✍Immer mehr Menschen schwören auf den Trendsport Eisbaden. Wir haben es auch versucht – und sind bis zu den Schultern ins 3,5-Grad kalte Wasser getaucht >> Schwere Kritik an Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ): Der Vizepräsident der Wiener Ärztekammer im Abschieds-Interview >> Warum krachen Durchsagen in der Straßenbahn, Frau Andrea? Wetterkritik : Es bleibt kalt, es bleibt tiefster Winter: Am Vormittag lässt sich...
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Immer mehr Menschen schwören auf den Trendsport Eisbaden. Wir haben es auch versucht – und sind bis zu den Schultern ins 3,5-Grad kalte Wasser getaucht >> Schwere Kritik an Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ): Der Vizepräsident der Wiener Ärztekammer im Abschieds-Interview >> Warum krachen Durchsagen in der Straßenbahn, Frau Andrea?

Wetterkritik: Es bleibt kalt, es bleibt tiefster Winter: Am Vormittag lässt sich kurz die Sonne blicken, am Nachmittag ist es dann bewölkt. Westwind lässt die maximal 4 Grad noch kälter wirken. Gut so, es ist ja Jänner. Wobei: Ein bisschen Schnee wäre noch schön.


Guten Morgen!

Egal, wo ich mich derzeit umhöre oder umschaue, irgendwo watet immer einer gerade ins Eiswasser. Ob im Freundeskreis oder im Instagram-Feed, viele schwören darauf, dass Baden im kalten Wasser ihr Leben bereichert. Man fühle sich „erfrischt” (nona), „von innen gewärmt”, „wie neu geboren”, so der Tenor. Und nicht nur das. 

Eisbaden soll das Immunsystem stärken, gut für Kreislauf, Herz und Lunge sein, die Fettverbrennung ankurbeln, Diabetes Typ 2 vorbeugen und gegen Winterdepression helfen. Es ist Naturmedizin, nicht Foltermethode, will eine große Eisbaden-Fangemeinde auf den sozialen Kanälen wissen.

Mutprobe ist es allemal - und was für eine erzähle ich Ihnen gleich.

Außerdem: Stefan Ferenci, Vizepräsident der Wiener Ärztekammer, tritt im Februar zurück. Im Abschiedsgespräch mit Soraya Pechtl findet er harte Worte für den in Ungnade gefallenen Präsidenten Johannes Steinhart. Er spricht außerdem über den internen Machtkampf und die Wiener Gesundheitspolitik. Das ganze Interview lesen Sie ab Mittwoch im gedruckten Falter und auszugsweise heute im Newsletter. Andrea Maria Dusl erklärt Ihnen dann noch, warum die Stimme in der Bim so unverständlich kracht.

Einen schönen Tag wünscht Ihnen

Daniela Krenn

PS: Falter-Chefreporterin Nina Horaczek beobachtet die Politik der Freiheitlichen seit mehr als zwei Jahrzehnten. Diesen Donnerstag startet Ihre neue Online-Kolumne „Blauland“. Dort finden Sie bis zur Nationalratswahl jede Woche  Geschichten aus der Welt der FPÖ, die Sie sonst nirgends lesen werden. Sie können die kostenlose Kolumne schon jetzt unter www.falter.at/blauland abonnieren, damit sie jeden Donnerstag zu Ihnen kommt. 

Einen aktuellen Artikel von Horaczek, in dem sie zum Auftakt des Wahljahres Kickls Forderungen wortwörtlich dokumentiert, nach Motiven geordnet und analysiert hat, finden Sie im aktuellen Falter, der am Mittwoch erscheint. Kleiner Spoiler: Sollte FPÖ-Chef Herbert Kickl seine politischen Phantasien umsetzen können, könnten Kinder schon früher im Gefängnis landen, das Recht auf Asyl wäre in Österreich abgeschafft und es würde ein Müttergeld statt einer Vermögenssteuer geben. 

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SALTO VITALE

20.1. – 29.2.2024 | 20 Uhr

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SALTO VITALE, ab 20. Jänner im Odeon: Das Serapions Ensemble zeigt die traumhafte Reise von Individuen, die zueinander finden. Es ist die Inszenierung einer Odyssee aus verwandelten Erinnerungen – ein Salto Vitale, ein Vorwärtssprung ins Leben, in eine Wiederaufnahme, die es so nie gab. Mit dem Serapions Ensemble stehen in dieser Spielsaison Grischka Voss und Manaho Shimokawa auf der Bühne!

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Die kältesten 90 Sekunden meines Lebens

Ob in der Alten Donau, im Gebirgssee oder in der Plastikwanne auf dem Balkon: Eisbaden liegt im Trend. Zeit, den Sprung ins eisige Nass zu wagen. Ein Selbstversuch. 

Spätestens, als ich dann vergangenes Wochenende an der Neuen Donau stehe und mir der Wind schon Nase und Finger betäubt, zweifle ich ob der Euphorie. -1 Grad Lufttemperatur – „im Wasser ist es wärmer!”, freut sich Stefan, der die Facebook-Gruppe Eisbaden Wien (über 2.600 Fans) betreut und seit fünf Jahren jedes Wochenende in der Kälte badet: 3,5 Grad hat das graue Nass. 

Immerhin scheint die Sonne beim Eisbaden in der Neuen Donau (©Natalia)

Stefan ist 50 Jahre und geht seit 18.12.2018 regelmäßig ins Eiswasser. Das Datum hat er sich ganz genau gemerkt, so wichtig ist ihm diese Erfahrung. Seither vergeht im Winter keine Woche ohne das kühle Nass. Bereits am Freitag war schon in der Neuen Donau, am Samstag und Sonntag steht er wieder da. Und bei seinen Badegänge bekommt er „immer mehr Zulauf”, sagt er.

Er habe bereits „über 400 Menschen ins kalte Wasser geführt”. An diesem Wochenende sind es immerhin 17, davon drei „Erstschwimmer”, darunter auch ich. Ohne Vorbereitung geht bei Stefan nichts. Und schon gar nicht ohne Wim Hof: Der Niederländer, selbsternannter „Ice Man” und Eisbade-Guru, hat sich mit dem Kampf gegen die Kälte sogar ein kleines Imperium aufgebaut. Für 100 Euro erklärt er in einem Videokurs, wie Atemtechniken, Yogaübungen und kalte Duschübungen das Ausharren im Eis ermöglichen. 2007 kletterte er in Shorts auf 7400 Meter hohen Mount Everest. 

Mit Stefan atmen wir heute kostenlos nach der Wim-Hof-Methode. 30 Mal schnell ein und aus, dass einem schwindelig wird. Dann raus aus den Klamotten und „zügig ins Wasser rein”, wie Stefan sagt.

Auf das, was dann kommt, können einen auch die 30 Mal ein- und ausatmen vorher auch nicht wirklich vorbereiten. Ich zwinge mich, nach und nach mit dem Oberkörper ins 3,5-Grad-Wasser einzutauchen. Das eisige Wasser schnürt mir die Luft ab, Stefan betet neben mir das Mantra: „Ruhig atmen, ruhig atmen, ruhig atmen”. Wie lange können eigentlich zwei Minuten sein?

Maximal diese Zeit sollen „Erstschwimmer” nämlich im Eiswasser verbringen, um den Körper nicht zu überlasten. Ich schaffe eineinhalb. Die „innere Hitze” will nicht daherkommen. Stattdessen ein taubes Gefühl in den Beinen. 

Große wissenschaftliche Studien, die belastbare Daten zu den positiven Effekten des kalten Wassers auf den Körper liefern, fehlen. Am besten wissenschaftlich nachgewiesen sei noch die Reduktion von Körperfett, schreibt der Kardiologe Martin Martinek auf seiner Website. Und das wirke sich wiederum auf ein besseres Herz-Kreislaufsystem aus und reduziere die Chance auf Diabetes. Schaden kann es nur, wer ohnehin schon Herzprobleme hat. Und beim Eisbaden kickt das Adrenalin und das verursache einen „nicht zu vernachlässigender Placeboeffekt”. 

Als die restlichen 16 aus dem Wasser tapsen, strahlt ihr Körper rot und ihr Grinsen breit im Gesicht. Ihr Fazit? „Erfrischend”, „von innen gewärmt”, „wie neu geboren”. Stefan steht noch nass minutenlang im Freien, andere haben sich zumindest auch schnell in den Bademantel oder Jacke gehüllt. Ernüchternd. Aber dieses Adrenalin, das kickt tatsächlich noch bis nach Hause. 


Stadtnachrichten

Für diese Geschichte müssen wir ein paar Monate zurückblicken: Dass im vergangenen Juni 300.000 Menschen bei der „Pride”-Parade über den Ring tanzen konnten, wäre um ein Haar verhindert worden. Kurz zuvor überlegte die Wiener Polizei, die Veranstaltung abzusagen.

Ausgelassen, bunt und fröhlich: 300.000 Menschen feierten auf der Vienna Pride 2023 (@Vienna Pride)

Zu diesem Zeitpunkt überwachte nämlich die Direktion für Staatsschutz und Nachrichtendienst (DSN) drei junge Österreicher: Gerade einmal 14, 18 und 20 Jahre alt, in Österreich geboren, mit bosnischen und tschetschenischen Wurzeln. Der Verdacht: Das Trio würde einen Anschlag auf die jährlich stattfindende Veranstaltung der LGBTIQ+-Community planen – mit Äxten und Messern und mit einem Auto als Waffe. Stattfinden konnte die Parade dann bekanntlich trotzdem. Wenige Stunden vor Beginn verhaftete die Polizei die Terrorverdächtigen.

Seither wird ermittelt, und das hat inzwischen zu neuen Erkenntnissen geführt. Bereits im November fanden Ermittler auf den Handys der drei IS-Propagandamaterial. Einer der jungen Männer soll zudem mehrere Bombenbau-Anleitungen besessen haben. Ein anderer war Mitglied in einer internationalen Chatgruppe, deren Nachrichten nun ausgewertet wurden – und das erlaubt Einblicke in die Gedankenwelt der Möchtegern-Terroristen. (Wie sich Jugendliche im Netz radikalisieren, haben wir hier im FALTER.morgen aufgeschrieben.)

In den Chats besprach ein 16-jähriger Belgier mit einem jungen Ukrainer Anschlagspläne in Belgien – mögliche Orte, Vorgehensweise, Uhrzeiten. Er suche eine Autobatterie, um Sprengstoff herzustellen, ließ der Belgier den Ukrainer wissen, schickte ihm ein Video von einer Hinrichtung und kündigte an, in den Nahen Osten zu reisen, um sich dem IS anzuschließen. Der Ukrainer wiederum drohte angesichts der Koranverbrennungen in Schweden an, eine Synagoge in Stockholm anzugreifen.

Der Belgier wurde bereits Mitte Februar in seinem Land festgenommen. Einen direkten Austausch von Nachrichten zwischen ihm und den drei tatverdächtigen Österreichern entdeckten die Ermittler zwar nicht. Aber der Ukrainer spricht mehrmals von den „österreichischen Brüdern”.

Die österreichische Öffentlichkeit erfuhr erst einen Tag nach der Pride-Parade von den mutmaßlichen Anschlagsplänen. Gegen die drei jungen Männer wird nun wegen terroristischer Vereinigung und krimineller Organisation ermittelt. Alle drei Verdächtigen befanden sich kurz nach der Festnahme wieder auf freiem Fuß.


500.000 Bäume stehen bereits in den Wiener Parks, Innenhöfen, Gärten und Grünräumen. Und weil Wien in Zukunft immer heißer wird und der Bedarf nach Schatten und Wasserspeicherung steigt, will die Stadt mehr Bäume pflanzen. So steht es im Wiener Klimafahrplan des zuständigen Stadtrates Jürgen Czernohorszky (SPÖ). Nun präsentierte er eine Novelle für das Wiener Baumschutzgesetz. 

Denn nicht immer ziehen alle am gleichen Strang: Das Wiener Baumschutzgesetz regelt seit 50 Jahren den Bestand. Kein Baum darf einfach so umgeschnitten werden. In der Realität können Bauherren oder Private aber auch eine Ausgleichsabgabe zahlen oder Ausgleichspflanzungen vornehmen – die nicht immer quid pro quo passieren. 

Die Novelle sieht nun vor, dass der Begriff „Obstbaum” präzisiert wird (und bald auch Arten wie der Schwarze Hollunder unter Schutz stehen), Ersatzbäume größer (mit einem Stammumfang von 16 bis 18 Zentimeter), und die Verwaltungsstrafen erhöht werden. Bis zu 70.000 Euro blechen Betroffene dann, wenn sie keinen Ersatz pflanzen und statt 1.090 Euro beträgt die Ausgleichsabgabe dann 5.000 Euro. 

Der Entwurf der Novelle soll Ende Jänner im Wiener Landtag beschlossen werden. 

Einen ausführlichen Text über die Wiener Baumpolitik lesen Sie hier.


Benko-Watch

Bild von Eva Konzett
VON EVA KONZETT

Sauerstoff für Benkos Signa-Gruppe

Die taumelnde Signa-Gruppe von René Benko hat gestern einen entscheidenden Tag überlebt. Am Handelsgericht Wien fanden am Nachmittag die ersten Gläubigerversammlungen für die beiden zahlungsunfähigen Signa-Töchter Prime und Development statt.

Die beiden Unternehmen mit Verbindlichkeiten in Höhe von mindestens 4,5 Milliarden Euro wollen ihre Rettung ja in Eigenregie durchbringen. Sie müssen dafür einen glaubhaften Plan vorlegen, wie sie innerhalb der kommenden zwei Jahre 30 Prozent der Schulden begleichen wollen.

Zur Erinnerung: Vor Weihnachten und kurz nach Neujahr verschickte die Signa-Führung Bettelbriefe an Bestandsinvestoren mit der Bitte Geld in die maroden Unternehmen nachzuschießen. Offenbar haben die beiden Signa-Töchter vorläufig genügend Cash auftreiben können. Laut Sanierungsverwalter von Signa Prime jedenfalls ist die laufende Finanzierung des operativen Betriebs gesichert. Der Vorteil einer Sanierung in Eigenregie: Wird sie angenommen, kann die Signa-Gruppe selbst das Portfolio verwerten, manche Projekte noch fertigstellen oder geeignete Liegenschaften bündeln.

Wenn die Gläubiger den Sanierungsplan nicht annehmen (sie werden im März zur endgültigen Entscheidung gebeten werden), kommt es zum Konkurs, wo alles sofort – und mit großen Abschlägen – verwertet wird.

Politik-Ressortleiterin Eva Konzett verfolgt den Fall Benko seit Anbeginn. Hier können Sie noch mal aktuellsten Falter-Artikel der vergangenen Wochen nachlesen und -hören:


Interview

Bild von Soraya Pechtl
VON SORAYA PECHTL

„Die Unzufriedenheit unter den Ärzten ist nach wie vor groß"

Stefan Ferenci, scheidender Vizepräsident der Wiener Ärztekammer, über die städtische Gesundheitspolitik.

Nach eineinhalb Jahren an der Spitze der Wiener Ärztekammer zieht sich Stefan Ferenci als Vizepräsident und Obmann der Kurie für angestellte Ärzte zurück. Am Mittwoch erscheint im Falter ein Interview mit Ferenci, indem er über den internen Machtkampf der Standesvertretung und die Wiener Gesundheitspolitik spricht. Einen Auszug lesen Sie vorab im FALTER.morgen.

Stefan Ferenci ist seit Mai 2022 Vizeobmann der Wiener Ärztekammer und Obmann der Kurie für angestellte Ärzte. Am 20. Februar wird er  von beiden Funktionen zurücktreten. (© Heribert Corn)

Sie haben die Proteste der Spitalsärzte und den Streik der Notaufnahme in Ottakring unterstützt. Wird es diesen Beistand nach ihrem Rücktritt weiterhin geben?

Ferenci: Mein Nachfolger ist noch nicht bestimmt, aber es gibt einige geeignete Kandidatinnen und Kandidaten. Ich glaube, dass dieser Weg fortgeführt wird. Die Unzufriedenheit unter den Ärzten ist nach wie vor groß und wir stehen kurz davor, vieles zu erreichen. Als die ersten Probleme vor einem Jahr aufgetreten sind, damals im AKH und der Urologie in Favoriten, hat die Politik versucht, das klein zu reden. Mittlerweile hat das Burgenland die Gehälter massiv erhöht, auch die Steiermark ist nachgezogen. Selbst Gesundheitsstadtrat Peter Hacker hat zugeben müssen, dass die Gehälter für Spitalsärztinnen und -ärzte in Wien im unteren Bereich sind und angekündigt, dass es ein neues Gehaltsschema geben wird.

Wie ist die Gesprächsbasis mit Stadtrat Hacker?

Ferenci: Wenn eine Person kein Interesse an Gesprächen hat, dann ist die Gesprächsbasis sehr eingeschränkt. Stadtrat Hacker hat von Beginn an klargestellt, dass er mit mir nicht reden möchte. Das ist auch nicht notwendig. Wir haben Druck aufgebaut, indem wir die Probleme aufgezeigt haben. Jetzt muss sich die Stadt jetzt bewegen. Sonst werden die Mitarbeiter das öffentliche System verlassen.

Um das festzuhalten: Peter Hacker sagt, es habe „zahlreiche” Termine gegeben. Er hat kürzlich auch die Zulagen für Feiertagsdienste  (von 13,50 auf 18,50 Euro pro Stunde bei Ärzten und von 4,65 auf 10 Euro bei anderen Berufsgruppen) und Nachtdienste erhöht.

Ferenci: Das ist ein Tropfen auf den heißen Stein. Es geht aber nicht nur ums Geld, sondern darum, dass die Strukturen verbessert werden.


Falter-Auslese

Haben wir Ihnen mit dem FALTER.morgen Lust auf den gedruckten Falter gemacht? Hoffentlich – hier jedenfalls drei Lesetipps aus der aktuellen Ausgabe (mit 4-Wochen-Testabo kostenlos):

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Wien von oben betrachtet

Geheimtipps für die spannendsten öffentlich zugänglichen Dächer und Aussichtspunkte werden im Buch Imposante Ausblicke durch profunde Informationen zu Architektur und Geschichte ergänzt. Ausdrucksstarke Fotos machen Lust, sich in schwindelerregende Höhen zu begeben und neue Blickwinkel auf Österreichs Hauptstadt zu gewinnen.

Erhältlich auf faltershop.at


Frage des Tages

In welchem Wiener Bezirk gibt es die meisten neuzugelassenen Elektro-Autos?

1. In der Inneren Stadt

2. In Neubau

3. In Ottakring

Auflösung von gestern: Das Jörgerbad hatte bei seiner Errichtung ein Dach, das über der Schwimmhalle fast zur Gänze geöffnet werden konnte (keine Gegenstromanlage und auch kein Tieftauchbecken) – heute ist das leider nicht mehr möglich.


Event des Tages

Bild von Barbara Fuchs
AUSGEWÄHLT VON BARBARA FUCHS

Kunst

Den 150. Geburtstag seines „Helden“ verknüpft das Arnold Schönberg Center 2024 mit einem zweiten Jubiläum: Der Komponist und Künstler kam im selben Jahr zur Welt wie der Schriftsteller und Publizist Karl Kraus, dem heuer auch zahlreiche Veranstaltungen und eine Ausstellung in der Wienbibliothek gewidmet sind. Schönberg und Kraus waren keine Freunde, aber sie standen über vier Jahrzehnte in Kontakt miteinander. Die Ausstellung zeigt Schriften, Musikmanuskripte, Gemälde, Zeichnungen und Briefe, vor allem aus der Zeitspanne von 1899 bis zu Schönbergs Emigration nach Amerika 1933. Mittels digital animierter Partituren, Filmclips und Audioaufzeichnungen vermittelt „Arnold Schönberg & Karl Kraus“ das Schaffen und das kulturelle Milieu der Wiener, die 1874 beide in jüdische Familien geboren wurden, aber ein gespaltenes Verhältnis zur Religion ihrer Vorfahren hatten. (Nicole Scheyerer)

Arnold Schönberg Center, Vernissage: 18.30; bis 10.5.


Buchtipp

Mona Chollet: Hexen

Hexen sind im Trend. Sie verbreiten in sozialen Netzwerken spirituelle Weisheiten zu Ritualen und Tinkturen, um Follower zu bekommen; oder geben, wie die Schweizer Journalistin und Autorin Mona Chollet, Nachhilfestunden: Hexenverfolgungen waren nicht „bloß" ein Kapitel des ohnehin dunklen Mittelalters, die weitläufigsten fanden zur Zeit der Renaissance statt. Noch 1728 köpften Männer die Magd Anna Göldi im Schweizer Glarus.

Auch Männer wurden verfolgt -jedoch fast ausschließlich, weil sie in einer Beziehung zu Hexen standen. Chollets Buch ist aber nicht nur eine historische Nacherzählung. Der ungeschickt gewählte Untertitel (heißt es in der englischen Version etwa „why women are still on trial", also wieso Frauen noch immer verfolgt werden) verrät, um was es hier eigentlich geht: Aus den Gründen für die damalige Folter zieht sie Analogien in die Gegenwart. Hexen, das waren zumeist alte, kinderlose und alleinstehende Frauen. Auch heute erfahren sie Diskriminierung. Ein penibel recherchiertes Dokument Emanzipationsgeschichte und ein Appell, Hexen als Vorbilder zu sehen. (Katharina Kropshofer)

Die gesamte Rezension und mehr über das Buch unter faltershop.at


Fragen Sie Frau Andrea

Bild von Andrea Maria Dusl
VON ANDREA MARIA DUSL

Wenn die Bimstimme kracht

Liebe Frau Andrea, eine genuin wienerische Frage an Sie, die mir Öffifahrer*innen wahrscheinlich nachempfinden können: Warum krachen Durchsagen in der Straßenbahn, als hätte man den Lautsprecher gerade erst erfunden? Fieses Pfeifen, Rauschen, Knarzen, Krachen, sodass man darob die eigentliche Ansage überhört. Wollen die Wiener Linien hier auf Charakter setzen? Die Linie 25 ist jedenfalls nichts für empfindliche Ohren!

Christa Edlmayr, Alservorstadt

Im Vergleich zu früher sind die zentral durchgegebenen Ansagen in den Wiener Straßenbahnen von geradezu engelhafter Sanftheit. (© Wiener Linien / Helmer)

Liebe Christa,

ältere Semester werden sich noch mit leise nachhallender Wehmut an die Durchsagen in der ehemaligen Wiener Stadtbahn erinnern. Deren Zugbegleiter führten Durchsagen in den Haltestellen durch, indem sie ausstiegen und in eines der versifften Mikrofone hauchten, die an den gusseisernen Säulen der Bahnsteigdächer angebracht waren. Das sah aus, als würden sie der Säule irgendein Geheimnis zuflüstern.

Die Abfertigungskommandos der „Säulenflüsterer" genannten Nuschler waren stets kreischend laut und völlig unverständlich: „Segwedebwefeediiiiiiiikrchkrech" (Zug wird abgefertigt) und „Deensslesnkrchkrch, Echtengebfed" (Türen schließen, Achtung Abfahrt).

Im Vergleich dazu sind die individuellen und zentral durchgegebenen Ansagen in den Wiener Straßenbahnen von geradezu engelhafter Sanftheit. Dass es dennoch gelegentlich zu Misstönen kommt, ist bedauerlich, aber technisch erklärbar. Gründe gäbe es viele: erhöhte Lautstärke, um das Passagiergemurmel zu übertönen, Artefakte in den digital gesampelten Haltestellendurchsagen, elektromagnetische Einstrahlungen der Triebwagentechnik. Und nicht zuletzt veränderte Hörgewohnheiten der Fahrgäste.

Bei rauschenden Durchsagen, so die Wiener Linien, liege das Problem nicht an den Lautsprechern, sondern an der Übertragung – in den Stationen via Kabel, in den Bims per Funk. Dieser werde gerade auf Digitalfunk umgestellt, um die Übertragungsqualität zu verbessern.

Tonprobleme mögen dem Kundendienst unter 01/790 91 00 bzw. online anvertraut werden. Man gehe Urgenzen so schnell wie möglich nach.

Echtengebfedkrchkrch!

Das Informationsbureau erreichen Sie unter dusl@falter.at


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