✍Der rechtsextreme Publizist Götz Kubitschek trat am Freitag in Wien auf und sorgte für Protest >> Eine Ausstellung nimmt Besucher mit in die Welt von gehörlosen Menschen >> Grätzelrundgang am Zentaplatz Wetterkritik: Der Kälteeinbruch am Wochenende hat dem November ganz gut gestanden. Es war zum ersten Mal so kalt, dass wir Lust auf einen viel zu süßen und teuren Punsch am Christkindlmarkt hatten. Aber damit ist es s...
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Der rechtsextreme Publizist Götz Kubitschek trat am Freitag in Wien auf und sorgte für Protest >> Eine Ausstellung nimmt Besucher mit in die Welt von gehörlosen Menschen >> Grätzelrundgang am Zentaplatz

Wetterkritik: Der Kälteeinbruch am Wochenende hat dem November ganz gut gestanden. Es war zum ersten Mal so kalt, dass wir Lust auf einen viel zu süßen und teuren Punsch am Christkindlmarkt hatten. Aber damit ist es schon wieder vorbei: Milde 14 Grad werden es heute. Und der leidige Wind bleibt auch.


Guten Morgen!

Am vergangenen Freitag habe ich verstörende Szenen vor der Wiener Hauptuniversität erlebt. Der Ring Freiheitlicher Studenten (RFS) hatte den rechtsradikalen Publizisten Götz Kubitschek zu einer Lesung in einen der Hörsäle eingeladen. Das Rektorat untersagte die Veranstaltung. Der RFS verwandelte die Lesung daraufhin zu einer Kundgebung und verlegte diese auf die Stufen vor dem Eingang der Uni Wien. Nur 50 Extremisten nahmen daran teil.

Die Österreichische Hochschülerschaft (ÖH) rief zur Gegendemo auf, der Ring stand für rund zwei Stunden still, die Polizei geleitete die Extremisten in einer Straßenbahn davon. Wie all das ablief und warum die Lesung überhaupt verboten wurde, erzähle ich Ihnen gleich.

Außerdem: Daniel Kruppa war bei der Eröffnung der Ausstellung „Hands Up" in der Wiener Leopoldstadt und tauchte für ein paar Stunden in die Welt gehörloser Menschen ein. Und Florian Holzer hat diese Woche das Grätzel rund um den Zentaplatz erkundet.

Einen schönen Wochenstart wünscht

Daniela Krenn

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Kubitschek muss draußen bleiben 

Der rechte Publizist Götz Kubitschek war vergangene Woche in Wien. Die Bilanz seines Besuchs: Eine Festnahme, ein Zusammenstoß, großes Polizeiaufgebot und lauter Gegenprotest.

Als Götz Kubitschek aus dem Auto steigt und über die Straße zur Uni gehen will (mit Security), laufen mehrere Gegendemonstranten schreiend auf ihn zu. Polizisten rennen los. Es ist der Moment, in dem die Situation kurz eskaliert.

Innerhalb weniger Minuten drücken mehrere Beamte drei Männer auf den Boden, einer von ihnen blutet im Gesicht. Einige Meter daneben rufen etwa hundert Demonstranten „Siamo tutti antifascisti” (Wir sind alle Antifaschisten). Dann räumt die Polizei den Ring, riegelt den Bereich vor dem Uni-Eingang mit Gittern und Schlössern ab. Eine halbe Stunde später wird dort Götz Kubitschek auf den Stufen stehen. 

Die Polizei geleitet Kubitscheks Zuhörer in die Bim (@Falter/Krenn)

Kubitschek ist ein deutscher Verleger und Rechtsextremist. Er hat die rechtsextreme Denkfabrik „Institut für Staatspolitik” (IfS) mitbegründet. Sein Verlag Antaios gibt neurechte Bücher heraus, er selbst publiziert in der rechten Zeitschrift Sezession. Kubitschek war an der Gründung der rechtsextremen Identitären Bewegung (IB) Deutschland beteiligt. Bei der völkisch-nationalistischen deutschen Pegida-Bewegung trat er mehrfach als Redner auf. Mit dem rechtsextremen Politiker der AfD, Björn Höcke, steht er in Kontakt.

Am Freitagnachmittag, kurz nach 15 Uhr, sprach er dann vor den Toren der Hauptuni in Wien. Bereits eineinhalb Stunden zuvor rief die ÖH zu einer Gegenkundgebung auf. „Rechtsextreme raus aus der Uni” forderten sie. Auch die Omas gegen Rechts waren gekommen, um die rund hundert Studierenden zu unterstützen. Beamte in Polizeiautos positionierten sich rund um die Uni. Das „Konfliktpotenzial” sei hoch, sagt ein Polizeisprecher zum FALTER.morgen

Dass Kubitschek vor der Uni und nicht im Gebäude spricht, hat einen Grund: Die Universität Wien hatte die Veranstaltung mit ihm untersagt. „Aufgrund seiner politischen Ansichten” und weil ein solcher Vortrag „das Ansehen der Universität gefährdet”, sagt Universitätssprecherin Cornelia Blum. Um kontroverse Themen zu diskutieren, sei an der Uni natürlich Platz, nicht jedoch für „einseitige Darstellungen, Rassismus, Intoleranz”. 

Der RFS, der die Veranstaltung anmeldete, drohte der Uni daraufhin mit einer Klage. Und ruft gemeinsam mit der „Aktion 451” zur Kundgebung mit dem Titel „Abendbummel Wiener Verbindungsstudenten” vor dem Gebäude. Wer hinter der „Aktion 451” steckt, ist nicht ganz klar. Auf FALTER.morgen-Anfrage reagierte die Gruppe nicht. Dem Standard gegenüber antworten sie immerhin, dass sie kein Ableger der Identitären Bewegung wäre. In einer Telegramgruppe bezeichnen sie sich als „eigenständige Gruppe, junger Studenten, denen der Meinungskorridor an den Universitäten schlicht zu eng ist”. 

Auch in Kubitscheks Rede geht es viel um „Meinungsfreiheit”. Er ärgert sich. Seit „zwei Jahrzehnten” erlebe er, dass Universitäten bestimmen, „wer an der Uni reden darf”.

Unter den Zuhörern ist Martin Sellner von der Identitären Bewegung, einige Burschenschafter in Uniform, viele Männer mit grauem Haaransatz, kaum Frauen. Ob sie viel von Kubitscheks Rede verstehen? Die Gegendemonstranten buhen und schreien lautstark „Halt die Fresse”. 

Kubitscheks Rede dauert nicht lange. Nach etwa 15 Minuten ist Schluss. Er soll an einem anderen Ort „in voller Länge” weiter sprechen. Dieser Ort ist der Parlamentsklub der FPÖ. Und im Saal der „Österreichischen Landsmannschaft”, wie später am Abend in einer Telegramgruppe geschrieben wird. Das Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstands (DÖW) bezeichnet die Landsmannschaft als rechtsextreme Organisation.

Doch erst müssen Kubitschek und seine 50 Zuhörer den eingezäunten Bereich vor der Hauptuni wieder verlassen. Von Polizisten umringt, gehen sie zur Straßenbahnstation am Schottentor. Dutzende Demonstranten folgen ihnen, schreien „Alerta, Alerta”. Kubitscheks Anhänger schreien zurück.

Insgesamt zehn Personen zeigten die Polizisten aufgrund straf- und verwaltungsrechtlicher Verstöße an, eine Person nahmen sie wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt fest. 

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Oberösterreich gibt 2024 den Ton an

und beeindruckt mit einer unglaublichen Vielfalt an Kulturangeboten – vom Konzerten bis zum Festival, von bildender Kunst bis zur experimentellen Lesung.
Zu Bad Ischl Salzkammergut der Kulturhauptstadt Europas 2024 gesellt sich der 200. Geburtstag Anton Bruckner und viele weitere Ereignisse, die das kommende Kulturjahr Oberösterreichs Kulturangebot bunter denn je machen.

„ALLE ALLE! KULTUR – LAUT. ECHT. VERBINDEND“
ist die Botschaft, mit der die bunte Vielfalt der Kultur in Oberösterreich auf den Punkt gebracht und das Super-Kulturjahr 2024 eingeläutet wird.


Stadtnachrichten

Haben wir’s doch gewusst. 57 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher ekeln sich regelmäßig, wenn sie auf eine öffentliche Toilette gehen (wir haben die Sauberkeit der Wiener Klos kürzlich getestet). 22 Prozent gehen überhaupt nur im äußersten Notfall, wie eine aktuelle Umfrage des Salzburger Hygiene-Ausstatters Hagleitner zeigt. 

Hauptgrund für den Ekel ist übrigens die Klobrille: 85 Prozent finden diese abstoßend. Mehr als zwei Drittel grausen sich davor, die Türgriffe zu berühren. Und 37 Prozent gaben an, dass regelmäßig Klopapier fehlt. Bei Seife waren es sogar 42 Prozent.

Für die Online-Umfrage wurden 1000 Österreicherinnen und Österreicher zwischen 18 und 65 befragt.


Die Gewalt an Wiens Schulen ist ein Problem. 814 Suspendierungen und 528 Anzeigen gab es im Schuljahr 2022/23 (über die Gründe haben wir hier berichtet). Und seit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel nehmen „demokratiegefährdende Tendenzen” bei Jugendlichen zu, sagt Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr (Neos). Gemeinsam mit Bildungsdirektor Heinrich Himmer hat Wiederkehr am Freitag ein Maßnahmenpaket gegen Gewalt an Schulen präsentiert.  

  • Die sogenannten Eingreif-Teams sollen um zehn Sozialarbeiter aufgestockt werden: Diese Teams kommen an Schulen, wenn Lehrerinnen oder Lehrer sich mit einer brenzligen Situation an die Bildungsdirektion wenden.

  • Wenn ein Schüler suspendiert wird, müssen die Eltern künftig zu einem verpflichtenden Gespräch an die Schule kommen. Verweigern sie dieses, erstattet die Bildungsdirektion eine Meldung bei der Kinder- und Jugendhilfe (MA 11), die dann weitere Maßnahmen prüft (bis zur Kindesabnahme). 

  • Die Anti-Gewalt-Trainings an Schulen werden ausgeweitet.

  • Time-Out-Möglichkeiten: Auffällige Kinder und Jugendliche können in altershomogenen Klassen unterrichtet werden. Laut Bildungsdirektor Heinrich Himmer gäbe es oft Probleme, wenn ältere Kinder mit deutlich jüngeren unterrichtet würden. 

  • Das Projekt „Familie in Schule“ wird von 220 auf 800 Plätze aufgestockt. Eltern haben die Möglichkeit, ein Mal pro Woche gemeinsam mit Eltern-Coaches am Unterricht ihre Kinder teilzunehmen.

Die Umsetzung des Pakets ist auf mehrere Jahre angelegt.


Stadtgeschichten

Einfach mal zuhören, ist nicht

Eine neue Ausstellung nimmt Besucherinnen und Besucher mit in die Welt von gehörlosen Menschen.

Letzten Donnerstag, am UNESCO-Tag der Toleranz, öffnete in Wien die Ausstellung „Hands Up - Erlebnis Stille” ihre Tore. In den Räumlichkeiten in der Blumauergasse 6 in der Leopoldstadt bekommen Besucher auf 200 Quadratmeter einen Einblick in die Welt gehörloser Menschen. Denn allein in Österreich leben 450.000 Menschen mit einer Hörbehinderung.

Wer sich bei einer Ausstellungsführung gerne berieseln lässt, ist bei „Hands Up" aber falsch. Die Besucherinnen und Besucher müssen mitmachen.

Bei der Eröffnung führte Museumsmitarbeiterin Alicia Eliskases Journalisten durch die Ausstellung. Sie und die anderen gehörlosen Guides vermitteln humorvoll, wie sie die lautlose Welt jeden Tag erleben. Beim Eingang bekommen die Besucher dicke Kopfhörer aus, sodass sie nichts mehr hören.

Die Besucher können sich auf eine Vibrationsplattform Gebärden-Karaoke ausprobieren (© Gerd Schneider)

Eliskases zeigt uns in den Ausstellungsräumen Barrieren, die im öffentlichen Raum für gehörlose Menschen bestehen. Etwa, wenn in U-Bahn Stationen Störungen nur durchgesagt, aber nicht angezeigt werden. Sie führt durch einen Raum, der für gehörlose Menschen gebaut wurde: Die Klingel gibt kein Geräusch von sich, sondern schickt Lichtsignale in die ganze Wohnung. Wenn morgens der Wecker geht, vibriert das Polster. 

Ein großer Teil der Ausstellung ist der Österreichischen Gebärdensprache (ÖGS) gewidmet, die in Österreich seit 2005 als offizielle Sprache anerkannt ist. Alicia lehrt den Besuchern ein paar einfache Worte wie „Bitte”, „Danke” oder „Bier”. 

Dann geht es weiter zum Gebärden-Karaoke. Die Besucher können sich auf eine Vibrationsplattform stellen, die die Schwingungen von „Hands up, Baby, Hands up” überträgt. Im Gegensatz zum klassischen Karaoke erscheint am Bildschirm kein Songtext, sondern ein Avatar, der die Gebärden für die einzelnen Worte vormacht. Die Person auf der Plattform mimt ihn nach.

Das Ziel der Ausstellung: Hörende sollen ihre Berührungsängste mit gehörlosen Menschen überwinden. Zumindest bei unserem Autor hat sie das spielerisch geschafft.

Die Ausstellung ist ganzjährig von Dienstag bis Freitag von 9.00 bis 16.00 geöffnet. Für eine Führung ist eine Voranmeldung per Mail (booking@handsup.wien) oder Telefon (0664 / 85 87 550) notwendig.


Grätzelrundgang

Zentaplatz

Margareten gilt als Zukunftsbezirk. Zentrumsnah genug, um attraktiv zu sein, zentrumsfern genug, um noch einigermaßen leistbar zu sein.

Aber gibt es auch was zu essen? Ganz schön wenig. Viele der traditionellen Wirte und Greißler haben in den vergangenen Jahren zugesperrt, viele andere ringen ums Überleben.

Fangen wir mit dem Überblick in der Ramperstorffergasse an, beim China-Restaurant Long Du: Das Lokal hat eine lange Geschichte, Tie Yangs Eltern führten das Restaurant, er selbst gründete dann mit Kollegen das Ra’mien, Shanghai Tan, Ramien go und weitere Lokale.

Zwischenzeitlich versuchten Tie und seine Brüder sogar, das elterliche Lokal als eine Art Edel-Retro-Chinesen zu führen, wäre heute wahrscheinlich ein Erfolg, damals war es das nicht. Irgendwann wurde es dann jedenfalls zum Long Du, wo nun in nüchternem Ambiente vor allem chinesische Touristen versorgt werden. Die Gerichte schauen echt nicht schlecht aus, allerdings spricht hier kaum wer eine andere Sprache als Chinesisch und es wird einem auch nicht unbedingt vermittelt, dass man hier sehr willkommen sei. Schade.

In der Tapete ist man das schon. Die Tapete ist eine Art Club und damit das einzige Lokal im Grätzel, das sich explizit an Junge oder Junggebliebene richtet. Es gibt Musik, Veranstaltungen, Tischtennis, ein paar lässige Toasts und Biere – und einen charmanten Schanigarten. Das Einzige, was es nicht gibt, ist eine Tapete.

Gänzlich andere Anmutung, aber auch wunderbar: das Perchtenstüberl von Dragan Useinovic. Als er das Lokal vor 25 Jahren übernahm, hieß es schon Perchtenstüberl, erzählt er, auch der Tradition der urwienerischen Küche blieb er treu: Kalbsrahmgulasch, Wildschweingulasch und eine Schnitzelvielfalt. Dragans Wurzeln zeigen sich dann noch in Gerichten wie Pljeskavica oder Krautrouladen, die eine begeisterte Stammgästin als die besten der Stadt bezeichnet. Die Preise sind vorinflationär.

Das Schnitzel- und Pizza-Take-away Schnipi gibt’s auch schon seit über 30 Jahren. Corona hätte die Regeln verändert, klagt Osman El Mokadem, Lieferdienste hätten das klassische Take-away verdrängt, sein Glück seien die vielen Firmen rundherum und die Stammgäste.

Den ganzen Grätzelrundgang von Florian Holzer mit allen in der Karte erwähnten Lokalen finden Sie hier.

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Ein Notfall wartet nicht – wir auch nicht!

Wenn Kriege Menschen an ihre Grenzen bringen, die Erde bebt oder Überschwemmungen alles verwüsten – wenn ein Leben in Gefahr ist, zählt jede Sekunde.

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Frage des Tages

Wo fand 1722 erstmals in Wien ein Nikolo-, Weihnachts- und Krippenmarkt“, ein erster Christkindlmarkt, statt?

  1. Am Rathausplatz

  2. Auf der Freyung

  3. Am Hof

Auflösung von Freitag: Das beleuchtete Z" am Donauturm war das Logo der Zentralsparkasse, und nicht etwa das Logo der Firma Zgonc oder eine Hommage an den Architekten Hannes Zintl.


Event des Tages

Bild von Gerhard Stöger
AUSGEWÄHLT VON GERHARD STÖGER

Theater

Für ihr Regiedebüt „Das Boot. Männer mit Tiefgang“ ließen sich Sarah Viktoria Frick und Martin Vischer vom Roman „Das Boot“ und seiner Verfilmung zu einer Farce über Männlichkeit inspirieren. Diese beinhaltet beredtes Schweigen, Pinkeln im Stehen und Aushalten zu fünft auf megaengem Raum. Ein bestens gelauntes Ensemble schafft unvergessliche Bilder, die auch noch – zugegeben: je nach Humorneigung – saulustig sind. (Martin Pesl)

Bronski & Grünberg, 19.30 (auch 21.11.)


Buchtipp

Darja Serenko: Mädchen und Institutionen

Wie leben kritische junge Menschen in Autokratien wie dem Russland Putins? Davon erzählt Darja Serenko in ihren Miniaturen über Frauen, die in staatlichen Museen oder Bibliotheken arbeiten. Begleitet von ironischen Zeichnungen zerlegen diese Texte süffisant und bitterböse den „Mythos weiblicher Kollektivität“.

Im zweiten Teil ereilt eine noch viel dunklere Realität die Autorin. Wegen eines Posts auf Social Media wird sie kurz vor Beginn des Ukraine-Kriegs für 15 Tage inhaftiert. Darüber führt sie ein am Gefängnisalltag orientiertes, hochreflexives und poetisches Tagebuch. „Wo wart ihr die acht Jahre?“, fragt sie mit Bezug auf die Zeit seit der Annexion der Krim. Serenko schreibt, dass „jeder Text über den Terror ein abgeschossener Pfeil ist, dünn und zerbrechlich, der meistens sein Ziel verfehlt“. Ihrer aber trifft ins Schwarze. (Kirstin Breitenfellner)

Die gesamte Rezension und mehr über das Buch unter faltershop.at


Feedback

@ „I want to park my bicycle” von Soraya Pechtl – FALTER.morgen #699

Ich habe vor 6 Wochen fahrradwien per Mail kontaktiert, um zu erfahren, wo man in der Nähe des Stephansplatzes sein Fahrrad abstellen und anschließen kann. Bisher keine Reaktion.

Heute habe ich angerufen. Mir wurde erklärt, sie hätten dort nicht genügend Personal, um die Mails zu lesen und um den Stadtplan zu aktualisieren, damit man sieht, wenn öffentliche Fahrradbügel durch Citybike-Abstellplätze ersetzt werden.

Das Rote Wien, wie es leibt und lebt. 

Claudia Uhlir

Ich fahre seit fast 5 Jahren mit dem Fahrrad in die Arbeit vom 9. Bezirk nähe Friedensbrücke in die Innenstadt zur Seilergasse beim Kärntner Durchgang. Dort gibt es viel zu wenige Abstellplätze, ich muss mein Rad immer an irgendeiner Straßenschild-Stange festmachen. Ich habe das der Stadt über die „Sag’s Wien“ App vor über einem Jahr mitgeteilt und um mehr Abstellplätze ersucht. Ergebnis: nichts.

Über die App hab ich auch gemeldet, dass seit der Erneuerung des Platzes vor dem Cafe Korb die Radabstellanlage fehlt (davor gab es Bügel vor der Bäckerei Felber), jetzt gibt es dort leider viel betonierte Fläche und eine Mini-Baumscheibe. 

Alle Meldungen verlaufen ergebnislos und werden auf „erledigt“ gestellt. Ich hab es vorerst aufgegeben. Mein Eindruck ist, dass kein Interesse besteht, Fahrradfahren zu forcieren. Sehr schade, die Stadt könnte solche Hinweise doch nutzen. 

Ich liebe Wien und finde es eine ganz tolle Stadt, in der Vieles wirklich großartig funktioniert. Aber beim Individualverkehr habe ich das Gefühl, wir sind in den Nullerjahren stecken geblieben. Die Radwege werden nur sehr langsam ausgebaut, besonders in der Innenstadt kommt man nicht direkt ans Ziel, man muss teilweise große Umwege fahren. 

Martina Leissing


@ „Sollen Schulen jetzt auch noch den Nahostkonflikt lösen?” von Melisa Erkurt – FALTER.morgen #699

Ich fand den Kommentar Melisa Erkurts zum Thema Extremismus an Schulen großartig. Nicht nur die Lehrer tragen Verantwortung, sie müssen bei der Aufklärungsarbeit unterstützt werden, damit die Jugendlichen zuhören und verstehen! Betroffene, ExpertInnen, Antiradikalisierungsvereine etc müssen weitaus intensiver eingebunden werden.  

Elisabeth Tauber


@ „Mir stinkt’s” von Daniel Kruppa – FALTER.morgen #697

Leider liegt die Klo-Misere überwiegend an den Wienern selbst, die offenbar Schweinderln sind und Klos nicht so verlassen, wie sie diese gerne vorfinden würden. Es wird wohl erwartet, dass jemand (so wie der nette Goran) hinterher putzt. Auch an anderen Orten (Lokale) sind die Klos grauslich, nur wird dort öfter geputzt.

Susi Pariasek


@ „Von Wal Poldi bis Egon Schiele” von Soraya Pechtl – FALTER.morgen #696

Ich habe mit großem Vergnügen Ihre Geschichte über die Botschaft in der Donnerbrunnen-Figur Providentia gelesen. 

Ich musste schmunzeln, weil ich „meine“ eigene Geschichte mit dem Fisch habe (der auf ihrem Foto nicht zu sehen ist). Auch am Neuen Markt suchte ich den Fisch eine Zeit lang vergeblich. Ich hatte damals unter anderem die Kulturabteilung (MA7) angemailt, weil er mir lieb geworden war. Ich sah ihn sonst auf meinem täglichen Weg in mein Büro in der Musik und Kunst Privatuniversität in der Bräunerstraße. Die MA7 sagte mir damals, der Fisch sei gestohlen worden (!). Eine entsprechende Meldung dazu fand ich auch im Standard.

Seit der Neuaufstellung des Brunnens am Neuen Markt im September 2022 kann man den wohl neuen Fisch wieder bewundern. Allerdings wirkt er nun gar derb, das hat aber auch mit der gar nicht schönen Neueinfassung des Beckens zu tun. 

Andrea Amort

Anm. d. Red.: Der originale Fisch (die Bleifiguren wurden um 1871 ersetzt) wird im Wien Museum ausgestellt. 


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