✍Die Länder soll künftig eine Abgabe für unbewohnte Wohnungen erheben können: Auch die Wiener SPÖ ist dafür. Aber derzeit fehlen aber noch die Voraussetzungen >> Wochenend-Event-Tipps von Gerhard Stöger >> Grundkurs Kochen: Vegane-Wildkräuter-Knödel Wetterkritik: Der März beginnt schon eher, wie es sich für diese Jahreszeit gehört. 12 Grad und Regen. Am Sonntag wird's dann schon wieder sehr warm mit 17 Grad und Sonne....
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Die Länder soll künftig eine Abgabe für unbewohnte Wohnungen erheben können: Auch die Wiener SPÖ ist dafür. Aber derzeit fehlen aber noch die Voraussetzungen >> Wochenend-Event-Tipps von Gerhard Stöger >> Grundkurs Kochen: Vegane-Wildkräuter-Knödel

Wetterkritik: Der März beginnt schon eher, wie es sich für diese Jahreszeit gehört. 12 Grad und Regen. Am Sonntag wird's dann schon wieder sehr warm mit 17 Grad und Sonne.


Guten Morgen!

Ein Freund von mir hat sich vor ein paar Jahren eine etwas heruntergekommene Eigentumswohnung in Hietzing gekauft. Sie war ein wahres Schnäppchen. Er erwarb sie, bevor die Immobilienpreise in den vergangenen vier Jahren in unermessliche Höhen stiegen.  

Seither steht die Wohnung allerdings leer. Mein Freund hat gute, sehr persönliche Gründe, nicht dort einzuziehen. Das wäre auch nicht weiter wichtig. Aber sein Hietzinger Apartment ist spätestens seit dieser Woche keine rein persönliche Angelegenheit mehr. Es wurde zum Politikum. 

Die Bundesregierung hat am Dienstag angekündigt, den Ländern die Einführung einer Leerstandsabgabe zu erleichtern. Für die Wiener Grünen ist damit klar: Die Stadtregierung müsse endlich in die Gänge kommen und konsequent gegen Leerstand vorgehen, fordern sie (die Oppositionspartei hat vor zwei Jahren ihr Modell für eine Leerstandsabgabe präsentiert). 

Auch die SPÖ ist prinzipiell für eine Abgabe. Dass die Stadt diese demnächst einführt, ist allerdings noch nicht absehbar. Denn derzeit fehlen noch die Voraussetzungen. Welche das sind und was eine Leerstandsabgabe bringt, erzähle ich Ihnen gleich.

Außerdem: Daniela Krenn erzählt anhand eines Nachbarschaftsprojektes, wie Integration funktionieren kann. Und im Grundkurs Kochen zeigen wir Ihnen heute, wie Sie vegane Knödel zubereiten.

Ein schönes Wochenende wünscht

Soraya Pechtl

PS: Armin Thurnher stellt heute um 19 Uhr sein Buch „Preis und Klage“ (Czernin Verlag) in der Buchhandlung Thalia in Wien Mitte vor. Er wird versuchen einige Fragen zu beantworten, die er sich in seiner gestrigen Seuchenkolumne stellte (hier geht's zum kostenlosen Abo).

PPS: Wir haben gestern berichtet: Die Signa-Mitarbeiter sollen „angebrochene Flaschen aus dem Kühlsumpf (sic)” nehmen. Ein Leser hat uns daraufhin geschrieben: „Beim ,Kühlsumpf’ braucht es kein ,sic’, weil das ein Fachbegriff aus der Gastro ist, der die gekühlte Vertiefung (schaut aus wie ein Waschbecken) in der Schank beschreibt, wo die offenen Flaschen gekühlt für den raschen Zugriff drin sind.” Wieder was über einen Sumpf in der Signa gelernt. 

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Wohnungsleer

Die Bundesregierung will es Ländern künftig leichter machen, Leerstandsabgaben einzuführen. Woran es derzeit noch scheitert und was die Schwachstellen einer solchen Maßnahme sind: 

Die Fakten: 

Drei Bundesländer haben in den vergangenen zwei Jahren eine Leerstandsabgabe eingeführt: die Steiermark, Tirol und Salzburg. Aber tief in die Tasche greifen müssen die Eigentümer dort nicht.  

In der Steiermark werden für eine 100 Quadratmeter Wohnung maximal 1.000 Euro im Jahr fällig. In Salzburg sind es 400 Euro jährlich für eine 40-Quadratmeter-Wohnung. In Tirol werden für ein ähnlich großes Apartment rund 300 Euro pro Jahr fällig. Dass die Abgaben so marginal sind, hat einen juristischen Hintergrund. 

Bundesländer dürfen nämlich nur fiskalische, aber keine wohnungspolitischen Maßnahmen setzen (es gibt Ausnahmen: unter anderem für den Wohnbau und Wohnbauförderungen). Anders gesagt: Die Abgaben in Salzburg, der Steiermark und Tirol sind deshalb so niedrig, weil sie als reine Steuer gelten. Sie sind aber kein Instrument, um den Wohnungsmarkt zu regulieren. Diese Aufgabe obliegt nämlich der Bundesregierung (der Verfassungsgerichtshof hat die Wiener Leerstandsabgabe 1985 aufgehoben, weil sie so hoch war, dass sie den Eigentümer „praktisch in den allermeisten Fällen” zwang, die leerstehenden Wohnung zu vermieten und somit eine wohnungspolitische Maßnahme war). 

In Wien stehen zwischen 30.000 und 80.000 Wohnungen leer. (© APA/GEORG HOCHMUTH)

Wenn Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) und Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) also sagen, dass sie die Einführung einer Leerstandsabgabe erleichtern wollen, dann müssen sie den Ländern die entsprechenden Kompetenzen übertragen. Ein solches Gesetz bräuchte eine Zweidrittelmehrheit im Nationalrat – die SPÖ hat bereits signalisiert, bei einer solchen Reform mitzustimmen. „Es braucht konkrete Spielregeln. Ich reiche der Bundesregierung die Hand, sie bei der genauen Ausgestaltung zu unterstützen”, sagte Josef Taucher, Klubvorsitzende der SPÖ Wien, gestern.

„Die Länder könnten eine entsprechende Regelung aber schon jetzt vorbereiten”, sagt Wifo-Ökonom Michael Klien. Sinnvoll wäre es vorher zu evaluieren, welche Effekte die Leerstandsabgaben in den obengenannten Bundesländern hatten. Denn Abgaben in geringer Höhe könnten Wien sofort einführen.

Mit einer Gesetzesnovelle wären die Probleme einer Leerstandsabgabe allerdings noch nicht beseitigt.  

Die Schwachstellen:

Kein Mensch weiß, wie viele Wohnungen in Wien leerstehen. Schätzungen gehen von bis zu 30.000 bis 80.000 aus. Eine Erhebung der Stadt aus dem Jahr 2015 kam auf 35.000, von denen aber nur 10.000 längere Zeit unbewohnt war (das ist 1 Prozent aller Wohnungen in Wien). Die übrigen wurden zum Zeitpunkt der Studie gerade am Markt angeboten. Und von diesen 10.000 Wohnungen waren die meisten in privater Hand. 

Ist die Situation von 2015 mit der heutigen noch vergleichbar? 

Dazu fehlen valide Zahlen. Eine Studie im Auftrag der Arbeiterkammer aus dem Jahr 2022 lässt aber vermuten, dass der Bauboom in den vergangenen Jahren einiges geändert hat. Forscher der Technischen Universität haben die Leerstände in Wiener Neubauten, die zwischen 2017 und 2020 fertiggestellt wurden, erhoben. In 15 Prozent der 264 untersuchten Projekten war weder ein Haupt- noch ein Nebenwohnsitz gemeldet. Das gilt auch für jene Wohnungen, die bereits 2017 errichtet wurden – der Leerstand in neueren Wohnungen war noch etwas höher.

Die Studienautoren empfehlen deshalb, den Leerstand „ökonomisch unattraktiver zu machen” (vorher bräuchte es allerdings eine Erhebung). Damit sich der Wohnungsmarkt entspannt, wird die Abgabe alleine aber nicht reichen. Die Politik müsste auch den gemeinnützigen Wohnbau stärken. 

Auch Wifo-Ökonom Klien hält eine Leerstandsabgabe grundsätzlich für sinnvoll. Allerdings ist der Problemdruck nicht überall gleich groß. „Wohnungen ohne Wohnsitz-Meldungen sind stark konzentriert auf Tourismusgemeinden. Dort wird man anders an das Thema herangehen müssen, als im urbanen Bereich, wo Wohnungen eher selten leer stehen", sagt er. 

Die Ausnahmen:

Zucken Sie jetzt zusammen? Vielleicht fürchten Sie, bald eine Abgabe für Ihre Zweitwohnung zahlen zu müssen, in die demnächst eines Ihrer Kinder einzieht. Entspannen Sie sich! 

Denn die Stadtregierung könnte für solche Fälle Ausnahmen festlegen. In den drei Bundesländern mit Leerstandsabgabe ist das bereits der Fall. In der Steiermark gilt die Abgabe nicht für Vorsorgewohnungen für Kinder, in Tirol gibt es unter anderem Ausnahmen, wenn die Wohnung nicht „gebrauchstauglich”, also sanierungsbedürftig ist. In Salzburg zahlt der Eigentümer nicht, wenn er die Wohnung nicht „zum ortsüblichen Mietzins” vermieten kann.


Falter-Radio am Wochenende

ab Samstag online

Wladimir Putin: Der Sexist als Kriegstreiber

Wie befeuert männlicher Chauvinismus in Russland die Kriegsstimmung? Russlandexpertin Sabine Fischer spricht mit Tessa Szyszkowitz über Putins Autokratie, Nationalismus und Sexismus. Die ganze Folge hören Sie hier.


Stadtnachrichten

Geschlossen: Das ehemalige Lorenz-Böhler Unfallkrankenhaus schließt für ein Jahr fast alle Abteilungen in der Brigittenau. Das Gebäude ist 50 Jahre alt und muss dringend saniert werden. Im laufenden Betrieb sei das nicht möglich, schrieb die Allgemeine Unfallversicherungsanstalt (AUVA) in einer Presseaussendung am späten Mittwochnachmittag.

Am Standort in der Brigittenau verbleibe eine Erstuntersuchungsambulanz. Alle anderen stationären Behandlungen übergibt das Krankenhaus an das AUVA-Traumazentrum in Meidling und das AKH. Man wolle allerdings bis Anfang nächsten Jahres „eine Übergangslösung” in der Brigittenau einrichten, heißt es in der Aussendung weiter.


Gestrichen: Die AUA streichen heute Vormittag 112 Flüge. Grund dafür ist eine Betriebsversammlung des Bordpersonals, die der Betriebsrat und die Gewerkschaft vida am Wiener Flughafen einberufen.

Sie wollen das fliegende Personal über den aktuellen Stand bei den Kollektivvertragsverhandlungen informieren. Acht Mal saßen Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertreter bereits zusammen, um ein höheres Gehalt für die Pilotinnen und Flugbegleiter zu verhandeln. Bisher konnten ihnen die Austrian Airlines (AUA) noch kein zufriedenstellendes Angebot machen. Trotz einem „sehr guten wirtschaftlichen Jahr für die gesamte Luftfahrtbranche und einer kräftigen Anhebung der Ticketpreise”, schreibt die Gewerkschaft in einer Presseaussendung. Bis Ostern wolle man sich mit der Geschäftsführung einigen.

Die AUA hat die betroffenen Passagiere der 112 Flüge bereits informiert und umgebucht, schreibt sie dem FALTER.morgen. Dass kurzfristig weitere Flüge ausfallen, könne sie nicht ausschließen. Wer für morgen einen Flug gebucht hat, soll sich „rechtzeitig auf der Website, der Austrian App oder via Travel ID (mit Registrierung)” informieren.  


Geändert: Studentinnen und Studenten ließen ihre Abschlussarbeiten immer öfter von einer künstlichen Intelligenz schreiben. Die Fachhochschule Wien bewertet die Bachelorarbeiten deshalb nicht mehr.

Zumindest im Studiengang „Management und Entrepreneurship”. Studierende müssen ab Herbst ihre Forschungsfortschritte in einer Kleingruppe präsentieren und diskutieren. Sie werden für die Forschung und dafür benotet, wie sehr sie sich in die Debatte einbringen. Das soll nicht nur am Ende des Studiums stattfinden, sondern über drei Semester hinweg dauern. Schreiben müssen sie die Bachelorarbeit trotzdem – so will es das Fachhochschulgesetz.


Stadtgeschichten

Bild von Daniela Krenn
VON DANIELA KRENN

Wenn die Nachbarinnen klingeln

Wie kann Integration funktionieren? Elf Wienerinnen mit Migrationshintergrund zeigen es vor.   

„Aufstehen, Brote machen, aufräumen und viel alleine sein”, so beschreibt Miray N.* ihren Alltag, während sie ihren Sohn auf dem Schoß wiegt. N. war schwanger, als sie mit ihrem Mann Esham und den beiden Söhnen vor fast zehn Jahren aus Afghanistan vor nach Österreich flüchtete. In Wien kamen drei weitere Kinder auf die Welt. Zu acht leben sie nun in einer Gemeindewohnung im 23. Wiener Bezirk. N. ist täglich mit der Hausarbeit beschäftigt. 

Sie verlässt seit Jahren kaum das Haus, spricht kaum Deutsch und findet keinen Anschluss in Österreich. 

Elham Agoosh (links) ist Sozialassistentin beim Verein „NACHBARINNEN in Wien”, Christine Scholten (Mitte) hat ihn mitgegründet (©HannaPribitzer)

Es sind Frauen wie N., bei denen Mitarbeiterinnen des Vereins „NACHBARINNEN in Wien” anläuten und sie ermutigen, Deutsch zu lernen, eine Ausbildung zu machen und sich gegen ihren Ehemann und traditionelle Rollenbilder durchzusetzen. Denn während die Kinder und der Mann in die Schule gehen oder arbeiten, leben migrantische Frauen oft zurückgezogen in den eigenen vier Wänden. „Sie da rauszuholen, funktioniert am besten durch Gespräche mit anderen Frauen, die die gleiche Sprache sprechen und aus einem ähnlichen Kulturkreis kommen”, sagt Christine Scholten, Gründerin des Vereins. Elf Sozialassistentinnen betreuen rund 350 Familien in Wien. Sie sprechen Somali, Dari/Farsi, Pashtu, Türkisch, Tschetschenisch, Russisch und Arabisch.

Eine dieser Nachbarinnen ist Elham Agoosh. Die Frauen, die sie besucht, haben die unterschiedlichsten Anliegen. Aber eine Frage kommt fast immer: Was darf eine Frau in Österreich? „Eine wollte unbedingt Fußball spielen, aber sie wusste, dann trennt sich der Mann”, erzählt sie. Das war für sie keine Option. „Denn sie wusste nicht, dass in Österreich bei einer Scheidung die Kinder nicht automatisch dem Mann gehören.” Manche würden auch vom Ehemann zu Hause eingesperrt. Mit ihnen muss Agoosh sich heimlich treffen und drückt ihnen dann die Adresse von Frauenhäusern in die Hand. Mit anderen redet sie über Teenie-Kinder, die schlechte Noten haben und vermittelt Lernhilfen. Für alle eröffnet sie ein eigenes Bankkonto, damit sie selbstständig über Geld verfügen können. 

Zu Miray N. geht Agoosh seit September einmal in der Woche. Ein vorrangiges Thema für Miray war die Verhütung. „Ihr Mann wollte unbedingt noch mehr Kinder. Sie aber nicht, deswegen haben wir besprochen, wo sie sich die Spirale günstig einsetzen lassen kann”, erzählt Agoosh. Zwei Mal in der Woche macht Miray nun auch Fitness. Es sind zwei Stunden, in denen sie nur für sich sein kann – das hatte sie noch nie. Seit einigen Wochen lernt sie auch Deutsch. Später will sie als Kindergartenassistentin arbeiten. 

*Name von der Redaktion geändert. 

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Frage des Tages

Wo werden die Wiener Stadtbäume gezogen (sie sind tatsächlich gebürtige Niederösterreicher)?

  1. Mauerbach

  2. Klosterneuburg

  3. Gerasdorf bei Wien

Auflösung von gestern: Unser Satellitenbild zeigte den Helmut-Zilk-Park im Sonnwendviertel.

©Geoland

Wochenend-Events

Bild von Gerhard Stöger
AUSGEWÄHLT VON GERHARD STÖGER

Kunst

Das Kunst Haus Wien sperrt wieder auf, renoviert und behutsam entstaubt. 1991 hatte Friedensreich Hundertwasser bei der einstigen Museumseröffnung noch höchstpersönlich festgelegt, was in welcher Form an welcher Stelle gezeigt werden soll. Das blieb die längste Zeit genau so konserviert, jetzt wurde die Präsentation der Dauerausstellung modernisiert. Die Opening Days bieten bis Sonntag freien Eintritt und ein vielfältiges Rahmenprogramm.

Kunst Haus Wien, Fr–So; www.kunsthauswien.com


Tanz

Die französische-österreichische Choreografin Gisèle Vienne übersetzt das Trauma sexuellen Missbrauchs in eine Tanz-Performance, die keine großen Worte braucht, um Großes zu erzählen. Ihr international gefeiertes Stück „EXTRA LIFE“ ist zum renommierten Berliner Theatertreffen eingeladen, davor erlebt es seine Wien-Premiere – mit der fantastischen Schauspielerin Adèle Haenel („Porträt einer jungen Frau in Flammen“) in einer Hauptrolle. Ein ausführliches Gespräch mit Vienne finden Sie in unserer Kultur- und Programmbeilage FALTER:Woche.

Tanzquartier Wien, Halle G, Fr, Sa 19.30


Literatur

An Italophile mit literarischem Interesse wendet sich das Festival La Fonte, veranstaltet von der Buchhändlerin Silvia Charini. Es findet dieses Wochenende zum dritten Mal statt und möchte die Vielfalt der italienischen Literatur in zweisprachigen Buchpräsentationen vermitteln. Zu den Highlights im Programm zählt der Besuch von Dacia Maraini am Samstag: Die 87-Jährige liest aus ihrem 1962 erschienenen Romandebüt. Achtung: Für den Besuch ist eine Reservierung nötig.

Odeon, Fr 18.00, Sa, So 11.00; Programm und Reservierung: www.lafontevienna.com


Kindermusik

Wie könnte die Jazznummer weitergehen? Welche Ideen haben die Zuhörer:innen ab sechs Jahren für den Song? Beim Mitmachkonzert des Gedankenreiseorchester ist die Fantasie der Kinder gefragt: Sie dürfen mitsingen, Rhythmen schlagen und kleine Choreografien tanzen, wenn Milly Groz, Victoria Pfeil, Gidi Kalchhauser und Paul Wregg jazzige Eigenkompositionen spielen und live Musik improvisieren. (Sara Schausberger)

Porgy & Bess, Sa 14.00


Ausstellung

Wer hat noch nicht, wer will nochmal? Ein Besuch im neuen Wien Museum ist Pflicht, jetzt auch durch die Eröffnungsausstellung „Fischer von Erlach“, die dem Barockbaumeister Rosen streut. Anhand von Zeichnungen und Stichen erzählt die Schau den Aufstieg eines Grazer Bildhauersohns zum Jahrhundertarchitekten. Erlachs Können kam rechtzeitig zur Vertreibung der Osmanen 1683, als in Wien ein Bauboom einsetzte. (Nicole Scheyerer)

Wien Museum, Fr 9.00 bis 18.00; Sa, So 10.00 bis 18.00 (bis 28.4.)


Buchtipp

Robert Palfrader: Ein paar Leben später

Scheiße, Schauspieler! Bei schreibenden Mimen ist oft Vorsicht geboten. Vor allem dann, wenn sie mit ihren Selbstzweifeln und Ängsten hausieren gehen. Aus dem Seelenstrip wird schnell ein Jahrmarkt der Eitelkeiten. Aber: Robert Palfrader hat ja gar keine Biografie geschrieben. Sein Bucherstling „Ein paar Leben später“ ist eine Art Familienchronik und lädt auf eine Zeitreise 150 Jahre in die Vergangenheit.

In angenehm lockerer, nicht mit Kunstanspruch belasteter Sprache erzählt Palfrader schlaglichtartig die Lebensgeschichten seiner Groß-und Urgroßeltern. Die Familie stammt aus der ladinischen Bevölkerungsgruppe Südtirols. Die Episoden handeln von Armut und kurzem Wohlstand, vom harten Land-und vom Auswandererleben. Gekonnt vermengt Palfrader hier Wahrheit und Dichtung zu kurzweiliger Lektüre. (Sebastian Fasthuber) 

Die gesamte Rezension und mehr über das Buch unter faltershop.at


Grundkurs Kochen

Kannst du keine Knödel formen, sollst du sie im Ofen schmoren

© Archiv

Wer kennt es nicht. Schnell vor Geschäftsschluss noch Brot fürs Frühstück kaufen. Zu Hause kommt man dann drauf, die Partnerin oder der Mitbewohner hat's genauso gemacht. Der Eisschrank ist voll, wir haben zu viel Gebäck zu Hause, verdammt! Dabei lässt sich aus alten Semmeln und Brotlaiben ein wunderbares ,No Foodwaste Essen' machen.

Dazu einfach das alte Gebäck in Würfel schneiden und mit Milch (gerne auch Hafermilch aus Österreich) zu einer Masse verkneten. Eine große Zwiebel in gutem Olivenöl glasig dünsten, Kräuter, Kräuter und nochmals Kräuter dazugeben. Neben den Klassikern Rosmarin, Salbei, Petersil passen auch Wildpflanzen wunderbar. Brennnessel, Vogelmiere, Giersch und Löwenzahn wachsen fast das ganze Jahr (auch an den Waldrändern und Wiesen der Wiener Hausberge, siehe Reportage Seite 68) und sind reich an Vitaminen und frischer als das Blattgemüse aus dem Supermarkt. Das angeschwitzte Grünzeug unter die Knödelmasse rühren.

Falls die Konsistenz zu flüssig geraten ist, einfach noch mehr altes Brot dazu. Noch ein paar Mühlenumdrehungen Salz und Pfeffer und dann Achtung keine Knödel formen (das spart uns die Eier). Stattdessen Ofenform einfetten, Masse fest reindrücken, geschnittene Knoblauchzehen drüberstreuen und noch einen großzügigen Schuss Öl hinterher. Bei 200 Grad mit Umluft ca. 30 Minuten goldbraun backen. In der Zwischenzeit Salat waschen (auch hier bieten sich Löwenzahn, Gänseblümchen & Co an) und mit Zitronensaft, Senf, Honig und Salz anmachen. Den Wildkräuterknödelauflauf in Scheiben schneiden und mit dem Salat anrichten. Et voilà Veganes-Wildkräuter-Anti-Lebensmittelverschwendungsessen. Mahlzeit.


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