✍Spoiler: Der Gewinner dieser Geschichte ist Microsoft. Über das vergangene Wochenende fiel dem amerikanischen Tech-Konzern das prominenteste Managerpaar der Branche in den Schoß: Sam Altman, ehemals CEO von OpenAI und sein Kompagnon Greg Brockman. Offenbar nicht ganz freiwillig: Am Freitag hatte OpenAI Sam Altman gefeuert. Die Gründe dafür sind unklar. Der zuständige Verwaltungsrat hatte kein Vertrauen mehr in den Ma...
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Der abgesetzte CEO von OpenAI, Sam Altman, heuert bei Microsoft an (Foto: Andrew Caballero-Reynolds / AFP / picturedesk.com)

Spoiler: Der Gewinner dieser Geschichte ist Microsoft. Über das vergangene Wochenende fiel dem amerikanischen Tech-Konzern das prominenteste Managerpaar der Branche in den Schoß: Sam Altman, ehemals CEO von OpenAI und sein Kompagnon Greg Brockman. 

Offenbar nicht ganz freiwillig: Am Freitag hatte OpenAI Sam Altman gefeuert. Die Gründe dafür sind unklar. Der zuständige Verwaltungsrat hatte kein Vertrauen mehr in den Mann.

OpenAI ist vor allem bekannt für den Chatbot ChatGPT, das Unternehmen gilt als Vorprescher auf dem Feld der Künstlichen Intelligenz. Altman ließ wiederholt aufhorchen: Vor allem, indem er die neuen Systeme der Künstlichen Intelligenz in die Nähe von einer digitalen Superpower rückte: Demnach könnten die Fähigkeiten von Computern jene des Menschen bald übersteigen. Subtext: Nur die Anwendungen von OpenAI könnten noch dafür garantieren, dass das der Menschheit zum Vorteil gereiche.

Viele Tech-Experten halten den Hype rund um eine Überintelligenz für übertrieben, mindestens aber für verfrüht und für einen Werbegag. Fest aber steht: Sam Altman war das Gesicht von OpenAI, er war die Stimme von OpenAI, er war - mit Wuschelhaaren und Rundhalspulli - die Corporate Identity des Unternehmens. 

Dasselbe Unternehmen, das für sich beansprucht, dereinst eine mögliche digitale Superpower zu zähmen, scheiterte vorerst aber bei einer im Vergleich dazu profanen Aufgabe, namentlich jener, das eigene Haus nicht in die Luft zu jagen. Nach dem Rausschmiss Altmans solidarisieren sich hunderte Mitarbeiter mit ihrem ehemaligen Chef im Musketier-Modus: Alle für einen. 500 von 700 Staff-Leuten sollen Medienberichten ihre Kündigung eingereicht haben.

Wer wollte, konnte das ganze Drama ab Freitag auf Twitter live mitverfolgen. Am Montag meldete sich dort sogar noch der Chef des kündigungswütigen OpenAI-Verwaltungsrates, der kanadische Informatiker Ilya Sutskever mit einem schriftlichen Kotau. Er bedauere seine Taten sehr. Er habe OpenAI niemals schaden wollen.

Die Scherben liegen aber am Boden.

Und Microsoft-CEO Satya Nadella griff eifrig zu. Microsoft ist ein strategischer Partner und Investor in OpenAI und nutzt dessen Produkte etwa für seinen Suchmaschine Bing. Am Montag verkündete Nadella, dass Altman und Brockman künftig eine neue KI-Sparte innerhalb von Microsoft leiten würden. Jedem abtrünnigen OpenAI-Mitarbeitern bat Microsoft ebenfalls ungeschaut einen Job an.

Welch ein Coup! Nadella sichert sich damit die besten Entwickler, KI-Nerds und - wenn auch umstrittene - Visionäre wie Altman.

Und der ganze Non-Profit-Firlefanz, dem sich OpenAI in seinen Statuten verschrieben hat, der fällt auch weg.

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