soll in den nächsten Monaten auch in den Bundesländern verfügbar sein. Die Anwendung zeigt zudem die Öffnungszeiten sowie Nacht-, Sonn- und Feiertagsdienste aller österreichischen Apotheken. Für Personen, die mit Apps nicht viel anfangen können, ist eine Zusammenarbeit mit der Gesundheitshotline 1450 geplant.

Entwickelt hat die App Thomas Brosch vom Pharmagroßhändler Kwizda mit der Kwizda Apo App GmbH. Angeregt hatte sie Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) bereits im Sommer.

  • Und zweitens: In Österreich wurden im November 23 nationale Wirkstofflager errichtet, die es Apothekerinnen und Apotheker ermöglichen sollen, im Notfall die Medikamente selbst herzustellen.


Wien, wie es isst

9., Alsergrund

Die Gebrüder Valentino servieren in der Bründlbadgasse selbstgemachten Mozzarella und Firschkäse mit allerlei selbsteingelegtem Gemüse.

Der Alsergrund ist Wiens Hochburg der Studierendenheime dementsprechend prägen die studentischen Essgewohnheiten hier das kulinarische Angebot: umfangreiche Frühstücks- und Happy-Hour-Angebote, Menüs, viele To-go-Optionen. Aber nicht nur die Studierenden kommen und gehen – auch die Lokale.

Bemerkenswert vielleicht, dass sich im Neunten der Asien-Trend, der sich bei den Neueröffnungen anderenorts innerhalb des Gürtels zeigt, nicht fortsetzt. Im Gegenteil: Am Alsergrund sind die Italiener am Zug. Im kleinen Lokal der Fratelli Valentino (die Brüder heißen tatsächlich so) in der Bründlbadgasse gibt es von ihnen selbstgemachten Mozzarella und Frischkäse auf gemischten Platten mit allerlei selbsteingelegtem Gemüse. La Farina am Julius-Tandler-Platz serviert, wonach momentan offenbar die ganze Stadt giert: neapolitanische Pizza aus Sauerteig plus Pasta-Spezialitäten. Tansole Pizzeria in der Spitalgasse fährt ein niederschwelligeres Programm: neben dem Schwerpunkt Pizza, gibt es auch Griechisches und Orientalisches.

Apropos orientalisch: Seit Jahresbeginn etabliert sich das orientalisch ausgerichtete Nava in der Berggasse als ganztägige Frühstücksoption für die Neigungsgruppe vegetarisch/vegan. Experimentierfreudige statten And’s Potato in der Alser Straße einen Besuch ab. Das rustikale Fast-Food-Lokal hat sich ganz dem Erdapfel verschrieben und nimmt seine Mission so ernst, dass es nicht nur Klassiker wie Poutine serviert, sondern alle möglichen Kohlenhydrate durch Kartoffeln ersetzt, etwa in Form von Rösti-Maki, Rösti-Burger, Rösti-Hotdogs … Verabschiedet haben sich neben den Bravi Ragazzi und dem Little Italian auch das kleine Beisl Svens Sohn und das fantastische Farm-totable-Restaurant Belly of the Beast. Letzteres glücklicherweise Richtung Penzing.

Weitere Tipps finden Sie im FALTER-Lokalführer „Wien, wie es isst.“


Frage des Tages

Was war das Wiener Bäckenhäusel in der Währinger Straße im neunten Bezirk?

1. Eine Bäckerei

2. Eine Pension

3. Ein Lazarett

Auflösung von Freitag: Diesmal stimmten alle Antworten! Der Wiener Verlag war Anfang des 20. Jahrhunderts berüchtigt, weil er Bücher mit sexuellen Inhalten im Sortiment hatte, einige Titel in Deutschland verboten waren und manche Autoren die Kirche beleidigten.


Events des Tages

Bild von Gerhard Stöger
AUSGEWÄHLT VON GERHARD STÖGER

Musik 1

Zu ihrem 60. Geburtstag gestaltet die österreichische Saxofonistin Edith Lettner einen Abend mit ihren Steckenpferden Jazz, improvisierte Musik und World Music. Als Rahmen dienen ein Jazzquartett und ein afrikanisches Ensemble. Zudem wirkt die Elektronikerin und Sängerin Dafna Naphtali aus New York mit. (Sebastian Fasthuber)

Porgy & Bess, 20.30


Musik 2

Der seit Jahrzehnten in Wien heimische oberösterreichische Singer/Songwriter und Theatermusiker Bernhard Eder stellt heute sein neues Album vor. Sein Titel „Golden Days“ klingt nach Sommerglück, tatsächlich bietet es einmal mehr Herbstmelancholie. Eder ist schließlich ein Meister der gepflegten Schwermut. Doch keine Sorge: Statt eingeschlafener Füße gibt es hier auch einmal Groove und Energie.

Tag – Theater an der Gumpendorfer Straße, 20.00


Buchtipp

Der Himmel ist blau. Kann sein

Das im Jahre 1984 erschienene und nun 40 Jahre später neu aufgelegte Buch hat ungebrochene politische Relevanz: Die Notwendigkeit des Widerstands gegen totalitäre Politik hat kein Ablaufdatum. Beim Erscheinen – zwei Jahre vor der Waldheim-Affäre -trug das Buch wesentlich zur Debatte um die Rolle Österreichs im Nationalsozialismus bei, heute geben uns die Erzählungen Hinweise und Anstöße für Möglichkeiten und Formen zivilgesellschaftlichen Engagements gegen Radikalisierung und Extremismus.
27 Österreicherinnen erzählen über ihren Widerstand gegen das Nazi-Regime, über ihre List, ihren Mut, ihre Solidarität, aber auch über ihre Angst vor Folter und Tod. Käthe Sasso, Irma Schwager, Oswalda Tonka, Helene Kuchar-Jelka, Rosl Grossmann-Breuer oder Agnes Primocic sind unter ihnen. (Sieglinde Rosenberger)

Die gesamte Rezension und mehr über das Buch unter faltershop.at


Feedback

@ Was uns freut: Heimisches Gemüse” von Soraya Pechtl – Falter.morgen #748

Mit ein bisserl Recherche kommt man schnell drauf, dass regional nicht immer nachhaltiger ist - vor allem im Winter. Besser wäre es, biologische Ware zu kaufen, wenn auch aus dem Ausland, weil der Transport in der Gesamtheit der Treibhausgasemissionen der Lebensmittelproduktion „nur“ einen Anteil von durchschnittlich rund 10 % ausmacht, während die Beheizung von Glashäusern wesentlich mehr Emissionen verursacht. Gerade in den kalten Monaten wäre biologische Ware aus temperaturbegünstigten Regionen die bessere Alternative, als Ware aus dem energieintensiven Glashausanbau in Österreich, wo konventionelle Pflanzen in beheizten, schlecht isolierten Häusern in Nährlösungen gezogen werden.

Leider verkommt der Begriff „Regionalität" auch zu einem Schlagwort, das für Supermarktketten fürs Marketing überaus dankbar ist: es gibt keine Regulation des Begriffs und keinen einheitlich definierten Maßstab. Jeder kann es einfach verwenden, wenn ich sonst kein Qualitätsmerkmal hab - aber regional ist es wenigstens. Das arme Schwein aus der Vollspaltenhaltung vor den Toren Wiens ist auch regional - super! Und die Menschen übernehmen es ziemlich unreflektiert, leider. Was ist eigentlich regional? Gehts nur um den Nationalismus im Lebensmittelbereich - mir san mir und nur österreichische Ware ist super -wurscht welche Produktionsform dahintersteckt? Oder sollte nicht lieber ein Kilometer-Maßstab angesetzt werden, der aber dann auch heißen würde, dass für Wiener:innen Produkte aus Ungarn und der Slowakei regionaler sind als der Käse aus Bregenz? Und vielleicht wäre es auch empfehlenswert, sich die Produktionsform per se anzusehen, was ist ökologischer in der Gesamtbilanz - da wären wir dann bei einem ganz anderen Ergebnis :)

Sinnvoll wäre es, wenn Lebensmittel nicht nur in den drei den österreichischen Markt dominierenden Handelsketten gekauft werden würden - dann würden Sie nicht den Eindruck haben, dass es im Winter nur Kohlgemüse aus der Region gibt, nur weil der Handel keines anbietet. Gemüselieferant:innen wie Adamah oder in Oö Achleitner, die Food Coop oder die Bäuerin in der Nähe haben wunderbare Alternativen auf Lager - Wintergemüse ahoi (schaun sie da mal rein, es gab sogar ein von der EU kofinanziertes Projekt zum Thema Wintergemüseanbau in Österreich: https://www.bio-austria.at/a/bauern/bericht_wintergemuese/).

Also, viel Freude beim Weiterbilden hinsichtlich Wintergemüse!

Biobäuerinn Monika Pinter


Es gibt im Winter mehr als nur Kohl aus heimischen Anbau, allerdings nicht in Supermärkten, die Marktgärtner haben sich darauf spezialisiert, es gibt sie in ganz Österreich, in Wien kommen zB  Krautwerk und Petersland Samstags auf den Karmelitermarkt, nur wenn es zu kalt ist um zu ernten müssen sie auslassen, aber das wird ja immer seltener.

Ines Wild


@ Stadtnachrichten zum Verkehrsaufkommen an der Wiener Stadtgrenze – Falter.morgen #749

77 Prozent der 617.000 Pendler fahren noch immer mit dem Auto nach Wien: Wenn ich meinen Freunden/Kollegen/Bekannten in Japan, Frankreich, England von den 475.000 Pendlern erzähle, die mit ihrem Privat-Verbrennungsmotor-PKW täglich nach Wien zur Arbeit fahren, dann halten die uns für völlig verrückt und verblödet. Im Umfeld von Tokio/Paris/London würde niemand auf so eine Idee kommen.

Allerdings: meine Großnichte aus Wien hat einen neuen Job in Eisenstadt angetreten – von Wohnung bis Büro braucht sie volle zwei Stunden zu einer Stadt, die gerade mal 61 km entfernt ist. Das ist natürlich ein schlechter Witz. Eine Pariser Freundin braucht für täglich 225 km Paris-Le Mans in der Bahn eine Dreiviertelstunde!

Heinz Nabielek


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