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FALTER.morgen – Der Wien-Newsletter / Kaltfront / 14.11.2025 / Sie starten in den Tag mit Viktoria Klimpfinger }}

Soziale Kürzungen: Hunderte protestierten gestern vor dem Büro des Sozialstadtrats Peter Hacker (SPÖ) >> Was in Hankes Evaluierung zum Lobautunnel steht >> Event-Tipps zum Wochenende von Gerhard Stöger >> Grundkurs Kochen: gebackene Süßkartoffeln

Wetterkritik: Es gibt einen Lichtblick. Heute und morgen bleibt es zwar kalt und Grau in Grau, am Sonntag eigentlich auch. Aber es gibt immerhin die Chance auf ein wenig Sonne. Wir nehmen, was wir kriegen können.


Guten Morgen!

Bis zu den sentimentalen Jahresrückblicken kurz vor Silvester dauert es zwar noch. Aber eines ist schon jetzt klar: Was das Jahr 2025 innenpolitisch umtreibt, sind die Sparmaßnahmen. Anfang der Woche machten neue Zahlen aus den Bundesländern die Runde, Wien habe mit Abstand die höchste Verschuldung, hieß es. Stimmt. Neu ist das aber nicht. 

Anfang des Jahres ging man in Wien von einem Budgetdefizit von 3,8 Milliarden aus. Mittlerweile liegen die Prognosen bei 3,2 Milliarden, das Defizit wird also sogar kleiner sein als erwartet. Die Behauptung, dass das Wiener Defizit für die Verschlechterung des Bundesdefizits von 4,5 auf 4,9 Prozent hauptverantwortlich sei, scheint eine Nebelgranate gewesen zu sein. Heute veröffentlicht die Stadt um 8 Uhr ihren Budgetvorschlag online, in vier Wochen wird er im Gemeinderat diskutiert. 

Eins zeichnet sich allerdings bereits ab: Von den Sparmaßnahmen sind viele Bereiche betroffen, auch die Suchthilfe. Gestern demonstrierten Sozialarbeiter, Betriebsrätinnen und Klienten gemeinsam. Wir waren dabei. 

Außerdem: Verkehrsminister Peter Hanke (SPÖ) hat gestern die neue Evaluierung zum Lobautunnel präsentiert, Soraya Pechtl weiß, was drin steht. Gerhard Stöger hat wieder zahlreiche Event-Tipps für Ihr Wochenende. Und im Grundkurs Kochen machen wir Süßkartoffel-Wedges.

Ein schönes Wochenende wünscht

Viktoria Klimpfinger


Heute für Sie auf falter.at:

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© Volkstheater Wien

DIE RÄUBER im Volkstheater Bezirke


Schillers revolutionäres Debüt, sehr frei nacherzählt: Franz ist neidisch auf seinen perfekten Bruder Karl – er intrigiert, bis Karl vom Vater verbannt wird und eine Räuberbande gründet. Kaja Dymnicki und Alexander Pschill vom Bronski & Grünberg Theater verlegen das familiäre Chaos vom 18. Jahrhundert in die Musikszene der 1970er-Jahre und inszenieren eine rasante Slapstick-Tragödie mit Tiefgang!

„Oasch”

Am Thomas-Klestil-Platz im 3. Bezirk demonstrierte das Wiener Sucht- und Drogenhilfenetzwerk gegen bevorstehende Kürzungen. 

„A Quetschn, a Ziehharmonika, a Akkordeon hoid”, scherzen zwei Demostrantinnen beim Bäcker. Draußen schreitet die Quetschn samt Musikerin einem kleinen Trauerzug voran. Die Menschenmenge am Thomas-Klestil-Platz steht Spalier für den schwarzen Holzsarg. Auf ihm steht ein kleines Haus mit vier beschrifteten Säulen, eine davon ist eingestürzt: die „arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen”. Die anderen Säulen „öffentlicher Raum & Sicherheit”, „Suchtprävention” und „Beratung, Betreuung & Behandlung” stützen das schiefe Dach: die „Wiener Sucht- & Drogenstrategie”

Vor dem Eingang der MA 15 (Gesundheitsdienst) haben sich Sozialarbeiter, Betriebsrätinnen, Klienten von unterschiedlichen Einrichtungen des Wiener Sucht- und Drogenhilfenetzwerks (SDHN) versammelt, um gegen die geplanten Kürzungen zu demonstrieren. Betroffen sollen hauptsächlich Projekte sein, die Suchtkranke bei der Reintegration in den Arbeitsmarkt unterstützen. Allein beim Projekt Fix & Fertig, das Suchtkranke beschäftigt, droht 50 Personen die Kündigung – einige davon Sozialarbeiter, die meisten aber ehemals Süchtige zwischen 40 und 60 Jahren (Nina Horaczek berichtet hier im aktuellen Falter darüber).

Suchthilfe Demonstration
Gestern trug man symbolisch die Wiener Sucht- und Drogenstrategie zu Grabe. (© Falter/Klimpfinger)

„Wie ist die Stimmung in der Welt?”, fragt die Musikerin bei ihrem Auftritt. „Oasch”, antwortet einer in der Menge. Er spricht wohl vielen aus der Seele. „In Wien wird es ein wenig kälter”, formuliert es ein Redner der Suchthilfe Wien, und meint damit nicht nur die vorwinterlichen Temperaturen, die sich allmählich in den Knochen einnisten. Immerhin gehe es nicht nur um Arbeitsplätze, sondern auch um einen Gesinnungswandel. „Stoppt den Kahlschlag”, steht auf einem riesigen Transparent. 

Von Kahlschlag kann laut dem Chef der Wiener Sucht- und Drogenkoordination Ewald Lochner keine Rede sein. Das Budget der Suchthilfe ist sogar gestiegen –  im Jahr 2024 waren es 49,4 Millionen, nächstes Jahr sollen es 57,9 Millionen Euro werden –, aber auch die Behandlungskosten steigen. Also schichtet man um. Oberste Prämisse sei die fortlaufende kontinuierliche Behandlung suchtkranker Menschen, sagte Lochner vorige Woche zum Falter.morgen, auch Tageszentren und tagesstrukturierende Maßnahmen sollen aufrechterhalten bleiben.

Die Demonstranten sprechen von Budgetkürzungen von 10 bis 25 Prozent, es gehe nicht nur um die Arbeitsmarktintegration: „Wenn der Hauptfördergeber massiv kürzt, führt das bei den Organisationen zu Personalkündigungen”, heißt es in der entsprechenden Petition gegen die Kürzungen, die inzwischen fast 17.000 Unterschriften gesammelt hat. 

Die Sucht- und Drogenkoordination hat sich mit dem AMS teilweise auf Finanzierungsmodelle geeinigt. Die Demonstrierenden sehen darin nicht die Lösung. „Vielleicht brauchen wir auch keine Polizei mehr, es gibt ja eh Verkehrsschilder”, scherzt ein Redner analog zu dem Ansatz, dass es für die Arbeitsmarktintegration „ja eh” das AMS gebe. 

So einfach ist es nicht, betont auch Jussi. Sie ist eine der letzten Rednerinnen. „Ich bin eine Giftlerin gewesen”, sagt sie. Im Gespräch mit dem Falter.morgen erzählt sie, dass sie nach wie vor in Substitutionstherapie ist, „aber stabil”. Seit zwei Jahren hat sie eine Festanstellung bei Fix & Fertig und leitet dort eine Werkstatt, bei der Suchtkranke mittwochs und donnerstags vier Stunden arbeiten können. Dafür würden sie 21,20 Euro bekommen. Nicht viel, aber wenigstens etwas. Mit 31. Dezember ist Jussi gekündigt, dann muss sie sich beim AMS arbeitslos melden. Das liegt ihr sichtlich im Magen, in der Vergangenheit hat sie als Suchtkranke keine guten Erfahrungen mit dem Arbeitsamt gemacht, sie berichtet von Scham und überforderten Betreuern.

Noch hofft sie darauf, dass ihre Werkstatt in die Suchthilfe integriert wird. Die Hoffnung treibt hier viele an. Kampflos will man die Kürzungen jedenfalls nicht hinnehmen. Heute geht es um 8:30 Uhr mit der nächsten Demonstration in der Lichtenfelsgasse 2 weiter.

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Stadtnachrichten

In Wien ist ein Klimt-Gemälde eines ghanaischen Prinzen aufgetaucht. Das Bild galt lange als verschollen. Die Wiener Galerie Wienerroither & Kohlbacher bekam es vor wenigen Jahren in verschmutztem Zustand. Der Nachlassstempel sei kaum erkennbar gewesen. Der Verkäufer hatte es aus Ungarn nach Österreich bringen lassen. Laut ZiB liegt eine Ausfuhrgenehmigung vor – allerdings ohne den Vermerk, dass Gustav Klimt das Gemälde gemalt hat. Die ungarischen Behörden fordern das Bild nun zurück. Die Staatsanwaltschaft Wien hat es sicherstellen lassen, wie die ZiB2 berichtete. Ob der Fund an Ungarn zurückgegeben werden muss, ist noch offen.


Im Lorenz-Böhler-Spital wird es künftig keinen Schockraum und keine Polytraumaversorgung für Schwerstverletzte geben, das gab der Spitalsbetreiber AUVA vorige Woche bekannt. Die Ärztekammer spricht von einem bedenklichen „Downgrading“ der Intensivstation. Es sei „geradezu fahrlässig”, wenn ein Unfallkrankenhaus keinen Schockraum mehr hat, sagte Eduardo Maldonado-González, Vizepräsident und Kurienobmann der angestellten Ärzte. Das Lorenz-Böhler wird seit Frühling 2024 saniert und soll Mitte 2026 wieder in Betrieb gehen. 


Die ÖBB sanieren den Franz-Josefs-Bahnhof und den Bahnhof Spittelau sowie die dazwischenliegenden Gleise. Die Bauarbeiten finden von Jänner bis Juli 2026 statt, bereits ab Dezember gibt es Fahrplanänderungen.

Die S40 und der R40 fahren von 14. Dezember bis Ende Juni nur bis bzw. ab Heiligenstadt, die Stationen Franz-Josefs-Bahnhof und Spittelau entfallen. Ab 6. März entfällt die Station Spittelau für alle Züge. Ab Jänner werden zudem die Gleishallendecke und die Bahnsteige am Franz-Josefs-Bahnhof saniert – letztere werden etappenweise gesperrt. 


In Wien und Niederösterreich wurden in den vergangenen Monaten mehrere Bankomaten gesprengt (wir haben berichtet). Die Polizei hat nun drei Personen verhaftet, zwei Serben und ein Kosovare sitzen in Korneuburg in U-Haft. Das Trio wurde am 15. September bei einem versuchten Einbruch im niederösterreichischen Seebenstein erwischt. Einer habe bereits umfassend gestanden, die anderen zwei verweigern die Aussage.

Die drei Männer sollen für einen Schaden von 463.000 Euro verantwortlich sein. Sie hätten versucht, drei Bankomaten in Niederösterreich und einen in Wien zu sprengen. Zudem hätten sie in ein Kosmetikstudio und ein Feuerwehrhaus eingebrochen.


Welche Farben sollen die nächsten Enzis haben? Punschkrapferlrosa, Leos-Würstelstand-Blau, Sodazitrongelb oder Vanilleeisweiß? Wienerinnen und Wiener können hier abstimmen, wie die Sitzmöbel im Museumsquartier nächstes Jahr ausschauen sollen.


Stadtgeschichten

Bild von Soraya Pechtl
VON SORAYA PECHTL

Der Wert der Wertschöpfung

Das Verkehrsministerium und die Asfinag haben zwei Wirtschaftsforschungsinstitute mit der Evaluierung der S1 inklusive Lobautunnel beauftragt. Was drin steht:

Gestern war es endlich so weit. Die unabhängigen Studien und Analysen, die Verkehrsminister Peter Hanke (SPÖ) im September zur Auffassung brachten, die S1 inklusive Lobautunnel ist „alternativlos”, sind fertig und öffentlich einsehbar. 

Die Asfinag, das Ministerium und zwei Wirtschaftsforschungsinstitute (Wifo und Eco Austria) haben mehrere Straßenbauprojekte evaluiert: die S10, S34, A5, S36 und S1. Wir konzentrieren uns auf die S1, die Wiener Außenring-Schnellstraße.

Was steht in der Studie von Eco Austria und Wifo?

Die beiden Wirtschaftsforschungsinstitute haben sich mit der Frage beschäftigt, welche Wertschöpfung die Straßenbauprojekte bringen.

Die S1 erzeugt demnach während der Bauphase 1,4 Milliarden Euro an Wertschöpfung, etwa weil heimische Unternehmen mit dem Bau beauftragt werden und die wiederum Unternehmen mit der Lieferung von Materialien beauftragen. 

Vor allem der Osten Österreichs würde die Effekte auf das Bruttoinlandsprodukt spüren. (© Eco Austria)

Während des Betriebs (über einen Zeitraum von 30 Jahren) kommen nochmals 2,6 Milliarden Euro dazu – weil zum Beispiel die Reisezeit auf manchen Strecken sinkt, Staus zurückgehen und Bezirke besser angeschlossen werden. Das sind insgesamt 4 Milliarden Euro an Wertschöpfung – wobei vor allem Ostösterreich profitiert. Demgegenüber stehen Kosten von 2,8 Milliarden Euro. 

17.000 Arbeitsplätze werden laut Studie in der Bauphase, deren erster Abschnitt 2026 beginnt, geschaffen. Dadurch generiere der Staat Steuern und Abgaben in Höhe von 610 Millionen Euro.

Gerhard Streicher vom Wifo betonte aber, dass sich die Forscher in dieser Analyse nur die Wertschöpfungseffekte angeschaut haben. Themen wie Verkehrssicherheit, Stauvermeidung, Lebensqualität, Flächenverbrauch und so weiter seien bereits Inhalt anderer Untersuchungen gewesen. Etwa in der Strategischen Prüfung Verkehr (SPV), die Hankes Vorgängerin Leonore Gewessler (Grüne) beauftragt hatte.

In der SPV werden unterschiedliche Varianten miteinander verglichen. Jene, die einen massiven Öffi-Ausbau und keinen Lückenschluss der S1 vorsieht, schneidet am besten ab (hier mehr zu ihrem Inhalt).

In einem separaten Prüfbericht der Asfinag wird diese Untersuchung kritisiert: Der Bericht habe unterstellt, dass die Kosten für den motorisierten Individualverkehr stark steigen werden, während jene im öffentlichen Sektor sinken. Dadurch sinke der Anteil des motorisierten Verkehrs auf 15 Prozent. Das sei „aus heutiger Sicht nicht absehbar”. Realistischer sei, dass der Anteil wegen des Bevölkerungszuwachses und des steigenden Güterverkehrs zunehmen werde. 

In den Dokumenten, die in Summe über 300 Seiten fassen, steht auch, dass die S1 Ortskerne vom Verkehr entlasten würde, der Verkehr am hochrangigen Straßennetz gebündelt werde, wodurch es zu weniger Unfällen komme und der Bau den Nationalpark nicht berühre, weil der Tunnel 60 Kilometer unter der Erde verläuft. Mit diesen Argumenten haben wir uns hier, hier und hier beschäftigt. 

Hier finden Sie alle Evaluierungen.


Falter-Radio am Wochenende

online ab Samstag

Hass im Netz: Warum Armin Wolf „X” verklagt - #1513

Ein Nutzer mit dem Pseudonym „Edwin Raithoffer” verbreitete auf Elon Musks Plattform “X” jahrelang Hass. Auch Österreichs bekanntester Journalist, der ZiB-Anchorman Armin Wolf, wurde von dem Account beleidigt. Er meldete den Vorfall und es geschah: nichts. Warum sich Wolf nun mit Hilfe der Medienanwältin Maria Windhager gegen die Untätigkeit des Tech-Konzerns wehrt und warum die Suche nach dem Menschen hinter dem Account ihn bereits um den halben Globus geführt hat, erklärt er im Gespräch mit Florian Klenk. 


online ab Sonntag

Was ist Freiheit, Timothy Snyder? – #1514

Ohne Freiheit droht die Willkürherrschaft, sagt der US-Historiker Timothy Snyder im Gespräch mit Eva Konzett und Misha Glenny (WM). Genau deshalb darf man den Rechten den Begriff nicht überlassen. Das Gespräch wurde aufgenommen und produziert für den Podcast „Future Discontinuous", eine Kooperation des FALTER mit dem Institut für die Wissenschaft vom Menschen (IWM).

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©SKB Astrid Knie

Weihnachtsmarkt auf Schloss Hof

Schloss Hof erstrahlt in festlicher Pracht, wenn sich Handwerkskunst, Kulinarik und Musik zu einem stimmungsvollen Erlebnis verbinden. Liebevoll gestaltete Stände laden zum Stöbern ein, während Punsch und Schmankerl den Advent versüßen. Kinder freuen sich über Bastelwerkstatt, Ponyreiten, Bühnenprogramm und die lebende Krippe mit den Tieren des Guts. Neu ist der Lichterzauber mit funkelnden Installationen und ein Shuttlebus von Wien (Station MAK Hop On Hop Off).

15. November bis 21. Dezember
Samstag, Sonntag und am 8. Dezember
10.00 bis 19.00 Uhr

www.schlosshof.at


Frage des Tages

Wer oder was waren die Bierzeiger im 17. Jahrhundert?

1. Menschen, die vor Wirtshäusern Gäste anwarben und dafür das Biersortiment herzeigten.

2. Eine Art Hausschild, das die Bierausschank kennzeichnete.

3. Eine Uhr, die anzeigte, wann in einem Lokal das letzte Bier ausgeschenkt wurde.

Auflösung von gestern: Unser Satellitenbild zeigte die Südosttangnte und den Thomas-Klestil-Platz.

© Geoland


Wochenendevents

Bild von Gerhard Stöger
AUSGEWÄHLT VON GERHARD STÖGER

Messe

Noch bis Sonntag findet die öffentlich zugängliche Jahreshauptversammlung der österreichischen Buchbranche statt: Die Buch Wien in der Messe Wien ist heuer so umfangreich wie noch nie, mit neun Bühnen gibt es gleich drei Bühnen mehr als in der Vergangenheit, dazu eine zweite Halle – und insgesamt über 500 Veranstaltungen. Unter anderem finden sich da noch Michael Stavarič (Standard-Bühne, Fr 14.00), Marlene Streeruwitz (ORF-Bühne, Fr 12.00) und ein Ukraine-Schwerpunkt mit der Vorstellung der „Ukraine Bibliothek“ (ORF-Bühne, So 13.00).

Messe Wien, Halle D und C, Fr 9.00 bis 18.00, Sa 10.00 bis 18.00, So 10.00 bis 17.00; www.buchwien.at


Literatur

Lange Zeit hat sie als Romanautorin pausiert. Lydia Haider veröffentlichte kleine Bücher mit „Gesängen“, machte Musik als Sängerin und Zeremonienmeisterin der Band Gebenedeit und schrieb fürs Theater geschrieben. Jetzt hat sie mit „Schänder“ wieder einen neuen Roman fertig. Erscheinungstermin gibt es noch keinen, dafür aber eine Vorpremiere – als exzessive, mehrere Nächte umfassende Komplettlesung des Texts mit der Autorin sowie Gerald Votava, Sona Macdonald, Jörg Piringer und vielen anderen. Auch das Publikum ist zum Mitlesen eingeladen. (Sebastian Fasthuber)

Schmauswaberl, Fr, Sa 20.00 bis 4.00


Performance

Was ist das wahre Verbrechen: sich auf die Straße zu kleben oder das Meer und den Wald als Lebensraum zu zerstören? Die installative Performance „Justitia! Eco Criminals“ von Gin Müller (Regie) und einem umfangreichen Team lädt parallel zur 30. Weltklimakonferenz in Brasilien ein, diesen Konflikt näher zu betrachten. Das Publikum wird Teil der Veranstaltung und begibt sich zum Schluss in einen juristischen Prozess: Konzerne gegen Klimaaktivismus. Parallel zum Performance-Programm finden Diskussionen und Workshops statt. (Sara Schausberger)

Wuk, Saal, Fr–So 19.30 (auch 17.11.)


Alte Musik

Im 17. und 18. Jahrhundert war das „Fremde“ Klang gewordene Fantasie: Der Reiz des Exotischen beflügelte die Kunstmusik von Wien bis Paris. Jean-Philippe Rameaus „Les Indes galantes“ oder Vivaldis Concerti spiegeln eine Welt zwischen Faszination und Projektion, zwischen Neugier und Schauerlust. Das Ensemble Affinità unter Elisabeth Baumer (Oboe) spürt diesen musikalischen Bildern ferner Länder nach – von türkischen Tänzen bis zu barocken Visionen aus China und Persien. (Miriam Damev)

Albert Hall, Sa 19.30


Kinder

Kinderdisco in einem echten Club und eine nicht nur kindgerechte Playlist mit Indiehits für die Eltern, das verspricht die Familiendisco Eltern Kind Bass. Mit bunter Lichtshow auf der großen Tanzfläche versteht sich. Für Discodancer im Alter von drei bis acht Jahren geeignet. Früh übt sich, wer später einmal die Tanzflächen der Clubs erobern möchte. (Barbara Fuchs)

The Loft, So 15.00


Kunst/letztmalig

Surreale Momente kennzeichnen die Arbeiten von Kazuna Taguchi. Die in Wien lebende japanische Künstlerin verwendet Vintagefotos, die sie abfotografiert, übermalt und in der Dunkelkammer ausarbeitet. Ihre erste, noch bis Sonntag zu sehende Museumsschau „I’ll never ask you“ zeigt die Serie „The eyes of Eurydice“, in der Themen wie Vergänglichkeit, Erinnerung und die Repräsentation des weiblichen Körpers anklingen. (Nicole Scheyerer)

Mumok, tgl. 10.00 bis 18.00 (bis 16.11.)


Fotografie/letztmalig

Die breitentaugliche Schau „World Press Photo“ versammelt Bilder von Foto-Reporter:innen, die von einer Jury aus tausenden Einreichungen zu den besten des Jahres gekürt wurden. Die Auswahl in mehreren Kategorien spiegelt die aktuellen globalen Krisenherde wider. In Wien zeigt diese Schau regelmäßig das Fotomuseum Westlicht, sie ist noch bis Sonntag zu sehen.

Westlicht, Fr–So 11.00 bis 21.00


Aus dem Verlag

Sharing Dinner mit Lesung: Wien, wie es isst

FALTER-Gastrokritiker Florian Holzer und Gourmet-Expertin Nina Kaltenbrunner sprechen am 20. November über aktuelle Trends und Themen der Gastronomieszene Wiens. Im Anschluss serviert das magdas-Team ein mehrgängiges Sharing Dinner mit Aromen aus der mediterranen und orientalischen Küche.

Sharing Dinner inkl. Welcome-Drink: € 39,– // Optionale Weinbegleitung: € 16,–

Zur Anmeldung geht's hier.

magdas Hotel // Ungargasse 38, 1030 Wien // 20.11 um 18 Uhr


Buchtipp

Antonia Löffler: Hydra

„So long, Marianne": Mit Cohen im Ohr geht es in diesem Erstling nach Griechenland. Wenn es heißt „Ist ein Dreieck noch ein Dreieck, wenn seine Ecken voneinander wissen?", ist das keine philosophische Frage des Pythagoras. Sondern weist auf ein Beziehungsschlamassel hin, das an eine antike Tragödie erinnern soll.

Anne verpasst den Flieger aus New York. In der Flughafenbar hört sie die Breaking News: Das Flugzeug ist abgestürzt. Mit dem italienischen Schicksalsgenossen Leo und einer Flasche Whisky macht Anne die Nacht durch. Leo entpuppt sich als Teil ihrer Familiengeschichte, die aus Lüge, Schicksal und Schauspiel gesponnen ist. Löfflers Debüt punktet mit einer Leiche im Fischernetz, einer exzentrischen Großmutter, Wortneuschöpfungen wie „Pelargonienstille" und witzigen Doppeldeutigkeiten. (Juliane Fischer)

Die gesamte Rezension und mehr über das Buch unter faltershop.at

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(c) Ursapharm Ges.m.b.H.

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Grundkurs Kochen

Fast so gut wie Bach-Kantaten sind gebackene Bataten

© 鸿 张 auf Pixabay

Thanksgiving findet in unseren Breiten (und ganz im Gegensatz zu Halloween) glücklicherweise fast nur in US-Fernsehserien statt. Jedenfalls, das weiß man als Serien-Junkie, wird bei dem berühmten Anlass für Familienfeste nicht nur der Turkey gestopft. Es gibt neben Pumpkin Pie auch gebackene Süßkartoffeln.

Süßkartoffeln, auch Bataten genannt, sind nur entfernt mit den normalen Erdäpfeln verwandt. Sie sind gesund, stärkehaltig und – ach so! – schmecken daher süßlich. In unseren Breiten gedeiht das Gemüse inzwischen auch – allerdings kommt es meist aus dem asiatischen Raum zu uns.

Wer die tendenziell eher rotfleischige Batate schon verwendet hat, zum Beispiel im Gemüsecurry, weiß: Süßkartoffeln sind schneller gar, als man denkt. Bevor sie schon wieder in hässliche Stärkeklümpchen zerfallen, verwenden wir Süßkartoffeln lieber gleich wie die Freunde in Amerika und machen: Baked Sweet Potatoe.

Süßkartoffel-Wedges im Rohr gebacken ist keine Hexerei. Kartoffeln schälen (pro Esser eine Mittelgroße) und der Länge nach in jeweils acht „Wedges" schneiden. Abtupfen und in einer Schüssel mit Olivenöl, einer zerdrückten Knoblauchzehe, ein paar klein geschnittenen frischen Rosmarinnadeln und etwas Salz mischen. Dann auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech geben und 30 Minuten ins Rohr damit bei 190 Grad Celsius. Nach 15 Minuten wenden.


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