Donaukanalkabale
Intransparenz, Freunderlwirtschaft, Chaos: Was der Streit über die Pachtverträge am Donaukanal über die Stadt erzählt
Foto: Christopher Mavrič
Es begann mit einem Inserat; so klein, man hätte es leicht übersehen können. Am 11. November des Vorjahres war es in einigen Tageszeitungen abgedruckt gewesen. „Bestandflächen direkt am Donaukanal“ war unter den blauen Buchstaben DHK zu lesen. DHK steht kurz für Donauhochwasserschutz-Konkurrenz, ein anachronistisches Konstrukt aus dem Jahr 1927, das seither im Auftrag der Stadt Wien, des Landes Niederösterreich und des Bundes Grundstücke entlang der Donau und des Donaukanals verwaltet.
Die DHK, so war dem Inserat zu entnehmen, vergebe ab Herbst 2018 Flächen direkt am Donaukanal. „Die Auswahl der Bestandnehmer erfolgt durch eine Personenkommission.“
Drei Sätze, die bei so manchem Investor die Hoffnung auf den großen Wurf wecken. Schließlich geht es um Flächen entlang der größten urbanen Erholungs- und Ausgehzone. Mit einem guten Konzept und genügend Kapital im Rücken lässt sich hier am Innenstadtstrand richtig viel Geld verdienen. Wer dabei sein wollte, hatte knapp zwei Wochen Zeit, um die Informationsmappe für das Auswahlverfahren bei der auf Liegenschafts- und Immobilienrecht spezialisierten Kanzlei Hauswirth-Kleiber Rechtsanwälte OG anzufordern.