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FALTER.morgen – Der Wien-Newsletter / Die Waffen nieder / 03.10.2025 / Sie starten in den Tag mit Viktoria Klimpfinger }}

Im Arsenal stehen seit einigen Wochen Kanonen auf der Wiese: Anrainer protestieren. Was ist da los? >> Die ausgefallensten Ausstellungen zur langen Nacht der Museen >> Event-Tipps zum Wochenende von Gerhard Stöger >> Grundkurs Kochen: Gerstensuppe

Wetterkritik: Wir fangen mit dem Schönen an: Die Sonne scheint heute und morgen fast den ganzen Tag (ab Samstagabend zieht es zu – Regen inklusive). Weniger schön: Es ist kalt! Eisig kalt. Heute Morgen sind es gerade einmal 3 Grad!


Guten Morgen!

Waren Sie schon einmal im Arsenal? Vielleicht beim Mittelalter-Christkindlmarkt, im Heeresgeschichtlichen Museum oder im Rahmen des ImpulsTanz-Festivals? Das Gebäude-Ensemble aus Ziegelbauten und Parkflächen liegt etwas abgeschottet zwischen Landstraßer Gürtel und Hauptbahnhof, gerade noch im 3. Bezirk. Zwischen rauschenden Hauptverkehrsadern ist die Stimmung hier eigenartig schläfrig. Und dann doch auch wieder nicht. 

2003 hat der Staat 3.900 Wohnungen der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) an Private verkauft, darunter auch Liegenschaften im Arsenal. Das Heeresgeschichtliche Museum (HGM) und die Flächen drumherum sind nach wie vor in Besitz des Verteidigungsministeriums und damit des Bundes. Das Museum stand in den vergangenen Jahren immer wieder in der Kritik – besonders, was seine mangelhafte Aufarbeitung der NS-Zeit, aber auch seine Verankerung im Verteidigungsministerium und damit verbundene verstaubte Organisationsstrukturen angeht (Falter-Berichte finden Sie hier und hier). Und jetzt, um es mit Wolf Haas zu sagen, ist schon wieder was passiert. Warum einige Anrainerinnen und Anrainer auf die Barrikaden gehen, erfahren Sie gleich.

Apropos Museum: Morgen findet wieder die alljährliche Lange Nacht der Museen statt. Wir haben ein paar besonders skurrile Exemplare für Sie. Gerhard Stöger hat dann noch zahlreiche Tipps für Ihr Wochenende. Und im Grundkurs Kochen machen wir Gerstensuppe.

Ein schönes Wochenende wünscht

Viktoria Klimpfinger

PS: Die weltberühmte Verhaltensforscherin Jane Goodall ist im Alter von 91 Jahren gestorben. In memoriam lesen Sie hier ein Gespräch, das der Falter vor drei Jahren mit ihr geführt hat – über das Leben mit Schimpansen, die Armutsbekämpfung als wichtigen Hebel für den Artenschutz und die Gründe, warum sie im Alter von 86 Jahren zur Veganerin wurde. Einen Nachruf von Katharina Kropshofer finden Sie im heutigen Natur-Newsletter.


Heute für Sie auf falter.at:

  1. Elch Emil hat Österreich inzwischen zwar wieder verlassen, vergessen ist er aber noch lange nicht: Er bleibt uns als Inbegriff einer guten Wildnis in Erinnerung, schreibt Isolde Charim in ihrer Kolumne, denn: „Eine Gesellschaft sucht sich Ausnahmefiguren, in denen sie ihre Sehnsüchte zu entdecken glaubt. In Zeiten wie diesen kann selbst ein Elch diese Funktion übernehmen.”

  2. Eigentlich sollte im „Das Kelsen”, dem Restaurant im Parlament, nur biologisch, regional und nachhaltig gekocht werden – für dieses Versprechen bekamen die Betreiber den Zuschlag und einiges an Subventionen. Doch jetzt wir dort Fisch aus Kasachstan, Fleisch aus den Niederlanden und ähnliches serviert. Markus Hagspiel hat nachgefragt, was das soll.

  3. Ein paar Rezepte, mit denen man auch im Herbst den Sommer auf den Tisch bekommt, haben wir in den vergangenen Wochen hier schon empfohlen. Da man aber nie genug Sonne im Teller haben kann, hat Katharina Seiser heute noch eines für Sie – und zwar für Letscho: Geht schnell, schmeckt gut (auch kalt!), ist preiswert, lässt sich auf Vorrat zubereiten – und hat jetzt Saison.

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Kanonen unter freiem Himmel

Seit Februar wird das Heeresgeschichtliche Museum saniert. Nun sind historische Kanonen auf eine Wiese gewandert und Anrainerinnen gehen auf die Barrikaden. 

Zurzeit wölben sich ausgehobene Erdmassen vor dem Heeresgeschichtlichen Museum (HGM). Der Vorplatz ist aufgerissen, Bagger zuckeln über das Gelände, Rohre stapeln sich. Das HGM wird saniert, inklusive Vorplatz. Und mittendrin, zwischen Erdreich und Parklandschaft, stehen Dutzende historische Kanonen unter freiem Himmel. Sie grenzen an die Artilleriehallen, in denen ebenfalls Kanonen ausgestellt sind. Einige Anrainerinnen sind alarmiert. Ungefähr 1.000 Menschen wohnen auf dem rund 40 Hektar großen Areal im Arsenal. 

Eine von ihnen schreibt dem Falter.morgen von „Fassungslosigkeit und Zorn”, der sie nachts kaum mehr schlafen lasse. Eine andere sieht die Versiegelung des Fundaments, das für die Freiluft-Kanonen gebaut wurde, sowie das offene Präsentieren von Kriegsgerät generell kritisch – „im Angesicht der unsicheren Weltlage”. Die Rede ist von „Kriegsschrott”. Man würde aus dem Fenster und direkt in Kanonenläufe schauen. Außerdem seien für das Fundament Wiesenfläche versiegelt und Büsche gerodet worden.

Kanonen im Arsenal
© Falter/Klimpfinger

Georg Hoffmann ist seit zweieinhalb Jahren Direktor des HGM. Die Sanierungsarbeiten, erzählt er dem Falter.morgen, seien noch vor seiner Zeit geplant worden. Dazu gehören sowohl Arbeiten im Innen- als auch im Außenbereich. Die Kanonen seien ursprünglich an der Mauer des Museums und unter der Dachrinne gestanden. Regen habe auf die „einzigartige Sammlung” mit „historischen Verzierungen aus aller Welt” getropft. Außerdem habe man die Kanonen sowieso entfernen müssen, um neue Rohre verlegen zu können. Manche kommen aus Gründen des Denkmalschutzes nach der Sanierung wieder zurück an ihren alten Platz, die anderen sollen dauerhaft neben den Artilleriehallen stehen bleiben. „Wir haben diese Kanonen verschoben samt Betonfundament und Versiegelung.” Die Versiegelung, so das Argument, sei also nur ein paar Meter weiter gerutscht. 

Laut Flächenwidmungsplan zählen die betreffenden Flächen als Parkschutzgebiet, das laut Wiener Bauordnung dem Anlegen von Gartenanlagen vorbehalten ist. Museale Bauten sind nur da vorgesehen, wo jetzt die Artilleriehallen stehen. Hoffmann verweist auf das Verteidigungsministerium als Bauherrn: „Ich weiß, dass es erhebliche Behördenverfahren gab und Absprachen mit der Stadt Wien getroffen wurden.” Er will künftig Info-Schilder aufstellen, die Kanonen „kontextualisieren” und die Fläche zu einer frei begehbaren Ausstellungsfläche machen. Darf er das? 

Anruf bei der Baupolizei (MA 37). Die kurze Antwort: Ja, er darf. Die etwas längere: Der Bau ist im März 2025 im Zuge der Sanierungsmaßnahmen bewilligt worden, und zwar bis „auf jederzeitigen Widerruf”. Hier kommt der umstrittene Paragraf 71 der Bauordnung zum Tragen, nach dem Bauwerke zu vorübergehenden Zwecken bewilligt werden können. Gedacht ist er für Fälle wie den des Parlaments, das sein Ausweichquartier während der Sanierungsarbeiten vorübergehend am Heldenplatz aufschlagen musste. Umstritten ist er deshalb, weil es in der Vergangenheit bereits einige Fälle gab, in denen die betreffenden Flächen nachträglich umgewidmet, die Bauwerke also dauerhaft legitimiert wurden. Wir erinnern uns etwa an die Sport & Fun Halle im 2. Bezirk (hier haben wir darüber berichtet). 

Ob das auch im Fall der Kanonen passiert, bleibt abzuwarten. Im aktuellen Planentwurf, der einige Umwidmungen im Areal des Arsenals im Zuge eines neuen Stadtteilentwicklungskonzepts vorschlägt, ist die Fläche, auf der die Kanonen stehen, nach wie vor als Parkschutzgebiet eingezeichnet. 

Die Kanonen dürfen also, zumindest bis auf Weiteres, bleiben. Heute Nachmittag findet eine Begehung statt, bei der Hoffmann den Bewohnerinnen und Bewohnern seine Pläne präsentieren will. Zum Beispiel soll eine Hecke die Sicht auf die Kanonen dämpfen. Das HGM habe inzwischen sogar einen eigenen Gärtner angestellt, um die Grünräume besser zu pflegen. Ob damit genug Gras über die Sache wächst?

Am Montag lesen Sie im zweiten Teil des Artikels, wie es mit dem HGM und dem Arsenal generell weitergehen soll.

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Morgen findet von 18.00 bis 24.00 Uhr die
25. ORF-Lange Nacht der Museen in ganz Österreich statt.
660 Museen, Galerien und Kulturinstitutionen öffnen ihre Türen und laden zu einer kulturellen Entdeckungsreise ein.

Alle Infos unter langenacht.orf.at


Stadtnachrichten

Hilferuf aus dem 2. Bezirk: Seit nunmehr 21 Jahren berichtet das Grätzl-Blattl darüber, was sich speziell im Volkert- und Alliiertenviertel abspielt – über Themen von Bildung, Kultur, Arbeit und Wohnen bis zu Fragen der Demokratie und des Umwelt-/Klimaschutzes.

Die Redaktion arbeitet ehrenamtlich, das Geld für Druck und Verteilung kommt über Inserate herein – unter anderem durch eines, das die Bezirksvertretung regelmäßig schaltete. Bis … nun ja, bis im Grätzl-Blattl ein unliebsamer Bericht erschien: Die Veröffentlichung einer Pilotstudie über das Supergrätzl Volkertviertel (wir haben damals auch darüber berichtet), die von der Bezirksvorstehung und der Stadt unter Verschluss gehalten wurde.

„Als Reaktion darauf hat der Bezirksvorsteher das regelmäßige Inserat im Grätzl-Blattl aufgekündigt”, schreibt die Redaktion. „Und nachdem die Gebietsbetreuung von einem neuen Konsortium übernommen worden ist, erhalten wir auch von dieser Stelle, die bis dahin regelmäßig eine Seite gebucht hatte, kein Inserat mehr.”

Die „privaten“ Inserenten, d.h. lokale Unternehmen, sind der Zeitung zwar treu geblieben, Leserinnen und Leser spenden einiges, und die Mitarbeiter schießen eigenes Geld zu – aber das reicht inzwischen nicht mehr zum publizistischen Überleben. 

Deshalb hat das Grätzl-Blattl jetzt einer Crowdfunding-Aufruf gestartet. Wenn Sie das Projekt unterstützen möchten, können Sie es hier tun.

Wir haben am Dienstag übrigens bei der Bezirksvorstehung nachgefragt, aus welchen Gründen die Inserate gestrichen wurden. Bislang gab es darauf keine Reaktion.


Mit dem Bevölkerungswachstum und der Klimaerwärmung steigt auch der Wasserbedarf Wiens. Laut Prognosen wird die Stadt im Jahr 2050 450.000 Kubikmeter Wasser brauchen, derzeit sind es 400.000. Auf der Donauinsel zwischen der Nordbrücke und dem Steinitzsteg wird deshalb ab dem Frühjahr ein neues Wasserwerk gebaut. Bis 2030 soll es 1.000 Liter Trinkwasser pro Sekunde liefern. Das Wasser kommt aus 17 Grundwasser-Brunnen in den Schutzgebieten Donauinsel und Nußdorf. In einer Aufbereitungsanlage wird es mehrfach gefiltert und mittels UV-Licht desinfiziert. „Mit dem hochmodernen Wasserwerk Donauinsel erhöhen wir die Versorgungssicherheit für ganz Wien“, sagte SPÖ-Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky. 


Seit 1. Oktober ist am Heldenplatz die künstlerische Lichtintervention „Lichtblicke Österreich – Chromotopia Austria“ zu sehen. Die Installation kommt von der Künstlerin Victoria Coeln und wurde mithilfe der Burghauptmannschaft realisiert. „Die Hofburg Wien, insbesondere die Neue Burg, sowie der Heldenplatz sind für unsere Republik von historischer Bedeutung. Mit diesem Projekt möchten wir sie auch als Orte des Erinnerns, der Reflexion und des Miteinanders in den Fokus rücken”, sagte Coeln.

Die Lichtintervention an der Hofburg von Künstlerin Victoria Coeln. (© Helmut Prochart)

Das Kunstwerk widmet sich den Schlüsselelement der Zweiten Republik. Auf der Fassade der Neuen Burg sind drei Symbole zu sehen: „links die gesprengten Ketten des Bundesadlers als Sinnbild für die Befreiung vom Nationalsozialismus, in der Mitte die Projektion des historischen Belvedere-Balkons, von dem aus der Staatsvertrag dem österreichischen Volk präsentiert wurde, und rechts die Sterne der Europäischen Union als Zeichen der Integration in das europäische Friedens- und Werteprojekt”, heißt es in einer Aussendung. 

Die Intervention ist noch bis Mitte Jänner zu sehen. 


Stadtgeschichten

Bild von Viktoria Klimpfinger
VON VIKTORIA KLIMPFINGER

Nachts im Museum 

Am 4. Oktober findet zum 25. Mal die Lange Nacht der Museen statt. Um den Überblick nicht zu verlieren, teilen wir unsere persönliche To-do-Liste mit Ihnen.

In der Nacht Dinge zu tun, die man sonst nur tagsüber macht, hat etwas eigenartig Aufregendes. Nachtskifahren zum Beispiel. Oder Staubsaugen. Wobei das vor allem die Mitbewohner aufregt. Nachts durch Museen zu schlendern, ist jedenfalls zum österreichweiten Fixstarter geworden. Morgen, Samstag, können Sie wieder von 18 Uhr bis Mitternacht mit einem Ticket (regulär: 19 €, ermäßigt: 16 €) verschiedene Museen besuchen. Bei 130 teilnehmenden Einrichtungen in Wien kann man da durchaus den Überblick verlieren. Damit Sie dann nicht erst recht wieder bei den überfrequentierten Dauerbrennern anstehen müssen, verraten wir Ihnen ein paar nischigere Highlights. 

Österreichisches Werbemuseum in den Breitenseer Lichtspielen 

© APA/HERBERT PFARRHOFER

Zwei in einem gibt es heuer in den Breitenseer Lichtspielen zu sehen: Als eines der ältesten noch in Betrieb stehenden Kinos der Welt können die 120 Jahre alten Lichtspiele als eine Art Museum durchgehen. Am Samstag quartiert sich hier allerdings ein weiteres ein: Das Werbemuseum kann sonst nur nach Voranmeldung besichtigt werden. Morgen bringt es einen Querschnitt aus Fernseh- und Kinowerbung von 1912 bis in die 2010er-Jahre auf die Leinwand. Dazwischen gibt es immer wieder Quizfragen zum Thema Werbung (ungefähre Angaben: 19, 20:40, 22 und 23:20 Uhr).

Breitenseer Straße 21, 1140 Wien 


Befreiungsmuseum

Der Luftschutzbunker im Arne-Karlsson-Park ist heute ein Mahnmal für die Gräuel der NS-Zeit. Das Befreiungsmuseum bringt sie in Berichten von Zeitzeuginnen und Zeitzeugen, ausgestellter Luftschutztechnik und multimedialen Installationen näher. In der Langen Nacht der Museen gibt es um 18, 19:30, 21 und 23 Uhr 25-minütige Führungen durch die Bunkeranlage. Daran können jeweils maximal 20 Personen teilnehmen. Vorab anmelden kann man sich nicht – es lohnt sich also, frühzeitig aufzukreuzen. 

Arne-Karlsson-Park, 1090 Wien


Kaiser Franz Joseph Hutmuseum 

Wer hätte gedacht, dass die Schnittmenge aus „Kaiserzeit” und „Hüten” eine umfangreiche Sammlung ergibt? Der Fokus des Hutmuseums liegt auf der Zeit von Kaiser Franz Joseph I., also grob gesagt: dem 19. Jahrhundert. In einem 300 Jahre alten Weinkeller kann man Sammlerstücke und ausgefallene Exemplare nicht nur anstarren, sondern auch aufsetzen. Während der Führungen, die zwischen 18 und 24 Uhr laufend stattfinden, lernt man auch einiges über die Etikette des 19. Jahrhunderts. Für Kinder bietet das Museum ein eigenes „Handkusstraining” an. Wer es schrullig mag, ist hier definitiv richtig. 

Piaristengasse 45, 1080 Wien 


Schneekugelmuseum 

Wussten Sie, dass die Schneekugel in Wien erfunden wurde? Die Legende geht so: Erwin Perzy I. war Mechaniker für Chirurgieinstrumente und Erfinder. Er experimentierte mit Kaltlicht und arbeitete dabei mit einer Glaskugel, gefüllt mit Wasser. Er fügte dem Wasser verschiedene Stoffe zu, die das Licht reflektieren sollten. Und siehe da: Auch langsam herab rieselndes Gries. Er steckte ein Miniaturmodell der Mariazeller Kirche hinein und fertig war die erste Schneekugel. Seine Nachkommen führen das Unternehmen mittlerweile in vierter Generation. Die Manufaktur beherbergt mittlerweile auch ein Museum. Morgen können Besucherinnen und Besucher also hinter die Kulissen der Schneekugel-Herstellung schauen und sehen, warum der Schnee hier das ganze Jahr über leise vor sich hin rieselt. 

Schumanngasse 87, 1170 Wien


Falter-Radio am Wochenende

online ab Samstag

Der Gaza-Krieg und das europäische Dilemma – #1480

Was bleibt von der Vision einer gemeinsamen Außenpolitik der EU und welche Auswege zeichnen sich ab? Mit Donald Trump als Präsident sind die USA kein Garant für die Sicherheit des alten Kontinents mehr. Aber reicht Aufrüstung, wenn die Kleinstaatlerei nicht überwunden wird? In dieser Folge zu hören sind die Nationalratsabgeordnete Meri Disoski (Grüne), die Europaabgeordnete Özlem Alev Demirel (Linke), die niederländische Europapolitikern Sophie Int’feld (Volt) und EU-Experte Paul Schmidt (Gesellschaft für Europapolitik).


online ab Sonntag

Einkommensverteilung: Visionen der Ungleichheit – #1481

Branko Milanovic, einer der wichtigsten Wirtschaftswissenschaftler unserer Zeit, skizziert in einem großen Bogen, was die einflussreichsten Ökonomen der vergangenen Jahrhunderte über die Einkommensverteilung ihrer Zeit zu sagen hatten. Die Veranstaltung des Bruno Kreisky Forums mit Robert Misik können Sie hier nachhören.

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© Getty Images/Unsplash+

Raus aus Wien!

Die besten Ausflugstipps im Herbst

Wenn der Herbst Wien in goldenes Licht taucht, lohnt sich eine Auszeit vom Alltag besonders. Das Umland lockt mit vielfältigen Möglichkeiten zum Entspannen und Erleben – von Wellness bis Naturgenuss. Hier finden Sie die besten Tipps für einen herbstlichen Kurztrip vor den Toren der Stadt. Mehr erfahren →


Frage des Tages

Wo findet man in Wien die größte pathologisch-anatomische Sammlung der Welt?

1. Im Narrenturm

2. Im Josephinum

3. Auf der MedUni Wien

Auflösung von gestern: Unser Satellitenbild zeigte den Christine-Nöstlinger-Campus im 2. Bezirk.

© Geoland

Wochenendevents

Bild von Gerhard Stöger
AUSGEWÄHLT VON GERHARD STÖGER

Tanz & Performance

Zur Neueröffnung des Tanzquartiers lädt Isabel Lewis, neue Co-Intendantin des Tanz- und Performance-Hauses, heute und morgen zu einer ihrer berühmten „Occacions“; einem Format zwischen Performance, Lecture, Party, Diskussionsraum und multisensorischen Installationen. Neben künstlerischen Interventionen spielen auch Düfte, Pflanzen oder Getränke eine wichtige Rolle. Mit dabei sind die Künstlerin und Geruchsforscherin Sissel Tolaas, Köchin Steffi Parlow sowie die Performer:innen Elisabeth Bakambamba Tambwe, Sabina Holzer, Alice Hu, Dean Moss, Camilla Schielin und Elizabeth Ward. (Sara Schausberger)

Tanzquartier Wien, Halle G, Fr, Sa 18.00 bis 22.00 (Eintritt frei)


Austropop-Urgestein

The Worried Men Skiffle Group war eine legendäre österreichische Band um Herbert Janata, die in den 1960ern zu den Auslösern der Dialektwelle im österreichischen Pop zählte („Da Mensch is a Sau“) und rund 50 Jahre lang auf der Bühne stehen sollte. Am Klavier begleitet von Heinz Jiras, singt sich der liebenswerte Herr Janata alias Worried Man an zwei Abenden durch sein großartiges Repertoire. Mit seinen eigenen Worten: „Noch einmal möchte ich als einer der Urahnen des Austropop vor das heimische Publikum treten.“

Theater Center Forum III, Fr, Sa 20.00


Theater

Maria Theresia wurde fast von einem Vampir gebissen, im Mayerlinger Jagdschlösschen tanzen die sterblichen Überreste von Kronprinz Rudolf, und im Jahr 2025 versucht eine Laborantin, den Kronprinzen wieder auferstehen zu lassen: Das Schubert Theater zeigt schräge Geschichten der Herrscherdynastie als witzige Figurentheater-Stücke. Nun spielt es die ganze „Habsburger“-Trilogie – „Habsburger: A Vampirg’schicht“, „Habsburger: A Liebeslied’l“ und „Habsburger: A Trauerspü“ – an drei aufeinanderfolgenden Tagen. (Sara Schausberger)

Schubert Theater, Fr–So 19.30


Literatur

Das traditionsreiche Festival Literatur im Herbst widmet sich heuer der Literatur aus China. Hier wird in gebündelter Form sichtbar, was aktuell ihre Themen sind und welche Formen Autorinnen und Autoren wählen, um davon zu erzählen. So liest etwa am Freitag Liang Hong aus ihren literarischen Reportage-Essays „China in einem Dorf“, die am Beispiel ihres Herkunftsort die sozialen Verwerfungen durch den wirtschaftlichen Wandel zeigen. (Sebastian Fasthuber)

Alte Schmiede, Fr 10.00, Sa 17.00, So 11.00 (Eintritt immer frei)


Fotografie/Festival

Jeden zweiten Herbst überzieht das Festival Foto Wien die Stadt mit einer Fülle an Ausstellungen und Events. Heuer wird der Bilderreigen erstmals vom neuen Foto Arsenal Wien veranstaltet. Wenn das Festival am Freitag um 19 Uhr dort eröffnet, findet auch die Vernissage der Schau „Science/Fiction – A Non-History of Plants“ statt. Wie haben sich Wissenschaft und Kunst anhand von Fotografie und „linsenbasierte Medien“ mit Pflanzen beschäftigt? Die ausgewählten Beispiele vom 19. Jahrhundert bis heute streichen das Eigenleben und die aktive Kraft der Natur hervor. Bei den Opening Days am 4. und 5. Oktober finden in der Festivalzentrale dann Führungen, Talks, Paneldiskussionen und ein Gaming-Event statt. Das Festival zählt 99 Ausstellungen in der ganzen Stadt, darunter wenig bekannte Orte. (Nicole Scheyerer)

Details: www.fotowien.at


Wienerlied

Das Wienerlied-Festival Wien im Rosenstolz wartet am Samstag mit einem Doppelkonzert auf. Das Duo Stickler-Koschelu steht für traditionelle Wiener Musik, gespielt mit Ziehharmonika und Kontragitarre. Die Geschwister Constanze (Gesang) und Niki Hojsa (Gitarre, Kontragitarre, Gesang) spielen mit ihrem Vater Tommy Hojsa (Akkordeon, Gesang) als Trio Familienbanda Hojsa Eigenkompositionen, ins Wienerische übertragene Stücke, Lieder von Vater (respektive Großvater) Walter Hojsa, Dudler und traditionelle Wienerliedern. Wer mehr über die musizierende Familie und den Reiz des Wienerlieds erfahren möchte: Stefanie Panzenböck hat die Hojsas für die Titelgeschichte der aktuellen FALTER:Woche interviewt.

Theater am Spittelberg, Sa 1930


Kabarett

Zu ihrem 20. Geburtstag unterziehen die Kernölamazonen das Frühwerk „Liederliebesreisen“ einem erweiterten Upcycling – mit sympathischer Selbstironie, wenn es um ihre Alterserscheinungen geht, und ohne Angst vor Albernheiten und Anzüglichkeiten, Klischees und Kalauern. „20 Jahre Liebe & Kernöl“ (Klavier: Matthias Ellinger) ist eine tief im letzten Jahrhundert verwurzelte, aber beherzt und virtuos auf die Bühne geballerte Musik-Comedy-Revue mit Musical- und Italo-Hit-Medleys und nicht minder flott getakteten, mehr oder weniger witzigen Dialogen. (Peter Blau)

Casa Nova, So 15.30 und 1945


Buchtipp

Anna Maschik: Wenn du es heimlich machen willst, musst du die Schafe töten

Schafe sterben leise. Sie schreien nicht wie die Schweine. Perfekt, um im Verborgenen eine Schlachtung durchzuführen. Aber auch harte, körperliche Arbeit. Sie bleibt an Henrike – der Urgroßmutter im Buch –hängen, denn die Männer sind zu jener Zeit im Krieg. „Wenn du es heimlich machen willst, musst du die Schafe töten" heißt der Erstlingsroman der österreichischen Autorin Anna Maschik, Jahrgang 1995. Und so lautet auch der erste Satz.

Weitaus komprimierter als der Titel präsentiert sich der Erzählstil der Debütantin, die Sprachkunst und Literarisches Schreiben in Wien und Leipzig studiert hat und heute an einem Wiener Gymnasium unterrichtet. Maschik bringt vier Generationen einer Familie von 1900 bis zur Gegenwart auf 240 locker bedruckten Seiten mit viel Weißraum unter. Die einzelnen Szenen nehmen nur ein, zwei Seiten ein. ... (Sebastian Fasthuber)

Die gesamte Rezension und mehr über das Buch unter faltershop.at

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Die FALTER Arena präsentiert Journalismus live! Wie eine Zeitung, nur im Theater.

Israel, der 7. Oktober und die Katastrophe von Gaza
Der Krieg gegen die Hamas, das Leid der Bevölkerung und die Folgen für Israel und die Welt.

Mit Tim Cupal (ORF-Journalist und ehem. Israel-Korrespondent), Muna Duzdar (Nationalratsabgeordnete, SPÖ), Lisa Macheiner (Ärzte ohne Grenzen), Sashi Turkof (ehem. Präsidentin der Jüdischen österreichischen Hochschüler:innen) und stv. FALTER-Chefredakteurin Eva Konzett.  

Musikalische Begleitung von Anna Mabo (solo).

Mittwoch, 8. Oktober 2025, 19:30 Uhr
Stadtsaal Wien
Mehr Infos gibt es hier.

Gefördert durch die Wirtschaftsagentur Wien. Ein Fonds der Stadt Wien.


Grundkurs Kochen

Diese Suppe mit viel Gerste wärmt dich und auch die Gäste

© Shutterstock

Wenn’s dir zu viel Fleisch ist, darfst du’s auch zur Seite legen, sagte die Gastgeberin und stellte einen tiefen Teller voll dampfender dicker Suppe auf den Tisch. Vonwegen zu viel: Das Geselchte kam vom besten Fleischhauer am Brunnenmarkt, die Suppe vom Herd der Lieblingskolumnistin, die – selbstverständlich nur auf Anfrage – auch gleich noch das Rezept für diese perfekte Herbst- udn Wintersuppe herausrückte. Natürlich ein Familienrezept „wie von Muttern“, die Zubereitung erweist sich als einfach noch dazu. Was will man mehr?

Und so geht die rustikale Gerstensuppe aus dem Hause K.: Weiße oder Wachtelbohnen (die schauen interessanter aus, also: Wachtelbohnen) ein paar Stunden in Wasser einweichen. Einweichwasser wegschütten und die Bohnen in frischem, ungesalzenem Wasser nicht zu weich kochen. Beiseite stellen. Ein Bund geputztes, geschältes und nicht zu klein geschnittenes Suppengrün mit einer Tasse (Roll-)Gerste und einem schönen Stück Bio-Geselchtem in zwei, drei Liter Wasser eine Stunde lang leicht köcheln lassen. Salzen, pfeffern.

Dann das Fleisch aus der Suppe nehmen, in kleine Würfelchen schneiden und gemeinsam mit den gekochten Bohnen wieder in die Suppe reingeben. Fertig.

Beim Fleisch hat K. extra dazugeschrieben: „so viel man will davon“. Aber wem’s zu viel, ist, der kann es ja auch zur Seite legen. Man könnte aber versuchen, eine vegetarische Variante zu fabrizieren: mehr Gemüse, mehr Gerste und mehr Hülsenfrüchte. Müsste hinhauen.


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