✍Wie eine Shisha-Bar ein Grätzel in Favoriten empört >> Rechtsabbiegen bei Rotlicht, Bike-Polizei mit Blaulicht – und strengere Regeln für Scooter: Die heurige Radsaison bringt viele Neuerungen >> Kinotipps von Michael Omasta Wetterkritik: Am Abend wird der Faule bekanntlich fleißig, und zu Ostern holt der Winter temperaturmäßig nach, was er zu Weihnachten versäumt hat. Es bleibt weiter kalt, in der Früh in den Außenb...
Teilen Sie FALTER.morgen mit diesem Link und sammeln Sie Prämienpunkte!
Ihren aktuellen Punktestand und die Prämien finden Sie hier.
Teilen via FacebookTeilen via TwitterTeilen via E-MailTeilen via WhatsApp

Wie eine Shisha-Bar ein Grätzel in Favoriten empört >> Rechtsabbiegen bei Rotlicht, Bike-Polizei mit Blaulicht – und strengere Regeln für Scooter: Die heurige Radsaison bringt viele Neuerungen >> Kinotipps von Michael Omasta

Wetterkritik: Am Abend wird der Faule bekanntlich fleißig, und zu Ostern holt der Winter temperaturmäßig nach, was er zu Weihnachten versäumt hat. Es bleibt weiter kalt, in der Früh in den Außenbezirken möglicherweise sogar frostig.


Guten Morgen!

Mit Lokalen ist es ein bisschen so wie mit Windkraftwerken: Man ist froh, dass es sie gibt, aber man will sie dann auch nicht unbedingt unter (erstere) oder vor (zweitere) dem eigenen Schlafzimmerfenster haben. Im Englischen gibt es für diesen kognitiv dissonanten Zustand das flotte Akronym „NIMBY“ (Not In My Backyard, nicht in meiner Nachbarschaft), im Deutschen wird er als „Florianiprinzip“ bezeichnet, irgendwie verständlich ist er allemal.

Ein Musterbeispiel dafür hat meine Kollegin Magdalena Riedl gerade in Favoriten besichtigt. Dort ist auf einem leerstehenden Supermarkt-Areal ein neues Restaurant geplant – mit 200 Sitzplätzen und einer angeschlossenen Shishabar. Und das sorgt in den umliegenden Wohnbauten nicht nur für Unmut, sondern auch für NIMBYismus mit Rückständen von schlechtem Gewissen. Warum, das lesen Sie gleich unten.

Außerdem im heutigen FALTER.morgen: Soraya Pechtl erklärt die Radsaison offiziell für eröffnet und verrät Ihnen, welche positiven und nicht so positiven Neuerungen sie bringt. Und Michael Omasta hat wie jede Wochen die besten Kinotipps für Sie.

Einen schönen Tag wünscht

Martin Staudinger

Anzeige

Anzeigenbild

Leicht süßlich, herb und würzig zugleich.
Die Muskatnuss, fein gehobelt - mit einer WauWau Muskatmühle „Polly Molly“ – ist nicht nur köstlich in der Küche, sondern auch bei Tisch.

WauWau ist eine Manufaktur in Wien, die sich auf Pfeffer- und Salzmühlen, Muskatmühlen, Chilimühlen und Kaffeemühlen spezialisiert hat.

Üblicherweise produzieren wir auch die passenden Mahlwerke in eigener Werkstatt, bei der Polly Molly Muskatmühle verwenden wir jedoch ein Mahlwerk aus der Schweiz. Weil wir Qualität zu schätzen wissen. https://www.wauwau.at/

Lokalverbot?

In Innerfavoriten sorgt ein neues 200-Gäste-Restaurant mit angeschlossener Shisha-Bar für Widerstand bei den Anrainern.

Bild von Magdalena Riedl
VON MAGDALENA RIEDL

Zwei Gehminuten von der 6er-Station Neilreichgasse steht ein geschlossener Supermarkt. Die rote Farbe des Logos blättert ab, die Fenster hat jemand von innen mit braunem Papier abgeklebt. Ein Blick genügt, um zu sehen: Hier gibt es schon länger keinen Betrieb mehr. Und wenn, wie an diesem Tag Ende März, der Wind über den Parkplatz pfeift, in einen Haufen leerer Bierdosen fährt und sie über den Asphalt bläst, dann wirkt die Szenerie schon besonders trostlos.

„Es wird sicher nicht schlimmer als jetzt”: Der Standort des geplanten Lokals (© FALTER/Magdalena Riedl)

Ob man dieses Gelände nicht sinnvoller nutzen könnte, hat sich bisher wohl nicht nur Arzun Bektas gefragt, die den Supermarkt bis vor ein paar Jahren betrieben hat. Und sie ist jetzt auch diejenige, die einen konkreten Plan hat: Ein neues Lokal soll hier entstehen, ein Restaurant mit Shishabar und offener Pergola - Rauchen in Innenräumen ist schließlich verboten. Bis zu 200 Gäste will Bektas hier bewirten. Montag bis Sonntag, Betriebsschluss um 2 Uhr morgens, das wäre die Idee.

„Ich will etwas Schönes machen”, sagt die Unternehmerin. Und stößt damit auf Widerstand.

„Schön” finden die Idee hier nämlich bei Weitem nicht alle. Über 300 Anrainer haben bereits gegen das Projekt unterschrieben – und zwar quer durch alle Schichten und Herkunftshintergründe. Die Befürchtungen: Lärm, Geruchsbelästigung, Immobilienwertverlust und mehr Verkehr durch die Shishabar und ihre Gäste. „Die Hälfte der Wohnungen in unserem Haus hat Fenster oder Loggias, die auf das geplante Lokal hinunterschauen. Ich bin im zweiten Stock, und es ist jetzt schon laut”, sagt Elisabeth Tolar. Die 80-Jährige wohnt hier seit 1971 und befürchtet, dass es noch schlimmer wird, wenn die Shisha-Bar in Betrieb geht: „Der Wirbel und der Geruch wären für mich nicht mehr tragbar.”

„Das ist eine ganz blöde Lage, aufgrund der Gebäudestellung gibt es sozusagen einen Trichter, in dem sich Wirbelwinde bilden, wenn es windig ist. Dann wird hier der ganze Müll abgeladen und die Lärmbelästigung ist groß“, sagt auch Franko Petri, der seit zwölf Jahren Wohnungseigentümer in der Nachbarschaft ist: „Wir liegen direkt neben dem neuen verkehrsberuhigten Supergrätzel. Und unsere Nachbarschaft soll jetzt zum sozialen Verkehrschaos-Grätzel werden?” Das sei auch ein Widerspruch zur Stadtplanung. Nur wenige Gehminuten die Straße hinunter hat die Stadt vergangenen Sommer nämlich die Pilotphase des sogenannten „Supergrätzels” gestartet: Nach dem Vorbild Barcelonas will man Hitzeinseln reduzieren, die Straße als Lebensraum nutzbar machen und die Lebensqualität steigern. „Das hätten wir auch gerne”, sagt Petri.

„Es wird sicher nicht schlimmer als jetzt”, entgegnet die Unternehmerin Bektas: „Ständig haben wir Probleme auf dem Parkplatz des Supermarktes. Leute fahren mit den Autos rein, lassen die Motoren laufen, das ist laut und schadet der Umwelt. Andauernd lädt jemand Sperrmüll bei mir ab. In der Nacht treffen sich Jugendliche zum Trinken und schreien herum. Da regt sich keiner auf? Aber wenn ich da jetzt eine Shisha-Bar haben will, ist das nicht okay?” Bereits vor einem Jahr hat die Unternehmerin einen Antrag auf Genehmigung für ihr Projekt eingereicht. Die Nachbarn haben ihn abgeblockt. Anfang des Jahres hat sie es erneut versucht - diesmal als beschleunigtes Verfahren. „Das hätte für die Antragstellerin den ,Vorteil’, dass die Nachbarn keine Parteistellung wie im üblichen Betriebsanlagenverfahren haben. Und dagegen haben wir uns jetzt gewehrt”, erklärt der Rechtsanwalt Elmar Bader von der Kanzlei Draxler Rechtsanwälte KG, der einen Teil der benachbarten Wohnungseigentümer in der Causa vertritt und einen enormen Einschnitt in die Rechte der Nachbarn sieht.

Aber nicht nur juristisch, sondern auch propagandistisch werden alle Register gezogen. Manche Anrainer werden bei muslimischen Nachbarn vorstellig und keilen Unterschriften gegen das Lokalprojekt: Unter anderem mit dem Argument, dass dort – haram – Alkohol ausgeschenkt wird. „Es gibt Sachen, wo die Nachbarn recht haben, und Sachen, wo sie nicht recht haben”, sagt Bektas: „Dass man vor dem Lärm Angst hat, sehe ich ein. Aber das mit dem Alkohol finde ich frech. Und schon auch rassistisch.”

Dass derartige Stimmungsmache einen üblen Beigeschmack hat, ist auch den Anrainern bewusst. „Es ist wichtig, dass man das Zuwanderungsthema nicht damit in Zusammenhang bringt”, sagt Ümit Kilic, der mit seiner Familie im Haus wohnt: „Würde ein türkisches Geschäft hinkommen, hätte ich damit kein Problem. Es geht darum, dass keine große Gastronomie eröffnen soll.”

Wie es in der Rotenhofgasse jetzt weitergeht? „Momentan ist alles noch bei der Behörde, ich warte jetzt selber ab”, sagt Bektas. Der neue Antrag würde von der zuständigen Stelle „kritisch geprüft”, heißt es von der Bezirksvertretung Favoriten.

Anzeige

Anzeigenbild
© Jürgen Thoma

Green Fashion aus dem Pielachtal

Abenteurer:innen, Wanderer:innen & Naturliebhaber:innen aufgepasst:

Bei Ecolodge Fashion gibt es für euch einiges zu entdecken! Natürlich alles bio, vegan, nachhaltig und fair produziert – das ist den drei Mädels rund um das kleine mostviertler Modelabel ein besonderes Anliegen.

Falter Leser:innen können im Ecolodge Onlineshop übrigens sparen: mit dem Rabattcode FALTER10 gibt es auf den gesamten Warenkorb (alles außer SALE) minus 10%!

www.ecolodge-fashion.at


Klenk+Reiter

Über Tod und Musik

Zum Auftakt der zweiten Staffel sprechen Florian Klenk und Christian Reiter mit dem Liedermacher Ernst Molden und FALTER-Musikkritiker Gerhard Stöger über die Morbidität der Wiener Musik, den Tod auf der Toilette und das Schaffen und Sterben der Legenden von Amy Winehouse bis Elvis.


Stadtnachrichten

Wenn Sie einen neuen Baum in ihrer grauen Straße pflanzen möchten, ein Straßenfest organisieren wollen oder gerne gleichgesinnte Nachbarinnen und Nachbarn in der sonst so gesichtslosen Großstadt treffen würden, dann ist die Gebietsbetreuung Stadterneuerung (GB) Anlaufstelle für alle, die aktiv werden möchten. Grätzelverschönerung funktioniert am besten gemeinsam, und deshalb präsentiert die GB ein neues Buch, das genau erklärt, wie.

Vorgestellt wird es am 19. April um 18 Uhr am Standort Sechshauser Straße in Rudolfsheim-Fünfhaus, und zwar unter besonderer Berücksichtigung des Bezirksteils Reindorf und Sechshaus, der sich von den Überbleibseln eines Arbeiterwohnviertels zu einem belebten Ort des Austauschs gemausert hat. Die Besucherinnen und Besucher der Präsentation bekommen ein Exemplar geschenkt und digital kann man es sich schon jetzt herunterladen.


Stadtgeschichten

Bild von Soraya Pechtl
VON SORAYA PECHTL

Verkehrsnovelle

Die Radsaison geht los – und dieses Jahr warten viele Neuerungen auf Velozipedisten und andere Verkehrsteilnehmerinnen, die auf Radwegen unterwegs sind. Ein Überblick: 

Haben Sie Ihr Rad schon ausgepackt? Ich habe mich von meinem angesichts der Temperaturen vorerst wieder verabschiedet (wir sehen uns dann hoffentlich im Mai, lieber Drahtesel!). Aber egal wie hartnäckig der Winter sich auch halten mag, für viele hat die Fahrradsaison schon begonnen, wie man auf Wiens Straßen sieht. Und zum Saisonstart gibt’s für Radlerinnen und Radler einige positive Nachrichten. 

Jetzt mit Blaulicht und Folgetonhorn: Die Fahrradpolizei (© APA/Eva Manhart)

Ich weiß, wir regen uns regelmäßig über die mangelhafte Rad-Infrastruktur in Wien auf. Und es stimmt ja auch: Wer in der Stadt auf dem Fahrrad unterwegs ist, muss noch immer damit rechnen, dass sich der Radweg nach der nächsten Kreuzung in Luft auflöst. Aber der Ausbau läuft (ja, es könnte und müsste schneller gehen). Und heuer warten noch viele andere Neuerungen für alle, die auf Radwegen unterwegs sind. 

  • Das Positive zuerst: Seit Anfang April bringt die Straßenverkehrsbehörde Verkehrsschilder an 150 Wiener Kreuzungen an. Dort dürfen Radlerinnen und Radler ab sofort auch bei einer roten Ampel rechts abbiegen. Welche Radwege heuer gebaut werden, haben wir hier zusammengefasst.

  • Das weniger Positive: Die Fahrradpolizei wird österreichweit von 310 auf 350 Beamte aufgestockt. Allein in Wien gibt es künftig 20 zusätzliche Beamtinnen (derzeit sind es um die 170), die in gelben Warnwesten und mit Blaulicht den Kampf gegen „Verkehrssünder“ aufnehmen sollen, wie Innenminister Gerald Karner (ÖVP) diese Woche bekannt gab. Warum das nicht unbedingt eine gute Nachricht für Radlerinnen ist, lesen Sie hier.

  • Und die letzte Nachricht wird wohl viele besonders freuen: Ab Mai treten strengere  Verkehrsregeln für E-Scooter in Kraft. Die Roller dürfen dann nur mehr auf bestimmten Flächen abgestellt werden (200 soll es bis Jahresende geben). Die Betreiber müssen die Scooter so einstellen, dass das Parken nur im Umkreis der Parkflächen möglich ist. In Fußgängerzonen, Marktgebieten, am Gelände des AKH und im Wurstelprater dürfen E-Scooter gar nicht mehr fahren. Und in Begegnungszonen nur in Schrittgeschwindigkeit. 


Frage des Tages

Woher kommt das Wort Greißler aller Wahrscheinlichkeit nach (der Ursprung ist nicht völlig klar)?

1. Es kommt von Wort Griesler. Früher wurden so Salzhändler bezeichnet, weil sie das Salz, das am Salzgries von Schiffen angeliefert wurde, verkauften.

2. Es kommt vom Wort Greis, weil die Verkäufer meist alte Männer waren.

3. Das Wort Greißler setzt sich aus einer Kombination von Großer und Händler zusammen.

Auflösung von gestern: Der Wiener Sport-Club Platz am Dornbacher Friedhof in Hernals ist der am längsten dauerhaft bespielte Fußballplatz Österreichs (nicht das Ernst-Happel-Stadion in der Leopoldstadt oder das Stadion Hohe Warte in Döbling).


Dafür setzen wir uns ein

Vemina

Unser Vereinszweck in einem Satz: Vemina ist ein Netzwerk aus Frauen* in verschiedenen Gesundheitsberufen, die Frauen* als Team ganzheitlich betreuen, begleiten und behandeln. Mit einer feministischen Überzeugung und viel Solidarität im Herzen möchten wir Informationen vermitteln, aufklären und Sprachrohr sein für jene, die gerade nicht laut sein können.

Wer bei uns mitmachen kann/für wen unser Verein von Interesse ist: Aktuell ist unser Team ganz besonders auf der Suche nach Ärzt*innen (Kinder, Gyn, Urologie, allgemein), sowie Jurist*innen und medienaffinen Frauen*, die sich bei Vemina engagieren wollen.  Ansonsten ist das Angebot von VEMINA für alle Menschen interessant, die sich als Frau* wahrnehmen und sich von unserer Haltung und Arbeitsweise auf Augenhöhe angesprochen fühlen. 

Das haben wir bereits erreicht: Wir sind aktuell 21 vielfältige Professionistinnen aus unterschiedlichen Bereichen der Frauengesundheit. Die interne Vernetzung, der Wissensaustausch und die Vermittlung im Sinne unserer Klient*innen läuft bereits gut an. Durch unser Sommerfest und die Spendeneinnahmen konnten bereits Sozialtarife ermöglicht werden.
In der Rembrandstraße 8/3, 1020 Wien bieten wir in unseren Praxisräumlichkeiten multiprofessionelle Kurse, Seminare und Einzelberatungen an.
Unseren Social-Media-Kanal @vemina.at nutzen wir, um aktuelle wie tabuisierte Themen der Frauengesundheit aufzugreifen und feministisch anzusprechen!  

Das war unsere größte Herausforderung/Schwierigkeit: Die Organisation und Kommunikation von 21 Frauen*, die Familie, Beruf und Mental Load unter einen Hut bringen müssen, ist ziemlich herausfordernd. Derzeit arbeiten alle noch ehrenamtlich an diesem Projekt. Die Finanzierung des Vereins, die Ermöglichung der Spezialtarife, aber auch die Bezahlung der Leistung unserer Teammitglieder ist eine unserer größten Herausforderungen und Ziele.

So finanzieren wir uns: Derzeit sind wir rein durch unsere Mitgliedsbeiträge und Spenden finanziert.  Das Ansuchen um Förderungen und andere Unterstützungen erweist sich derzeit als enorm schwierig und oft wurden wir bereits am Telefon abgewiesen. Für 2023 ist eine Projektkooperation mit @Frau*heit (https://www.frauheit.com/) geplant. 

So kann man uns kontaktieren:

www.vemina.at
hallo@vemina.at

Obfrau: Tamara Felbinger: info@tamara-felbinger.at / www.tamara-felbinger.at

Obfrau Stv: Valentina Gergitsch: physio@valentina.co.at / www.valentina.co.at/


Event des Tages

Bild von Lisa Kiss
AUSGEWÄHLT VON LISA KISS

Musik

Das passt ausgezeichnet zusammen: In der intimen Atmosphäre der Roten Bar im Volkstheater spielt Sophie Lindinger, bekannt geworden durch das Duo Leyya, die Songs ihres selbstbetitelten ersten Soloalbums. Die in Wien lebende Oberösterreicherin präsentiert sich hier im Sound sehr reduziert. Inhaltlich geht es um Liebe und Selbstliebe, und zwar auf eine poetische, aber auch schonungslose Art. (Sebastian Fasthuber)

Volkstheater, Rote Bar, 22.00


Musik

Der Kurt Cobain Tribute-Abend mit ganz unterschiedlich angelegten Coverversionen von Nirvana-Songs findet diesmal zweigeteilt statt. Los geht es im Roten Bogen. Sir Tralala sowie der traurige Balladenmann Bernhard Eder haben beide das Alter, um Nirvana als Teenager live mitbekommen zu haben. Der Dritte im Bunde, Oskar Haag, kam erst zwölf Jahre nach dem Tod der US-Ikone zur Welt, erlag aber ebenfalls der Strahlkraft von Cobains Songs. Um 21 Uhr übersiedelt die Glaubensgemeinschaft in die Coco Bar, wo es mit Tina, Koscher Youth und Bipolar Penguins elektrifiziert weitergeht. (Sebastian Fasthuber)

Roter Bogen, 18.30, Coco Bar, 21.00


Buch

Bernhard Weißling: Was für ein Zufall!

Der Zufall werde meistens falsch verstanden, meint der Chemiker Bernhard Weßling. Er geschehe nicht ohne Ursache und beruhe nicht auf Wahrscheinlichkeiten, sondern darauf, dass zwei nicht zusammenhängende Ereignisketten zusammenträfen. Zufälle seien in unserer Welt, die aus komplexen, interagierenden Strukturen bestehe, auch nicht selten, sondern häufig und „normal”.

Das Leben und sogar die Materie seien in Nichtgleichgewichtssystemen organisiert, die sich ständig weiterentwickeln. Am Schluss dieses anspruchsvollen, aber für vorgebildete Laien gut verständlichen Buches versucht sich Weßling auch noch an einer neuen Definition der Zeit. Er wagt viel und eröffnet - flankiert von zahlreichen Beispielen aus seinem privaten und beruflichen Leben - einen unkonventionellen, neuen Blick auf nichts weniger als alles. (Kirstin Breitenfellner)

Die gesamte Rezension und mehr über das Buch unter faltershop.at


Kinotipps

Bild von Michael Omasta
VON MICHAEL OMASTA

„Was wird ,der Feminismus' in 100 Jahren erreicht haben?“ Katharina Mücksteins Gesprächspartnerinnen und Gesprächspartner lachen, schauen betreten, sprechen über radikale Neuentwürfe. Ein filmischer Dialog, der einen Raum voll feministischer Theorie und Performance öffnet, um gegenwärtigen wie zukünftigen Feminismus greifbar zu machen und dabei jene Machtstrukturen zu benennen, zu verstehen und zu zerf*cken, die ihn überhaupt erst hervorgebracht haben. (Diagonale)

Regie: Katharina Mückstein, Ö 2023


Maigret

Ein junges Mädchen aus der Provinz ist ermordet worden. Kommissar Maigret, von Gérard Depardieu mit melancholischer Gravitas verkörpert, verbeißt sich in den Fall und hat zunehmend Mühe, professionelle Distanz zu wahren. Ganz interessante Neuinterpretation von Georges Simenons Kriminalroman „Maigret und die junge Tote“ (1954).

Regie: Patrice Leconte, F 2022


Dungeons & Dragons: Ehre unter Dieben

Nach einem missglückten Diebstahl flüchten Barde Edgin (Chris Pine) und BBB Holga (Best Buddy Barbarin Michelle Rodriguez) aus einem winterlichen Verlies, um Edgins Tochter Kira aus der Obhut des einstigen Komplizen Forge (schmierig: Hugh Grant) zu befreien. Der hat sich in der Zwischenzeit mit Hilfe der Roten Magierin Sofina (Daisy Head) zum neuen Lord of Neverwinter emporgeschummelt. Kira gehen lassen? Na, sicher net! Mit zweijähriger Covid-Verspätung landet die Fantasykomödie „D & D: Ehre unter Dieben“ nach dem gleichnamigen Pen-&-Paper-Rollenspiel nun im Kino. Was folgt ist eine Schnitzeljagd nach einer sagenumwobenen Reliquie, die die Machtverhältnisse wieder geraderücken soll. (Martin Nguyen)

Regie: John Francis Daley, Jonathan Goldstein, USA 2023



Wie fanden Sie diese Ausgabe?
Nur durch Ihr Feedback können wir unseren Newsletter verbessern.

Sehr gut | Gut | Weniger gut | Schlecht

FALTER.morgen Logo
Das FALTER-Abo bekommen Sie hier am schnellsten: falter.at/abo
Wenn Ihnen dieser Newsletter weitergeleitet wurde und er Ihnen gefällt, können Sie ihn hier kostenlos abonnieren.
Unser FALTER.morgen-Archiv finden Sie auf falter.at/morgen.
Sie wollen in unserem Newsletter Werbung schalten? Alle Informationen finden Sie hier.
Teilen via FacebookTeilen via TwitterTeilen via E-MailTeilen via WhatsApp
Sie sind bei unserem Newsletter mit folgender E-Mail-Adresse eingetragen: mh@skipto.la

Profil ändern

Von diesem Newsletter abmelden | Von allen Newslettern abmelden

Medieninhaber: Falter Verlagsgesellschaft m.b.H., Marc-Aurel-Str. 9, 1011 Wien
FB: 123082d HG Wien, DVR: 0476986
Impressum/Offenlegung
Datenschutz