Was aus der Letzten Generation wurde, warum gerichtlich gegen sie ermittelt wird und wie es weitergeht >> Morgen läuft das Finale des Eurovision Song Contest in Basel: Wie viel wissen Sie über den ESC? >> Event-Tipps zum Wochenende >> Grundkurs Kochen: die Erdäpfel-Grünkohl-TortillaWetterkritik: Mal so, mal so. Auch heute will sich das Wetter nicht wirklich entscheiden: Mal Wolken, mal Sonne, dazwischen vielleicht ein bisserl Regen und höchstens 18 Grad. Da soll noch einmal jemand sagen, man kann nicht (fast) alles haben!
Guten Morgen! Gegen die Letzte Generation wird seit Herbst 2023 ermittelt. Die Staatsanwaltschaft Wien wirft der – bereits aufgelösten – Klimaschutzbewegung (schwere) Sachbeschädigung und die „Bildung einer kriminellen Vereinigung” nach § 278 StGB vor, im Volksmund auch als „Mafiaparagraf” bekannt. Nun liegt der Vorhabensbericht vor. Wird Anklage erhoben oder will die Staatsanwaltschaft die Causa einstellen? Wir haben nachgefragt. Außerdem testet Viktoria Klimpfinger Ihr Song-Contest-Wissen mit einem Quiz vor dem morgigen ESC-Finale. Gerhard Stöger hat die besten Events am Wochenende für Sie. Und im Grundkurs Kochen tischen wir diesmal Erdäpfel-Grünkohl-Tortilla auf. Ein schönes Wochenende wünscht Jürgen Klatzer |
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Letzte „Mafia”?Gegen die Letzte Generation wird wegen (schwerer) Sachbeschädigung und aufgrund des sogenannten „Mafiaparagrafen“ ermittelt. Die Staatsanwaltschaft hat einen Vorhabensbericht fertiggestellt. Wie geht es weiter? Mit einer Flex schnitt die Feuerwehr die Südautobahn auf. Grauer Staub wirbelte durch die Luft. Zum Schutz vor Splittern legten die Einsatzkräfte rote Planen aus. Dann konnten die einbetonierten Hände freigelegt werden. Diese Szene spielte sich am 20. November 2023 ab. Klimaaktivisten der Letzten Generation klebten sich auf die Fahrbahn der Südautobahn A2 – nicht mit einem herkömmlichen Superkleber, wie sie es davor schon oft gemacht hatten, sondern mit einer Mischung aus Quarzsand und Kleber. Wegen der „Betonhand“ (auch „Mumienhand“ genannt) musste die Feuerwehr mit der Flex anrücken. Diese „Betonhand“ löste aber auch strafrechtliche Ermittlungen gegen die Letzte Generation aus. Die Staatsanwaltschaft Wien wirft der Bewegung (schwere) Sachbeschädigung (§ 126 Strafgesetzbuch) und die Bildung einer kriminellen Vereinigung (§ 278 Strafgesetzbuch) vor. Letzteres wird im Volksmund auch als „Mafiaparagraf“ bezeichnet. |
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| Eine Straßenblockade der Letzten Generation in Wien. (© APA/Letzte Generation Österreich) |
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Seit Herbst 2023 wurde ermittelt. Nun liegt ein Vorhabensbericht vor. Wie der Falter erfahren hat, wurde der Bericht der Staatsanwaltschaft vor wenigen Tagen an die zuständige Oberstaatsanwaltschaft Wien übermittelt. Über den Inhalt geben beide Behörden keine Auskunft. Im Justizministerium sei der Vorhabensbericht noch nicht eingelangt, sagt Ministeriumssprecherin Sina Bründler. In dem Bericht legt die zuständige Staatsanwältin dar, wie sie in der Causa weiter vorgehen will – also ob sie Anklage erheben oder das Verfahren einstellen möchte. Aus der Oberstaatsanwaltschaft Wien heißt es derzeit: Der Bericht sei „in Prüfung“. Mehr könne man zum aktuellen Zeitpunkt nicht sagen. Der gesamte Ermittlungsakt mit der Zahl 5 St 137/2023h umfasst inzwischen mehr als 4.100 Seiten. Gegen 76 Personen wurde ermittelt – gegen 72 wegen (schwerer) Sachbeschädigung und gegen 32 auch wegen der Bildung einer „kriminellen Vereinigung“. Unter den Beschuldigten befindet sich auch die deutsche Staatsbürgerin Anja Windl. Gegen sie läuft aktuell auch ein Verfahren wegen eines Aufenthaltsverbots. Sie sei eine „Gefahr für die öffentliche Sicherheit”, sagen Österreichs Behörden. Sie wehrt sich dagegen (mehr dazu hier). Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft gegen die Letzte Generation haben für Aufregung gesorgt. Die Klimaaktivisten selbst sprachen von einem Einschüchterungsversuch. Gerade der Vorwurf, man habe eine „kriminelle Vereinigung“ gebildet, sei an den Haaren herbeigezogen. Während sich die Grünen irritiert und überrascht zeigten, begrüßte die ÖVP das Strafverfahren gegen „Chaoten und Chaotinnen“, für die FPÖ waren die strafrechtlichen Ermittlungen „längst überfällig“. Bis dato waren die Aktivisten meist mit Verwaltungsstrafen konfrontiert. Denn darauf hatte es die Gruppe auch angelegt: stören. Man wollte auf das Nichtstun der Regierung in Sachen Klimaschutz aufmerksam machen. Ab 2022 protestierte die Letzte Generation deshalb in ganz Österreich. Die Aktivisten klebten sich während des Frühverkehrs auf Straßen, schütteten schmierige Flüssigkeiten über (hinter Glas geschützte) Kunstwerke und färbten den Pallas-Athene-Brunnen vor dem Parlament grün ein. Die Methoden waren umstritten – selbst innerhalb der Klimabewegung war man sich uneins, wie weit man mit den Protesten noch gehen kann. Auch die Klimaschutzaktivistin und spätere Grünen-Politikerin Lena Schilling distanzierte sich von den Methoden. Sie wisse nicht, wie effektiv es sei, „den Menschen, die in die Arbeit fahren, im Frühverkehr am Arsch zu gehen“. ÖVP und FPÖ wetterten ohnehin immer öfter über „Klimaterroristen“. Im Mai warf man der Letzten Generation sogar vor, einen lebensrettenden Rettungseinsatz behindert zu haben. Belege dafür gab es keine (mehr dazu hier). Im Sommer 2024 beendete die Letzte Generation ihre Proteste – offiziell, weil man „keine Perspektive für Erfolg mehr“ sehe. Hinter vorgehaltener Hand wird auch erzählt, dass einige Mitglieder wegen der strafrechtlichen Ermittlungen eingeschüchtert seien. Seitdem ist es ruhig geworden um die Letzte Generation. Keine Blockade, keine Schüttaktion – und vor allem: Keine Betonhände. |
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Stadtnachrichten | Aufmerksamkeit auf die mentale Gesundheit lenken: Das ist das Ziel der „European Mental Health Week”, die am Montag startet. Die vierte Wiener Bevölkerungsbefragung zur psychischen Gesundheit aus dem Jahr 2023 habe gezeigt, dass psychische Belastungen weiter zunehmen, sagte Ewald Lochner, Koordinator für Psychiatrie, Sucht- und Drogenfragen der Stadt Wien. Deshalb baue die Stadt die medizinischen und psychosozialen Angebote aus, besonders für Menschen unter 25 Jahren. Aktuelles Beispiel sind zwei Angebote für psychische Gesundheit an einem neuen Standort in der Leopoldstadt: Der Garconnierenverbund der Volkshilfe Wien bietet zwölf Einzimmerwohnungen für psychisch kranke Erwachsene. Klientinnen und Klienten zahlen hier 250 bis 300 Euro Miete, heißt es. Außerdem ist die AusbildungsFit-Maßnahme „Jobtrain” von Simmering in die Leopoldstadt übersiedelt. Hier können Jugendliche mit psychischen Erkrankungen und Jugendliche im Autismus-Spektrum Fähigkeiten erwerben, die sie für ihre Berufsfelder brauchen.
Der Bund stockt die Mittel für die Spanische Hofreitschule auf. Die jährliche Grundförderung soll von 2,5 auf 4,5 Millionen Euro erhöht werden. Gestern gab die Spanische Hofreitschule bekannt, dass sie das Geld unter anderem für Sanierungsarbeiten aufwenden wird, wie zum Beispiel die zeitnahe Renovierung der Decke der Winterreitschule. Auch für Investitionen in das Tierwohl und die Lipizzanerzucht in Piber wird die Förderung verwendet. |
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Falter-Radio am Wochenende | bereits online Das Corona-Foul des ÖFB – #1393 | | Sechs ÖFB-Präsidenten griffen großzügig in den Corona-Fördertopf. Ihre Landesverbände bekamen gemeinsam 1,68 Millionen Euro. Einbußen hatten sie in der Pandemie aber keine. Ganz im Gegenteil. Sie konnten sogar Geld sparen. Nur drei Funktionäre hatten strafrechtliche Skrupel. Mehr dazu hören Sie in dieser Folge.
online ab heute, Freitag, zu Mittag Herrscht Hungersnot in Gaza, Franz Luef?Franz Luef, Einsatzleiter der Organisation Ärzte ohne Grenzen in Gaza, erzählt im Interview über die Versorgungssituation in dem abgeriegelten Küstenstreifen: Anzeichen einer durch die Totalblockade Israels ausgelöste Hungersnot seien nicht zu übersehen. Laut Luef sind Lebensmittel noch verfügbar, aber extrem teuer. Rund um das Einsatzzentrum von Ärzte ohne Grenzen ist das Flüchtlingselend überwältigend. Dazu kommen die Bombenangriffe Israels auch auf Spitäler. Näheres über die aktuelle Lage in Gaza hören Sie im FALTER.radio. Achtung, die Folge wurde gestern abend aktuell aufgezeichnet und geht erst zu Mittag online.
online ab Samstag Festwochen-Eröffnung: Lea Ypis „Rede an Europa” – #1394Die albanisch-britische Politikwissenschaftlerin und Philosophin Lea Ypi eröffnet die Wiener Festwochen am Wiener Judenplatz mit Überlegungen zu Demokratie und Migration, Freiheit und Identität im Stress des politischen Wandels. Ihre Rede hören Sie in dieser Folge.
online ab Sonntag Voltaire, Marx, Trump und ein Lob auf die Aufklärung – #1395Die US-amerikanische Philosophin Susan Neiman spricht in dieser Folge mit Günter Kaindlstorfer über Weltpolitik und Philosophie, von Voltaire bis Donald Trump, und warum sich die Linke statt auf Wokeness auf ihre traditionellen Werte besinnen muss. |
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ESC-Quiz | | 12 Punkte!Morgen geht der 69. Eurovision Song Contest in Basel über die Bühne. Wie viel wissen Sie über den ESC? Der österreichische Abgesandte zum Eurovision Song Contest heißt Johannes Pietsch, oder im Künstlernamen: JJ. Stefanie Panzenböck hat ihn im Falter porträtiert. Dass der 24-jährige Wiener Countertenor ist, entgeht einem in seiner Mini-Pop-Oper „Wasted Love” nicht: Sie fährt alles auf, was beim ESC gut und richtig ist, und noch ein bisschen mehr. Nachvollziehbar, dass JJ für das morgige Finale als Favorit gilt. Gleichzeitig begleitet den ESC aber auch dieses Jahr die Frage, wie unpolitisch Popmusik wirklich sein kann. Wie bereits im Vorjahr kam es zu lauten Protesten gegen die Teilnahme Israels aufgrund des Gaza-Kriegs und zu Drohungen gegen die israelische Sängerin. Diesmal hat die European Broadcasting Union (EBU), die den Song Contest veranstaltet, schärfere Regeln eingezogen: Die Künstler dürfen auf der Bühne nur mehr ihre Landesflaggen schwenken. Das heißt auch: keine Regenbogenfahnen. Und nach dem letztjährigen Song Contest, der etwas aus dem Ruder gelaufen ist, müssen die Teilnehmenden nun ein Fairplay-Gelöbnis ablegen. So weit, so halbwegs bekannt. Aber wie viel wissen Sie sonst noch über den ESC? | | Die diesjährige Song-Contest-Bühne in Basel. (© APA/Keystone/Georgios Kefalas) | 1. 1966 holte Udo Jürgens den ersten Sieg für Österreich, 2014 Conchita Wurst den zweiten. Mit welchem Lied gewann Jürgens damals? a) Aber bitte mit Sahne b) Sag ihr, ich lass’ sie grüßen c) Merci Chérie 2. 2003 trat der Kabarettist Alf Poier mit seinem Lied „Weil der Mensch zählt” für Österreich an und machte den 6. Platz. „Klane Haserl” haben laut Lied „kurze Naserl” – aber woher nimmt „de Frau Holle” gern ihre Wolle? a) Vom Dromedar aus Afrika b) Vom Merino aus Trentino c) Vom Wolfshund aus Stralsund 3. Schweden und Irland sind die bisher erfolgreichsten Länder beim ESC mit den meisten Siegen ex aequo. Wie oft haben sie gewonnen? a) Fünf Mal b) Sieben Mal c) Neun Mal 4. Am 17. Mai treten 37 Länder beim Finale in Basel gegeneinander an. Der Vorjahresgewinner (die Schweiz) ist automatisch im Finale. Aber auch fünf andere Länder, die sogenannten „Big Five”, müssen traditioneller Weise vorab kein Halbfinale absolvieren. Welche Länder sind das? a) Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien und Spanien b) Schweden, Irland, Deutschland, Frankreich, Italien c) Niederlande, Luxemburg, Israel, Schweiz, Dänemark 5. Welches der folgenden Länder hat noch nie am ESC teilgenommen? a) Andorra b) Belarus c) Liechtenstein 6. 1997 trat Páll Óskar als erster offen schwuler Kandidat beim ESC an. Für welches Land? a) Ungarn b) Finnland c) Island 7. Der ESC will dezidiert unpolitisch sein. Dennoch gibt es immer wieder politische Statements oder Proteste gegen teilnehmende Länder. Warum blieb Österreich dem Bewerb 1969 fern? a) Aus Protest gegen die Franco-Diktatur in Spanien b) Aus Protest gegen den Vietnamkrieg c) Aus Solidarität mit den Stonewall-Aufständen in New York, die den Grundstein für die Pride legten 8. Warum dürfen außereuropäische Länder wie Israel, Marokko oder Aserbaidschan am ESC teilnehmen? a) Weil sich die Teilnahme nach der Mitgliedschaft in der europäischen Rundfunkunion richtet b) Weil sich „Europa” in dem Fall nur auf den Standort der Austragung bezieht c) Weil die Teilnahme den kolonialgeschichtlichen Hintergrund Europas berücksichtigt
Auflösung Zu Frage 1: Udo Jürgens trat 1966 mit dem Lied „Merci Chérie” für Österreich an und holte den Sieg. Ein Jahr zuvor belegte er mit „Sag ihr, ich lass’ sie grüßen” immerhin den 4. Platz, wieder ein Jahr davor schaffte er mit „Warum nur, warum?” den 6. Platz. Die sprichwörtliche Erfolgsleiter kletterte er also Sprosse für Sprosse nach oben. Zu Frage 2: 2003 sang Alf Poier: „Klane Haserl ham kurze Naserl. Und klane Katzerl haben weiche Bratzerl. Und die Frau Holle hot gern die Wolle vom Dromedar aus Afrika.” Ganz ernst gemeint war das Lied freilich nicht, im Gegenteil: Man verstand es als Parodie auf das Popgeschäft. Manche auch bloß als Hohn. Zu Frage 3: Sowohl Schweden als auch Irland haben je sieben Mal beim ESC gewonnen – immerhin haben wir dem Song Contest ABBA und „Waterloo” zu verdanken, das Lied verhalf der schwedischen Boy-Girl-Group 1974 zu Weltruhm. Zu Frage 4: Die „Big Five”, die jedes Mal automatisch im Finale antreten, sind Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien und Spanien. Das liegt daran, dass diese Länder am meisten in den Topf der European Broadcasting Union (EBU) einzahlen. Zu Frage 5: Liechtenstein hat noch nie am ESC teilgenommen, weil das Land kein Mitglied der EBU ist. Die Aufnahme scheiterte bisher an Finanziellem oder Formalem. Zu Frage 6: Páll Óskar war der erste offen schwule Kandidat des ESC und trat 1997 für Island an. Der Song Contest ist in der queeren Szene sehr beliebt – einerseits, weil der ESC für Offenheit und Toleranz eintritt, andererseits, weil er für Kitsch und Pomp steht und damit für die Ästhetik des sogenannten „Camp”, der sich auch die schwule Szene gerne bedient. Zu Frage 7: 1969 fand der ESC in Madrid statt. Österreich blieb aus Protest gegen die Franco-Diktatur fern. Immer wieder gibt es Diskussionen um teilnehmende Länder wie Russland oder Israel und die Frage, wie unpolitisch Popmusik wirklich sein kann. Zu Frage 8: Die Teilnahme am ESC richtet sich nicht nach der Geografie, sondern nach der Mitgliedschaft in der EBU. Sie hat 69 Mitglieder in 56 Ländern, unter anderem auch in Nordafrika und dem Nahen Osten. Allerdings nicht in Australien: Hier ist der ESC dennoch extrem beliebt. Deshalb lud der ORF Australien anlässlich des 60. ESC-Jubiläums ein, zuerst als Ausnahme. Aber nach großem Erfolg hielt man daran fest – Australien trat auch in den Folgejahren beim Song Contest an. |
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Frage des Tages | Welcher Park wird von den Lipizzanern genutzt?1. Der Volksgarten 2. Der Burggarten 3. Der Stadtpark Auflösung von gestern: Unser Satellitenbild zeigte den Friedhof Meidling. | | © Geoland |
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Wochenendevents | | AUSGEWÄHLT VON GERHARD STÖGER |
| Wiener FestwochenDie Auftaktveranstaltung der Wiener Festwochen ist traditionell das Alien im Programm – oder der Türöffner. Bei freiem Eintritt in großem Rahmen und live im Fernsehen übertragen, soll sie niederschwellig ein breites Publikum ansprechen. Unter dem Motto „V is for loVe“ spannt das Musikprogramm heuer einen besonders weiten Bogen. Unter anderem performen US-Avantgardepop-Star Laurie Anderson, die österreichische Meister-Melancholikerin Soap&Skin und Nicole, Deutschlands ESC-Gewinnerin von 1982; Der Nino aus Wien, sein Schweizer Songwriterkollege Faber; der Mozartchor und die Jauntaler Trachtenkapelle Loibach. Ausgewählte Tipps zum Programm der Festwochen finden Sie in der aktuellen Titelgeschichte der FALTER:Woche. Rathausplatz, 21.20 (Eintritt frei)
TheaterFür das Schauspielhaus hat der österreichische Autor Elias Hirschl seinen Roman „Content“ zu einer Bühnenfassung umgearbeitet. Es geht um die Angestellten der Firma Smile Smile Inc.: „Sinn egal. Sie müssen Inhalte in schieren Mengen herstellen. Content eben. Marta, Karin und Kolleg:innen drehen Filmclips und texten Listen, die genauso hohl sind wie die Böden unter ihren Füßen im ehemaligen Kohleabbaugebiet.“ Die Theater-Adaption unter der Regie von Aslı Kışlal ist geglückt und reich an Humor sowie absurden Momenten, die so weit von unserer aktuellen digitalen Realität aber gar nicht entfernt sind. Schauspielhaus, Fr, Sa 20.00 (auch am 28. und 29.5.)
Kunst/letztmaligMaterialien wie Ketten, Handschellen oder Ledergürtel, die oft mit Bondage-Ästhetik assoziiert werden, spielen eine wichtige Rolle im Schaffen der italienischen Künstlerin Monica Bonvicini. Sie wirft mit ihren Skulpturen und Installationen Fragen zu Machtverhältnissen und patriarchalen Codes auf. Ihre Ausstellung „And If I See You Sundays“ ist nur noch heute Freitag zu sehen. (Nicole Scheyerer) Galerie Krinzinger, Fr 12.00 bis 18.00
VortragMit einem neuen Schwerpunkt geht die Reihe Apéro Musette in die nächste Runde. Unter dem Thema „Pionierinnen aus dem Neolithikum“ widmen sich die Gespräche der nächsten drei Termine dem europäischen Leben vor ungefähr 12.000 Jahren – jener Zeit, als Nomadenvölker erstmals sesshaft wurden und innovative Methoden wie Ackerbau, Tierdomestikation, neue Werkzeuge, Töpferei, Siedlungsbau sowie komplexere soziale Strukturen implementierten. Welche Motivation hinter diesen lebensverändernden Entscheidungen steckt, erklärt die prähistorische Archäologin und Direktorin des Österreichischen Archäologischen Instituts an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Barbara Horejs. (Nahla Hamula) Musette Shop, Fr 18.00
FigurentheaterMit Nähmaschine, Bügeleisen und ein paar Streifen Stoff kann man sich leicht einen Diktator basteln. Und noch einen. Und noch viele. Der Verschleiß an Puppen in Sarah Wissners experimenteller Performance „Hand made tyrant“ ist ein reines Vergnügen. André Reitter und Soffi Povo bedienen sie nicht (nur) wie im klassischen Figurentheater, sie treten auch erbarmungslos als ihre Erzeuger in Erscheinung und finden, oft sprachlos, mannigfaltige Todesarten für sie. Bevor sich die Ideen im letzten Drittel zu wiederholen beginnen, erfreut der Abend als erfrischende Variation auf das Genre. (Martin Pesl) Schubert-Theater, Sa 19.30, So 18.00
OperEine Oper aufführen, deren Partitur fehlt? In Wien wird das Experiment gewagt: „Ambleto“ von Francesco Gasparini, 1705 in Venedig uraufgeführt, ist nur in Fragmenten überliefert – samt umtextierter Arien von Händel und Caldara. Gesprochene Shakespeare-Zitate ersetzen die verlorenen Rezitative und verleihen dem Abend Tiefe. Die blutige Regie von Ilaria Lanzino zeigt ein bedrückendes Familiensystem in klaustrophobischem Bühnenbild. Raffaele Pe beeindruckt als Hamlet stimmlich wie musikalisch, sein Ensemble „La Lira di Orfeo” spielt mit Hingabe – mehr noch als die Musik überzeugt die Kraft der Umsetzung. Theater an der Wien, So 19.00
ImprovisationstheaterBeim Improvisationstheater ist alles offen: Es gibt keinen festgelegten Text und keinen klaren Ablauf. Die Schauspieler:innen entwickeln Charaktere, Handlungen und Dialoge aus dem Moment heraus. Oft darf sich auch das Publikum einmischen. Bei „Sport vor Ort“ treten zwei Teams gegeneinander an. Laut Ankündigung bestehend aus „den besten Improspieler:innen Österreichs“. Wer punktet mit der schlagfertigeren Pointe? Wer kassiert den meisten Applaus? Die Zuschauer:innen stimmen ab und entscheiden, welche Mannschaft den Pokal nach Hause tragen darf. Nach 18 Jahren im Tag – Theater an der Gumpendorfer Straße zieht das Format nun weiter: Ab sofort wird regelmäßig im Stadtsaal improvisiert, was das Zeug hält. (Sara Schausberger) Stadtsaal, So 19.30
MusikfestivalDas Wienerlied-Festival wean hean endet am Sonntagnachmittag mit einer speziellen Veranstaltung, einer Musikwanderung: Sie beginnt am Nachmittag um 14 Uhr mit Agnes Palmisano & Daniel Fuchsberger im Schutzhaus Waidäcker und führt über den Garten der Blauen Nos’n und das Trio Albtrieb in den Liebhartstaler Bockkeller. Dort spielen die Strafitelgrabenmusi und Hermann Härtel jun. Schutzhaus Waidäcker, So 20.00
Musical als „Relaxed Performance“Die Vereinigten Bühnen Wien (VBW) haben gemeinsam mit der Autistenhilfe das Musical „Rock Me Amadeus“ über Leben und Werk des österreichischen Popstars Falco so adaptiert, dass Menschen mit besonderen Bedürfnissen, Behinderungen oder Neurodiversität wie Autismus und ADHS die Aufführung genießen können, einer sogenannten „Relaxed Performance“. Es gibt eine kurze Einführung, das Saallicht bleibt während der gesamten Vorstellung an. Inhaltlich bleibt das Stück, wie es ist. Lediglich ein paar gewalttätige oder sexualisierte Szenen wurden entschärft. Es gibt keine stroboskopischen Lichteffekte oder Pyrotechnik, außerdem wird die Lautstärke vermindert. (Stefanie Panzenböck) Ronacher, So 13.45 |
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Buchtipp | Kaveh Akbar: Märtyrer! Am 3. Juli 1988 kamen alle 290 Insassen einer Maschine der Iran Air auf dem Flug 655 von Teheran nach Dubai ums Leben. Der im Golf von Persien stationierte Lenkwaffenkreuzer USS Vincennes, der im Ersten Golfkrieg kuwaitische Öltanker vor Angriffen schützen sollte, hatte das Passagierflugzeug irrtümlich als Abfangjäger identifiziert und abgeschossen. In seinem Debütroman „Märtyrer!“ hat Kaveh Akbar, 35, diesen realen Vorfall in die Biografie seines fiktiven Protagonisten eingebaut. Cyrus Shams ist, so wie der Autor, aus Teheran gebürtiger US-Amerikaner und in der Anfang 2017 spielenden Gegenwart des Romans mit 29 Jahren bereits Vollwaise: Seine Mutter kam beim erwähnten Todesflug ums Leben, sein Vater, der im Mittleren Westen auf einer Hühnerfarm schuftet, stirbt, ein Jahr nachdem er den Sohn im College untergebracht hat. „All diese Tode“, so die bittere Bilanz des Hinterbliebenen, „haben keinerlei Bedeutung.“ Dass sich Cyrus einen bedeutungsvollen Tod wünscht, ist nachvollziehbar; dass der 1,90 große, sprachlich hochbegabte und poetisch ambitionierte junge Mann erwägt, als Märtyrer zu sterben, aber doch auch deprimierend und nicht eben der Stoff, aus dem Feelgood-Romane gefertigt werden. … (Klaus Nüchtern) Die gesamte Rezension und mehr über das Buch unter faltershop.at |
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Besser Lesen mit dem Falter | Buchpodcast #134 – Bettina Balàka | | In der neuen Folge des Falter-Buchpodcasts ist Bettina Balàka mit dem Buch „Eine Frau zwischen gestern und morgen“ zu Gast – und das, obwohl Balàka diesen Roman nicht selbst geschrieben hat. Warum sie trotzdem berufen ist, darüber zu sprechen? Weil es ihr zu verdanken ist, dass dieses lange vergessene Werk von Doris Brehm aus den 1950er-Jahren jetzt wieder zu lesen ist – und wahrscheinlich erst jetzt einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird. Bettina Balàka und die Historikerin Katharina Prager eröffnen mit diesem Roman von Doris Brehm die Reihe „Her Story“ des Haymon Verlags, in der vergessene Literatur von Frauen neu entdeckt wird. |
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Grundkurs Kochen | Gilt in der Küche als Guerilla: die Erdäpfel-Grünkohl-Tortilla | | © Unsplash | Boomer kennen ihn – wenn überhaupt – mit Einbrenn zu einer grau-grünen und bitteren Sättigungsbeilage verkocht, Millennials hingegen unter dem fancy Anglizismus „Kale“, als der er als superfoodige Zutat Smoothies grün und gesund machen darf. Und hier teilen sich Boomer und Millennials ausnahmsweise friedvoll einen gemeinsamen kleinsten Nenner: die Vorliebe, Grünkohl zu breiiger Konsistenz zu verarbeiten. Dabei kann und soll er ganz anders: mit Biss nämlich. In der Falter-Kombüse ist das herbe Grünzeug in puristischer Form beliebt: etwa als unkonventionelle Beigabe einer traditionellen Erdäpfeltortilla. Für zwei Personen ein halbes Kilo Erdäpfel und eine große Zwiebel schälen und in dünne Scheiben schneiden. 100 Milliliter Olivenöl in einer großen, beschichteten Pfanne erhitzen, Erdäpfelscheiben und Zwiebel anbraten und dann auf kleiner Hitze ca. 20 Minuten dünsten lassen. Immer wieder wenden, denn die Erdäpfel sollen nicht braun werden. In der Zwischenzeit 300 Gramm gewaschenen Grünkohl in kochendem Salzwasser drei bis vier Minuten blanchieren. Danach in kaltem Wasser abschrecken und grob schneiden. Sind die Erdäpfel gar, Pfanne vom Herd nehmen, Öl abgießen und zur Seite stellen. Drei Eier mit Salz, Pfeffer und dem Abrieb einer Biozitrone in einer großen Schüssel verquirlen. Die gebratenen Erdäpfel und Zwiebeln sowie den Grünkohl vorsichtig unter die Eimischung heben. Das zur Seite gestellte Olivenöl erneut in der Pfanne erhitzen, die Mischung hineingießen, glatt streichen und bei mittlerer Hitze langsam stocken lassen. Die Tortilla mithilfe eines Tellers wenden und auch die andere Seite hellbraun fertigbraten. |
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