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Personalmangel, Überforderung, Burnout: Berichte aus Spitälern und Pflegeheimen zeichnen ein besorgniserregendes Bild >> Wie Österreich einer afghanischen Wissenschaftlerin zuerst die Rettung versprach – und ihr jetzt die Einreise verweigert >> Hilfe, Geschenke! >> Filmtipps von Michael Omasta

Wetterkritik: Er ist wieder da – heute beschert uns der Hochnebel des Grauens nieselige acht Grad. Im November kann aber sogar das schön sein, Stichwort: Couchknotzen mit gutem Gewissen.


Guten Morgen!

Wenn Sie in der Nähe eines Spitals oder einer Pflegeeinrichtung wohnen, haben Sie es ja vielleicht mitbekommen: Vorigen Dienstag um fünf nach zwölf verließen in Wien, Graz, Innsbruck und anderen Städten Pflegekräfte, Ärztinnen und Ärzte kurz die Krankenzimmer, um zu protestieren. „Unsere Akkus sind leer: Handelt endlich!“, stand auf einem Transparent, das vor dem Wiener AKH hochgehalten wurde. „Die Pflege ist ein Pflegefall“, mahnte ein anderes. Wegen Covid-19 sind die Intensivstationen voll, Operationen müssen wegen des akuten Personalmangels verschoben, Abteilungen geschlossen werden. Das Personal ist gezwungen, ständig Überstunden zu schieben. Auch in Pflegeheimen stehen Zimmer leer, weil zu wenige Mitarbeiter da sind, um sich um alte und pflegebedürftige Menschen zu kümmern.

Und vom Applaus, der in den ersten Tagen der Pandemie aufbrandete, hört man so gar nichts mehr – ebensowenig wie vom politischen Versprechen einer gerechteren Bezahlung

Meine Kollegin Gerlinde Pölsler und ich haben in den vergangenen Tagen mit Pflegerinnen und Pflegern aus unterschiedlichen Einrichtungen in mehreren Bundesländern gesprochen, um Schilderungen aus erster Hand einzuholen. Zehn von ihnen erklärten sich unter Wahrung der Anonymität bereit, über ihren Berufsalltag und ihr Arbeitsleid zu sprechen. Einige davon finden Sie gleich im Anschluss.

Danach schildert Soraya Pechtl noch den Fall einer afghanischen Wissenschaftlerin, die sich nach Pakistan retten konnte, weil ihr das österreichische Außenministerium ein Visum versprochen hatte – und die jetzt dort mittellos festsitzt, weil Österreich plötzlich nichts mehr von diesem Versprechen wissen will. Und Michael Omasta versorgt Sie wie jede Woche mit aktuellen Kinotipps.

Einen schönen Tag wünscht

Nina Horaczek

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Wenn sich nichts ändert, gehe ich auch

Fachleute aus Kranken- und Betreuungseinrichtungen schildern gegenüber dem FALTER besorgniserregende Zustände in Spitälern und Heimen.

VON NINA HORACZEK & GERLINDE PÖLSLER

Der Notstand in der Pflege ist nicht neu. Bis zum Jahr 2030 fehlen Österreich laut Schätzung des Wirtschaftsforschungsinstituts Wifo 24.000 zusätzliche Pflegekräfte. Doch schon jetzt, nicht zuletzt aufgrund der Mehrbelastung in der Pandemie, überlegen viele, sich einen anderen Job zu suchen.

Erschöpfung: Eine Pflegerin auf der Covid-Station im Wiener AKH bei einer kurzen Ruhepause in voller Schutzmontur © Antonia Preuner

Dem FALTER haben zehn Pflegerinnen und Pfleger aus Krankenhäusern und Wohnheimen von ihrem Beruf erzählt. Drei davon geben wir hier (leicht gekürzt) wieder. Es sprechen: Ein Mann, der auf einer Corona-Intensivstation Dienst tut; eine Frau, die in einem Pflegeheim tätig ist; und ein ausgebildeter Pflegeassistent, der gerne arbeiten würde – aber nicht darf, weil ihn Österreich trotz eklatantem Personalmangel lieber nach Pakistan abschieben möchte. Die restlichen sieben Protokolle sind in der aktuellen FALTER-Titelgeschichte zu lesen.


„Wir sind derzeit eine Sterbestation“

Intensivpfleger, 35,
 auf einer Covid-Intensivstation in Wien

Wir haben hier die hochinfektiösen Patienten, die alle intubiert sind. Entweder verlegen wir sie auf andere Intensivstationen, sobald sie nicht mehr infektiös sind. Oder sie sterben bei uns. Normalerweise versuchen wir, wenn klar ist, ein Patient schafft es nicht mehr, ihn ein letztes Mal aufwachen zu lassen, damit er sich von der Familie verabschieden kann. Bei Covid-Patienten geht das nicht. Die brauchen so extrem viel Sedativa und Schmerzmittel, dass es ein, zwei Wochen dauert, bis die wieder munter sind.

Stirbt ein infektiöser Patient, dürfen die Angehörigen ihn nur durch das Glasfenster ein letztes Mal sehen. Natürlich ist das furchtbar. Diese Wut und Verzweiflung kriegen wir ab.

Früher war mein absolutes Highlight in diesem Job mitzuerleben, wie ein Patient nach einer Operation oder nach einem schweren Unfall wieder aufwacht. Diesen Benefit haben wir gar nicht mehr.

Als Covid-Intensiv sind wir derzeit vor allem eine Sterbestation. Das zermürbt. Ich sehne mich nach einem normalen Arbeitsalltag mit Erfolgserlebnissen. Ich kenne Kolleginnen und Kollegen, die von der Pflege weg sind oder im Burnout. Ich selbst drücke das diesen einen Winter noch durch. Wenn sich danach nichts ändert, gehe ich auch.


„Läufst du dem Dementen hinterher oder hältst du dem Sterbenden die Hand?“

Pflegefachassistentin, Mitte 50, in einem öffentlichen Pflegeheim in der Steiermark

Der Hauptgrund, warum so viele aus der Pflege wegwollen, ist die Überforderung. Deren Ursachen liegen auch in der Qualität der Ausbildung. Ich möchte nicht wissen, was sich hinter den Zimmertüren abspielt, wenn die Pflegekräfte es einfach nicht mehr aushalten – da sind wir beim Thema Gewalt in der Pflege. Die Gefahr von Übergriffen ist besonders gegenüber den vielen dementen Menschen groß. Ich habe eine Zusatzausbildung dafür gemacht und scheitere dennoch manchmal kläglich. Was man dazu in der Ausbildung lernt, reicht an der Front nicht. Insgesamt haben wir einfach zu wenig Personal. Der 500-Euro-Corona- Bonus kommt mir daher vor, als ob man einem verzweifelten Kind ein Stück Schokolade in den Mund steckt.

Wünschen würde ich mir eine Arbeitszeitverkürzung: In den Heimen der öffentlichen Träger haben wir immer noch eine 40-Stunden-Woche, die privat geführten Einrichtungen bekommen ab 2022 die 37-Stunden-Woche. Übers Jahr aufgerechnet arbeiten wir damit etwa ein Monat mehr. Mit welcher Begründung?

Wovor ich richtig Angst habe: wie die Pflege aussieht, wenn ich selbst ins Heim komme. Weil ich die Tendenz sehe, dass man schnell billiges, schlecht ausgebildetes Personal zum „Windelwechseln“ holt. Ich sehe auch, wie schwer es gerade für demente Menschen ist, wenn die Pflegekräfte sie wegen Sprachbarrieren nicht verstehen.


„Ich darf nicht arbeiten“

Pflegeassistent, 23, in Niederösterreich

Ich habe im August meine Ausbildung zum Pflegeassistenten mit sehr gutem Erfolg abgeschlossen. In der Ausbildung hatte ich 682 Praktikumsstunden in Pflegeheimen und in Spitälern. Das war schon schwer, weil im Spital so wenig Personal war, dass wir Schüler mitarbeiten mussten wie ausgebildete Pfleger. Ich musste Patienten, die sich nicht bewegen konnten, ganz alleine waschen und mobilisieren, ihnen Insulin spritzen und schauen, dass sie auf die Beine kommen.

Meine Mitschüler haben alle schon einen Job. Ich hätte theoretisch auch einen. Aber ich darf nicht arbeiten. Ich bin 2015 mit 16 Jahren aus Pakistan nach Österreich gekommen und habe einen Asylantrag gestellt. Während mein Asylverfahren lief, habe ich lesen und schreiben gelernt, den Pflichtschulabschluss nachgeholt und die Pflegeausbildung gemacht. Mein Traum ist, den Notfallsanitäter zu machen und berufsbegleitend die Matura. Bis vor kurzem dachte ich, dass ich in Österreich bleiben kann. Das Spital, in dem ich mein Praktikum gemacht habe, will mich unbedingt haben. Ich habe einen Antrag auf Bleiberecht gestellt und die Pflegedirektion hat dem Arbeitsmarktservice und dem Innenministerium geschrieben, dass sie mich dringend brauchen.

Doch vor zwei Wochen kam ein negativer Bescheid. Ich soll nach Pakistan zurückgehen. Ich habe dagegen berufen. Der Job im Spital ist übrigens immer noch frei. Sie finden einfach niemanden.

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Kennen Sie das Gefühl von Ohnmacht?

Wer will da nicht einmal wütend zu einem Rundumschlag ausholen?
Wie King Kong in New York.

WauWau ist eine Manufaktur in Wien, die sich auf Pfeffer- und Salzmühlen, Chilimühlen und Kaffeemühlen spezialisiert hat. Wir produzieren als einziges Unternehmen in Österreich die entsprechenden Präzisionsmahlwerke zum passenden Mahlgut: https://www.wauwau.at/

Hilfe, Geschenke!

Haben Sie schon alle Geschenke? Wirklich? Dabei ergibt Schenken doch erst Sinn, wenn alle was davon haben. Darum veranstaltet der FALTER ab 17. November auch heuer wieder die Aktion „Hilfe, Geschenke!“ zugunsten des Wiener Integrationshauses.

Im FALTER.morgen zeigen wir Ihnen jeden Tag eine Geschenkidee. All die schönen Sachen wurden uns von den Shops und Labels gespendet, damit Sie sie gewinnen können!

Sie müssen dafür nur mindestens ein Los à € 10,- kaufen – je mehr Sie nehmen, desto höher sind Ihre Gewinnchancen bei der großen Geschenkeverlosung am 9. Dezember 2021. Und hier geht's zum heute vorgestellten Produkt (siehe unten) und zum Losverkauf.


1950s Bespoke Cocktail Chair

gespendet von Vintagerie www.vintagerie.at

Vom Wiener Einrichtungskompetenzzentrum Vintagerie gibt’s einen individualisierten „Bespoke Cocktail Chair“ (Wert: € 690,–). Diese charmanten 1950s-Fauteuils sehen schick aus und sind bequem. Das Schönste dabei: Wer ihn gewinnt, kann sich seinen persönlichen Wunschstoff in seiner Lieblingsfarbe aussuchen. Der Cocktail Chair wird dann fachmännisch für Sie restauriert und neu gepolstert

Alle Spenden gehen an das Wiener Integrationshaus

Aus anderen Städten
Bild von Soraya Pechtl
VON SORAYA PECHTL

Sackgasse Islamabad

Eine afghanische Astronomin konnte mit österreichischer Hilfe aus Afghanistan fliehen. Die Botschaft in Pakistan stellte ihr ein Visum in Aussicht. Der Flug nach Wien war bereits gebucht. Aber dann wurde das Versprechen zurückgenommen. Was ist passiert?

Das Baby schreit unaufhörlich. Die 24-Jährige Amena Karimyan, ihr einjähriger Neffe und ihre Schwester sitzen bereits seit Stunden im Auto. Sie sind auf dem Weg von Kabul an die afghanisch-pakistanischen Grenze in Turkham. Aus den Fenstern blickt Karimyan auf die Taliban, die schwer bewaffnet am Grenzposten patrouillieren. Hinter ihnen eine Autokarawane mit Menschen, die das Land verlassen wollen. Aber kaum einer wird es schaffen. Die Grenzen sind dicht. 

LKWs und Kleintransporter warten in Turkham vor der Grenze nach Pakistan © privat

Wir schreiben den 10. September und mittlerweile ist es sechs Wochen her, dass Karimyan aus ihrer Heimatstadt Herat geflohen ist. Seit die fundamentalislamischen Taliban das Land übernommen haben, lebt die studierte Astronomin und Frauenrechtsaktivistin unter Lebensgefahr. Als die Gotteskrieger bei der Grenzkontrolle ihre wissenschaftlichen Bücher sehen, beschimpfen sie Karimyan als Ungläubige und drohen ihr mit dem Tod. Aber die 24-Jährige hat einen Schutzbrief der österreichischen Botschaft im Gepäck. „Ein Visum für Österreich liegt in der Botschaft in Islamabad zur Abholung bereit. Die genannte Person steht unter Schutz der österreichischen Botschaft. Die afghanischen Autoritäten werden freundlich dazu angehalten, der genannten Person die Einreise nach Pakistan über die Turkham-Grenze zu ermöglichen”, ist darin in englischer Sprache zu lesen. 

Die Österreichische Akademie der Wissenschaften, die Karl-Franzens-Universität und das Forum Stadtpark, eine Gemeinschaft aus Wissenschaftlern, Künstlern und Kulturschaffenden haben Karimyan zu einem dreimonatigen Forschungsaufenthalt nach Graz eingeladen. Das Außenministerium stimmte dem Aufenthalt zu und stellte ihr ein Visum in Aussicht. Der Flug von Islamabad nach Wien (und wieder zurück) ist bereits gebucht. Nur so kommt die Astronomin über die Grenze nach Pakistan. Ihre Schwester und ihren Neffen muss sie zurücklassen. Das ist mittlerweile mehr als zwei Monate her. 

Aber in Pakistan angekommen, läuft alles anders als erwartet. Am 27. Oktober kommt ein Brief vom Außenministerium: Der Antrag auf ein Visum wurde abgelehnt. Seither sitzt Karimyan in einem Hotel in Pakistan und kann weder vor noch zurück.  Die österreichische Regierung lässt sie nicht ins Land. Was ist passiert?

Amena Karimyan vor einer Moschee in Islamabad © privat

Es gebe begründete Zweifel, dass Karimyan den Schengen-Raum nach Ablauf ihres Visums wieder verlassen würde, begründet das Außenministerium die Entscheidung in einem Schreiben. Nach Afghanistan zurückzukehren ist keine Option für die 24-Jährige. Unter den Taliban müsste sie Gewalt und Repressionen fürchten. Aber in Österreich bleiben will sie auch nicht. Karimyan hat Einladungen für Vorträge an Universitäten in Ungarn, Kroatien und den USA. Wenn ihr Visum in Österreich ausläuft, will sie dorthin weiterreisen. Aber die Botschaft lässt sich von davon nicht überzeugen. Warum ihr das Visum dann überhaupt in Aussicht gestellt wurde? Das Außenministerium reagiert bislang nicht auf die Anfragen von FALTER.morgen.

Eine Zukunft in Islamabad kann sich Karimyan nicht vorstellen. Mit dem einjährigen Visum darf sie in Pakistan nicht arbeiten und Ersparnisse hat sie keine. Sie ist nur mit einem kleinen Koffer und zehn Büchern angereist. Noch bekommt sie Unterstützung vom Forum Stadtpark – aber dort weiß man nicht, wie lange sich Karimyans Aufenthalt noch finanzieren lässt.

Loge 17

„Die Fassungslosigkeit hat sich gelegt. Sie ist einer Ratlosigkeit gewichen. Einer Ratlosigkeit, wie es weitergehen soll. Einer Ratlosigkeit über die Ratlosigkeit der Politiker, die wir gewählt haben, weil sie ja wissen sollten, wie es weitergeht.”

Harry Bergmann wollte in seiner aktuellen Kolumne eigentlich über einen Eisberg schreiben, auf den wir zusteuern – und hat es dann nicht getan, aber irgendwie doch auch wieder.

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Erstes Gründungsstipendium startet: Jetzt bis zu 25.000 Euro für Gründerinnen und Gründer.

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Das Gründungsstipendium der Wirtschaftsagentur Wien ist ein völlig neues Angebot: Widmen Sie sich voll und ganz Ihrer Unternehmens-Idee und erhalten Sie 1.300 Euro monatlich für 6 Monate. Coaching von Fachleuten aus Wirtschaft und dem Startup-Ökosystem steht Ihnen offen, um Ihre Geschäftsmodelle zu schärfen.

Frage des Tages

Wie viele Menschen sind im Vorjahr nach Wien gezogen?

1. 62.000

2. 84.000

3. 132.000

Auflösung von gestern: Im Vorjahr sind rund 75.000 Menschen aus Wien weggezogen (nicht 30.000 oder 45.000).

Event des Tages
Bild von Lisa Kiss
AUSGEWÄHLT VON LISA KISS

Der globale Klimaaktivismus steht im Zentrum der Schau „Overground Resistance“, die der Künstler Oliver Ressler konzipiert hat. Die gezeigten Arbeiten dokumentieren Proteste nordamerikanischer Indigener gegen eine Pipeline, die schmelzenden Eismassen in Grönland oder die Verhinderung eines Flughafens in Frankreich. Die Schau demonstriert, wie Kunst und Aktivismus Hand in Hand gehen können. (Nicole Scheyerer)

MQ, Freiraum, 13.00 bis 16.00, 16.30 bis 20.00 (bis 21.11.)

Buchtipp

David Edmonds: Die Ermordung des Professor Schlick

Der „Wiener Kreis“ ist ein Rechteck gewesen. Die Teilnehmenden der ab 1924 stattfindenden Diskussionen über die Sinnhaftigkeit von Metaphysik und die Notwendigkeit enger Zusammenarbeit mit den Wissenschaften saßen an einem langen Tisch unter dem Vorsitz von Moritz Schlick, Inhaber des Lehrstuhls für Naturphilosophie. Ihm gegenüber der Volksbildner Otto Neurath. Noch einmal wird in diesem Band ein großer Bogen bis zu Sigmund Freud und Karl Kraus, bis zu Flucht und Vertreibung gespannt. (Erich Klein)

Die gesamte Rezension und mehr über das Buch unter faltershop.at

Film-Tipps
Bild von Michael Omasta
VON MICHAEL OMASTA

Lieber Thomas

Eine biografische Erzählung aus dem Leben des DDR-Autors und Filmemachers Thomas Brasch, die auf der Grundlage seines Werkes aufbaut. „In atmosphärischem Schwarz-Weiß, mit Traumsequenzen, die wenig bündig Braschs Obsession mit dem ,Mädchenmörder Brunke' einbinden sollen, und einer anfangs rasanten Abfolge von Frauen, für die er sich nacheinander und gleichzeitig begeistert – Bettina Wegener (Paula Hans), Sanda ­Weigl (Ioana Iacob), Katharina Thalbach (Jella Haase) –, schreitet der Film die Stationen eines wechselvollen Lebens ab. Albrecht Schuch verkörpert fesselnd den ewig Unzufriedenen als innerlich Getriebenen, als einen, der hoch pokert und den dann die Angst umtreibt, nicht liefern zu können.“ (Barbara Schweizerhof)

Regie: Andreas Kleinert, D 2021


Last Night in Soho

Swinging London: Psychothriller um eine zeitreisende Modedesignerin (Anya Taylor-Joy), die auf unerklärliche Weise den Körper einer lasziven Sängerin in den 1960ern in Beschlag nehmen kann, jedoch bald mit etwas Dunklem konfrontiert wird. Dem schwachen Finale zum Trotz: worth a look!

Regie: Edgar Wright, GB 2021


Billie - Legende des Jazz

© Verleih

Das kurze Leben Billie Holidays bietet reichlich Stoff für Drama: Aufgewachsen zwischen Gewalt und Prostitution beginnt ihr steiler Aufstieg als Jazzsängerin, der schließlich in Alkohol- und Drogenexzessen endet. Aus 200 Stunden an Tonaufnahmen verdichtet Regisseur James Erskine in seiner Doku „Billie“ eine faszinierende Rekonstruktion ihrer Person und ihrer Zeit. Zwischen rassistischen Repressalien und einer männerdominierten Branche singt sich Billie mit „Strange Fruit“ ins Visier des FBI, das den Protestsong als Brandbeschleuniger der Bürgerrechtsbewegung einstuft. (Martin Nguyen)

Regie: James Erskine, GB 2020


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