Warum der neue Radweg vom 14. in den 18. Bezirk nicht hält, was das Rathaus verspricht >> Neue Corona-Regeln: Auch am Würstelstand mit scharf >> Undercover als Fahrradkurier, Teil 4: Gerädert
Wetterkritik: Nach vier Tagen Hochnebel gibt's heute zumindest eine Chance auf ein bisschen Sonne. Wenn nicht, dann helfen nur die Ärzte mit ihrem Lied „Grau”. Viel Spaß beim Hören: Das pustet zwar nicht den Himmel frei, aber garantiert beide Gehörgänge.
Guten Morgen,
fahren Sie bei diesen Temperaturen noch mit dem Rad? Ich hab' mein Fahrrad vorerst in den Winterschlaf geschickt und bin bis zum Frühjahr wieder öffentlich unterwegs. Nachdem ich dieses Jahr schon zwei Strafzettel kassiert und eine Kollision mit einem Auto nur deshalb unverletzt überstanden habe, weil der Fahrer beim Queren eines Radwegs eine Vollbremsung hinlegte, bin ich darüber auch nicht ganz unglücklich.
Unfälle gehen nicht immer so glimpflich aus. Erst vor wenigen Tagen wurde auf der Hüttelbergstraße in Penzing eine Radfahrerin von einem Fahrzeug erfasst und getötet. Die Radlobby Wien kritisiert die schlechte „Sichtbeziehung” auf der Straße und das generell zu hohe Tempo des Autoverkehrs und fordert eine sichere Radinfrastruktur. Pläne dafür gäbe es bereits seit Jahren, die Stadt müsste sie nur umsetzen (wann das passieren soll, konnte man im Büro der zuständigen Verkehrsstadträtin Ulli Sima, SPÖ, nicht beantworten).
Dass es beim Ausbau der sicheren Radinfrastruktur in Wien noch Nachholbedarf gibt, berichten wir immer wieder. Umso erfreulicher war es, als Sima vorige Woche eine neue Radverbindung präsentierte, die ein „wichtiger Lückenschluss im Hauptradverkehrsnetz” sein soll. Das kann man allerdings nur nachvollziehen, solange man die Strecke nicht tatsächlich benutzt. Warum der Lückenschluss eher ein Trugschluss ist, lesen Sie gleich.
Anschließend gibt's einen Überblick über die neueste Verschärfung der Corona-Maßnahmen, und dann widmen wir uns nochmals dem Thema Rad im weitesten Sinne – mit dem letzten Teil unserer Undercover-Serie über die Arbeit von Fahrradboten.
Einen schönen Tag wünscht Ihnen
Soraya Pechtl
PS: Eine Präzisierung zu unserem Bericht über die Anklage gegen Christoph Chorherr: Das Heumarkt-Projekt des Investors Michael Tojner sieht nicht vor, das Hotel Intercontinental durch einen schlanken Turm zu ersetzen, wie wir es in der Eile formuliert haben – der Turm soll vielmehr zusätzlich errichtet werden. Inzwischen soll dieser zwar niedriger sein als ursprünglich vorgesehen, das restliche Hotel dafür aber höher und breiter.
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Sicher? Nicht.
Ein neuer Radweg vom 14. bis in den 18. Bezirk? Klingt gut. Bis man versucht, ihn zu befahren.
Lächelnd, mit Sonnenbrille und im Sattel ließen sich Verkehrsstadträtin Ulli Sima und die Bezirksvorsteher von Penzing, Ottakring und Hernals vorige Woche ablichten, um die neue Radverbindung zwischen 14. und 18. Bezirk einzuweihen (wir haben berichtet) und damit einen „wichtigen Lückenschluss im Hauptradverkehrsnetz” (Sima) zu feiern. Klingt doch gut, oder?
Wir haben uns den Radweg genauer angesehen.
Eines vorweg: Das, was tatsächlich neu an der neuen Radverbindung ist, befindet sich zwischen 16. und 17. Bezirk. Im 14., 15. und 18. bleibt alles beim Alten. „Die Anbindung zum 14. ist immer noch schlecht”, kritisiert Ulrich Leth, Verkehrsplaner an der TU Wien.
Und auch an den Abschnitten im 16. und 17. gibt es Kritik: „Der Lückenschluss ist ein Trugschluss”, schreibt eine FALTER.morgen-Leserin – weil es auf der Strecke weiterhin lange Abschnitte ohne sicheren Radweg gebe: „In meinen Augen ist es eine große Augenauswischerei, solche Strecken als Lückenschluss und ‚sicher' rauszuposaunen.”
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Die neue, „sichere” Radverbindung zwischen Hernals und Ottakring © FALTER/Pechtl
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Also ab auf's Rad und hinaus in den 16. Bezirk: Bei der U3-Station Ottakring, wo laut Plan die neue Verbindung startet, schaut alles noch in Ordnung aus. Die ersten 400 Meter hinunter bis zur Ottakringer Straße gibt es einen baulich von der Fahrbahn abgetrennten Radweg. Der war zwar vorher auch schon da, allerdings nur in eine Richtung – jetzt verläuft er in beide.
Auch die nächsten hundert Meter über die Kreuzung Ottakringer Straße/Paltaufgasse bis zur Weinheimergasse führt jetzt ein neuer Radweg. So weit, so gut. Doch dann kommt der längste Abschnitt der neu errichteten Route: Die 1,6 Kilometer lange Heigerleinstraße.
„Eine fahrradfreundliche Straße” soll sie sein. Aber Radweg ist hier keiner zu sehen – lediglich ein großes Fahrrad-Piktogramm am Boden. Querende Fahrzeuge haben keinen Rechtsvorrang, und die wenigen kleinen Erhöhungen, die auf der Fahrbahn angebracht wurden, dürften Autos nicht wirklich zum Bremsen anregen. Gut geschützt vom Verkehr fühlt man sich als Radfahrerin hier nicht; das wäre, wie eine Studie der TU Wien zeigt, nur mit einem baulich getrennten Radweg oder einer Fahrradstraße (Autos dürfen die Straße queren, aber nicht durchfahren) der Fall.
Dass es auf der Heigerleinstraße noch keine Radinfrastruktur gebe, ist für den Verkehrsplaner Leth ein Problem: „Das ist eigentlich der problematische Teil der Strecke: Hier verläuft ein Schleichweg, der für Autofahrer besonders bequem für ist: Sie haben freie Fahrt, weil die Querstraßen benachrangt sind.”
Erst auf den letzten hundert Metern zwischen Arzbergergasse und Hernalser Hauptstraße gibt es eine geteilte Fahrspur für Radfahrer.
Im Büro von Verkehrsstadträtin Sima versteht man die Kritik nicht. Ein echter „Quantensprung” sei die Radverbindung, heißt es dort. Die Planungen habe man nach „bestem Wissen und dem Stand der Technik" umgesetzt.
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Auch am Würstelstand: Corona mit scharf
Seit heute gelten erneut verschärfte Pandemieregeln. Die Maßnahmen sind vorerst auf zehn Tage befristet und betreffen rund zwei Millionen Menschen in Österreich. Ein Überblick:
Für Ungeimpfte ab 12 Jahren gilt ein De-Facto-Lockdown.
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Sie dürfen ihren Wohnsitz nur mehr zur Deckung der Grundbedürfnisse verlassen: Also Einkäufe für den täglichen Bedarf, Arbeit, Arzttermine (jeweils mit FFP2-Maske) sowie Gottesdienstbesuche und Erholung im Freien.
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Am Arbeitsplatz müssen sie einen gültigen, negativen PCR-Test vorlegen, Homeoffice ist in Absprache mit dem Dienstgeber möglich.
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Der Besuch von Kultur- und Gastrobetrieben (in Wien: inklusive Imbissständen) sowie Sportstätten (inklusive Fitnessstudios) sowie körpernahen Dienstleistern (Friseur, Massage, Maniküre …) ist für sie untersagt.
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Direkte soziale Kontakte sind für Umgeimpfte im Wesentlichen nur mehr innerhalb der Familie und mit nachweislich wichtigen Bezugspersonen gestattet.
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Bei Verstößen setzt es für sie 500 Euro Strafe, für Dienstgeber 3.600 Euro, für Wirte bis zu 30.000 Euro.
Ausnahmen gibt es für Schwangere und Personen, die sich aus gesundheitlichen Gründen nicht impfen lassen können. Der Ninja-Pass für Schülerinnen und Schüler gilt in Wien bis zum Alter von 12 Jahren als 2G-Nachweis (bundesweit: bis 15 Jahre).
Für Geimpfte/Genesene …
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… gilt in allen öffentlichen Innenräumen (Geschäfte, Öffis, Behörden, …) und am Arbeitsplatz durchgehend FFP2-Pflicht.
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In Wien brauchen sie zusätzlichen einen negativen PCR-Test für Nachtgastronomie-Besuche und bei Veranstaltungen mit mehr als 25 Personen (also auch im Kino und Theater), der 48 Stunden gültig ist (bundesweit: 72 Stunden).
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Verstöße gegen die Maskenpflicht werden mit 90 Euro geahndet.
In Wien sind zudem ab sofort Drittimpfungen für alle nach vier Monaten und Impfungen für Kinder im Alter von 5 bis 11 Jahren (im Austria Center) möglich.
Weitere Verschärfungen stehen offenbar bevor: In der gestrigen ZiB2 kündigte Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) nächtliche Ausgangsbeschränkungen für alle – sowohl Geimpfte als auch Ungeimpfte – an. Wie die Einhaltung all dieser Maßnahmen konkret kontrolliert werden soll, konnte Mückstein im Interview mit Moderator Martin Thür nicht beantworten. Das unterscheidet den Minister aber auch nicht vom Rest der Bundesregierung.
Eine Impfpflicht für Gesundheitspersonal dürfte ebenfalls kommen, beim Lehrpersonal ist daran – soweit man Mücksteins Ausführungen folgen konnte – offenbar nicht gedacht: „Wenn die Kinder impfbar sind, dann lässt sich das auch verfassungsmäßig schwierig argumentieren, dass Lehrer impfen müssen. Ich verstehe das emotional, es ist auch eine andere Fragestellung im Krankenhaus und in Alters- und Pflegeheimen“, so der Minister.
Das heißt offenbar: Weil es prinzipiell möglich ist, Kinder zu impfen, darf man Lehrerinnen und Lehrer (die sich vor der Impfung fürchten) nicht verpflichten, sich impfen zu lassen. Wieder etwas, das einen ratlos zurücklässt – aber das ist inzwischen ja täglich der Fall.
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Altbundeskanzler Sebastian Kurz von der Neuen Volkspartei versucht, Stimmung gegen die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) zu machen, von der er in der so genannten Inseratenaffäre als Beschuldigter geführt wird – mit einem Gutachten, das der Wiener Strafrechtsprofessors Peter Lewisch privat erstellt, aber unter dem Briefkopf der Universität Wien veröffentlich hat. Der Kurz-affine Boulevard feiert das wortreich und medienübergreifend wortgleich, die Uni sah sich derweil zur Klarstellung veranlasst, dass es sich bei dem Gutachten um keine offizielle Rechtsmeinung handelt.
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Bei der Online-Anmeldung für einen Plätze in den städtischen Wiener Kindergärten gab es IT-Probleme. Wenn Sie ihr Kind im Zeitraum zwischen 28. Oktober und 2. November angemeldet und keine Bestätigung bekommen haben, sollten Sie ihre Anmeldung hier wiederholen. Die Hauptanmeldezeit läuft noch bis zum 31. Dezember.
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VON SORAYA PECHTL & LUKAS MATZINGER
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Undercover als Fahrradkurier, Teil 4: Gerädert
Die Belegschaft der Lieferdienste bilden ein neues Dienstleister-Prekariat – sie sind meist migrantisch, oft verzweifelt und vielfach rechtlos.
Neun von zehn meiner Fahrerkollegen sind Migranten oder waren vorher monatelang arbeitslos. Hasi, der vor sechs Jahren aus dem Iran nach Österreich kam und mit mir als Fahrradkurier arbeitet, war bis vor Kurzem bei Mjam als Fahrradkurier beschäftigt. Vier Euro pro Auftrag habe er dort bekommen. „An manchen Abenden, wenn wenig los war, habe ich fast gar nichts verdient”, sagt er.
Der Mann ist die Verkörperung des neuen Dienstleister-Prekariats in den Städten des industrialisierten Nordens: Der Lieferismus und das Outsourcen der Alltagsbewältigung fördern ein digitales Tagelöhnertum, die vielen niederschwelligen Jobs warten heute nicht mehr in der Industrie oder der Rohstofferzeugung, sondern bei Uber und Mjam. Die Niedriglohnbelegschaft ist meist migrantisch und oft verzweifelt.
„Wir versuchen viel, um die Menschen über ihre Rechte aufzuklären”, sagt der Gewerkschafter Robert Walasinski. Er war selbst bis 2018 Fahrradkurier und hat das „Riders Collective” bei der Dienstleistergewerkschaft vida gegründet: „Aber wenn wir Fahrern an der Ampel unsere Flyer in die Hand drücken, verstehen uns viele nicht, und noch mehr wissen nicht, wie Dienstverträge in Österreich auszusehen haben.”
Die Gewerkschaft hat den Markt der Plattformdiener jahrelang verschlafen, aber will nun mit dem „Riders Collective” Aufklärung leisten. Seit 2020 gibt es einen Kollektivvertrag für angestellte Fahrradkuriere.
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Die meisten Fahrradkuriere arbeiten auf eigenes Risiko – ohne Urlaubsgeld, Anspruch auf Krankenstand und Maximalstundenzahl © FALTER/Staudinger
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Aber viele Plattformunternehmer umgehen solche Regeln: Beim Branchenriesen Mjam sind die allermeisten der 2.000 Zusteller im Land nicht angestellt, sondern freie Dienstnehmer. Wie einst auch der iranische Flink-Kollege Hasi arbeiten sie auf eigenes Risiko, ohne Urlaubsgeld, Anspruch auf Krankenstand und Maximalstundenzahl.
In Deutschland streiken Bedienstete des Express-Lieferdienstes Gorillas seit dem Sommer gegen die schlechte Bezahlung (sie bekommen gleich viel wie bei Flink), häufige Unfälle und grundlose Entlassungen. „Bei beispielsweise 1,80 Euro Liefergebühr müssen die Anbieter schon recht knapp kalkulieren. Die Auslieferung dürfte hier wohl von Personen durchgeführt werden, die dies auch kostengünstig in Form von Nebenjobs oder ähnlichem machen”, sagt Wifo-Ökonom Jürgen Bierbaumer. Gorillas reagierte auf die Proteste mit der Kündigung von hunderten Streikenden – laut der Gewerkschaft Ver.di waren 350 Mitarbeiter betroffen.
„Flink wird ein guter neuer Arbeitgeber sein, wir werden unsere Arbeitsbedingungen ständig kontrollieren und immer weiter verbessern", beteuert ein Unternehmenssprecher von Flink gegenüber FALTER.morgen: „Im Gegensatz zu vielen Wettbewerbern stellen wir unsere Mitarbeiter sozialversicherungspflichtig an.“
Tatsächlich gilt Flink in der Branche als kleines Vorbild. Hasi und ich sind hier angestellt, bekommen sowohl das E-Bike als auch die Ausrüstung gestellt und 10,50 Euro brutto pro Stunde bezahlt. Flink-Vollzeitmitarbeiter kommen auf rund 1.400 Euro Monatsnetto. Das entspricht dem Mindestlohn nach dem Handelsarbeiter-Kollektivvertrag für Handelsarbeiter – und ist in der Welt der Fahrradboten geradezu üppig.
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WOHLBRÜCK & WALBROOK
Schauspieler, Gentleman, Emigrant
Retrospektive im METRO Kinokulturhaus 11.11. bis 1.12.2021
Adolf Wohlbrück – »Halbjude«, homosexuell, bekennender Nazi-Gegner. Am 19. November 1896 in Wien geboren, wird Wohlbrück als der »schönste Mann des deutschen Films« im Weimarer Kino zum Star. 1937 emigriert er nach London und macht dort als Anton Walbrook international Karriere.
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Margaretenstraße
Die Margaretenstraße ist kaum wiederzuerkennen. Bis vor einiger Zeit prägten kleine und günstige Geschäfte oder Lokale die Straße, in den vergangenen Jahren hat sich das Schickheitsniveau dramatisch gesteigert.
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© ARGE KARTO
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Das wundervolle Aromat wurde heuer schon 18 Jahre alt, und wenn von der fröhlichen Anarchie-Kulinarik der ersten Jahre nichts mehr übrig ist, hat das Lokal in einem ehemaligen Furnierplatten-Geschäft seinen Charme doch behalten. Die Pizza Randale, eine Edel-Pizzeria mit Shabby-Anmutung im ehemaligen Underground-Club Transporter, hat sich in den vier Jahren ihres Bestehens kaum verändert. Das frühere böhmische S’Powidl wurde – ohne seine Optik dramatisch zu verändern – zu einem Lokal mit dem markanten Namen R.O.P.P., Republic of Pata Pata, bei dem es sich wahrscheinlich um Wiens erste DragPizzeria handelt. Und dem Propeller scheint mit seinem an und für sich völlig unspektakulären Programm – altes Mobiliar, gutes Frühstück bis 15 Uhr, verhältnismäßig günstige Getränke, gute Location – auch nach wie vor großer Erfolg beschieden zu sein. Gut so.
Den gesamten Grätzelrundgang von Florian Holzer lesen Sie hier.
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Wie lang ist die Donauinsel?
1. 18 km
2. 21 km
3. 35 km
Auflösung von Freitag: Margareten ist mit 27.029 Personen pro Quadratkilometer der am dichtesten besiedelte Bezirk – die Innere Stadt und Favoriten liegen mit 5.530 bzw. 6.616 weit dahinter.
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Die Dichterinnen und Dichter aus Myanmar sind nach dem Militärputsch im Februar 2021 nicht verstummt. Sie thematisieren in ihren Texten das Geschehen in einem Land, in dem nach langer Zeit die politische Willkür besiegt, dann aber die Demokratie durch eine Militärdiktatur ersetzt worden ist. Viele von ihnen sind zurzeit in Haft, zahlreiche wurden ermordet oder ins Exil getrieben. Brian Haman und Ko Ko Thett erläutern am Writers in Prison Day die Situation im Gespräch. (Sebastian Fasthuber)
Alte Schmiede, 19.00
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Antonio Scurati: M. – Der Mann der Vorsehung
Der Befehl von General Rudolfo Graziani vom März 1928 bezüglich der Hinrichtungen in Libyen lautete: 1) Art und Weise: Erschießen. 2) Rasche Durchführung, um gefährliche Subjekte nicht unnötig viele Tage am Leben zu lassen. Dann fügte Graziani noch hinzu: „Jede Gefühlsregung ist strafbar.“
Wir befinden uns mitten im zweiten Band von Antonio Scuratis monumentalem Werk „M“, einer Biografie des italienischen Diktators Benito Mussolini (1882–1945). Diesmal geht es um die Jahre 1925 bis 1932, die Phase der Konsolidierung faschistischer Politik. Der Duce will mit den brutalen Weggefährten der Nachkriegszeit brechen und schließt einige Squadristen – so der Name für Mitglieder paramilitärischer Gruppen – aus der Partei aus. Nun geht es darum, städtebauliche und industrielle Großprojekte umzusetzen oder auch einen Ausgleich mit der katholischen Kirche zu finden. Adolf Hitler, damals noch ein unbekannter Münchner Rechtsextremer, blickt zu seinem Vorbild auf und bittet vergeblich um ein persönliches Treffen … (Matthias Dusini)
Die gesamte Rezension und mehr über das Buch unter faltershop.at
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Ruth Kerschner, Make Up Artist
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© Irmgard Gruber
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Hier bin ich geboren: In Linz
Hier fühle ich mich daheim: In Wien
In dieser Sprache sage ich: „Ich liebe Dich” (und so lautet dieser Satz): auf Deutsch „Ich liebe dich“, und weil ich Russisch lerne auch manchmal auf Russisch „я тебя люблю“
Damit habe ich mein erstes Geld verdient: Als LÖWI-Maskottchen von Generali bei einem Tennisturnier
So gebe ich das meiste Geld aus: Reisen
So sieht mein typischer täglicher Weg aus und so lege ich ihn zurück: Bei mir ist jeder Tag anders, deshalb gibt es keinen typischen täglichen Weg
Hier hatte ich einmal Angst: Als ich 2018 beschlossen habe, beruflich neu zu starten und nicht mehr nach Oberösterreich zu pendeln, sondern Wien zu meinem Lebensmittelpunkt zu machen
Hier bin ich am glücklich: Zu Halloween geht es jedes Jahr verkleidet und geschminkt ins Haydn Kino zum special screening der „The Rocky Horror Picture Show“ – da kann man nur fröhlich sein :)
Hier finde ich Wien am schönsten: Wien ist immer schön, außer wenn man gerade in einer vollgestopften U-Bahn steht
Hier gehe ich hin, wenn ich meine Ruhe haben will: Nach Hause zu meiner Maine Coon Katze Mathilda
Hier werde ich feiern, wenn Corona vorbei ist: Beim Folk-Tanzen, wo auch immer gerade eine Session ist
So schmeckt/riecht Wien für mich: Ich habe fast 10 Jahre in Ottakring gewohnt und dort riecht es je nach Wind nach Schokolade (Manner) oder nach Bier (Ottakringer). Die Schokoladentage versüßen definitiv die Stimmung :)
Ein Wiener Wort/ein Satz: Heast, Oida (sehr originell, ich weiß)
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