Empfohlen Filmkritik

Lamb

Lamb - © Go to Sheep

Lamb (Foto: Go to Sheep)


Das kinderlose Ehepaar Maria und Ingvar entdeckt auf seinem Bauernhof in Island ein mysteriöses Neugeborenes. Die unerwartete Aussicht auf ein Familienleben bringt ihnen viel Freude, bevor es sie schließlich zerstört. Irritierendes aus Island.

Regie:
Regie:
Valdimar Jóhannsson
Darsteller:
Darsteller:
Noomi Rapace, Hilmir Snaer Gudnason, Björn Hlynur Haraldsson
Land/Jahr:
Land/Jahr:
ISL/SWE/PL 2021
Genre:
Genre:
Mystery, Drama
Dauer:
Dauer:
106 min
Altersfreigabe:
Altersfreigabe:
Keine Angabe
Kinostart:
Kinostart:
6. Januar 2022

"Lamb": Mysterymelo &Leidenschaf(t)

Drehli Robnik | 12.01.2022

Ein irritierender Film aus Island: Berg-und Hügelketten rahmen einen isolierten Hof mit Schafswirtschaft; dort leben ein Mann und eine Frau. Oder rahmt eher der Hof-Alltag des Paares, mit seinen Türen, Fenstern, Windschutzscheiben, die Nebellandschaft? Mit forcierter innerer Kadrage im Bild und gemessenem Tempo hält Valdimar Jóhanssons Regie uns in Schwebe: Fügt äußere Natur sich in konventionelles Leben - oder ragt sie drohend herein? In die Familie nämlich, die entsteht, als das Paar ein neugeborenes Lamm mit ins Haus, ins Bett, in die Arme nimmt, es liebevoll großzieht. Haben wir da etwas übersehen? Allmählich wird deutlich: Das Lamm hat eine Menschenhand und geht aufrecht. Das Kleinkind trägt Hose und Pulli, spricht nicht, lässt sich gern Märchen vorlesen und lernt, etwa Teller auf den Tisch zu legen: "Lamb" vermittelt das lapidar.

"Interspezielles" Patchwork mit Glückskind, geboren im Stall am 24. Dezember: ein Hybrid-Idyll. Gestört wird es durch den Bruder des Mannes, der sich im Hof einquartiert, am Ende durch eine Verkörperung heidnischer Mythologie, deren keuchender Point of View vom Filmbeginn wiederkehrt. Braucht das rührende Melo rund um kognitive Dissonanz diesen Horror-Rahmen? Zuletzt vergießt Noomi Rapace (Kantengesicht neben dem Schafskopf) viele Tränen.

Bereits in den Kinos (OmU im Kino)

Dieser Film bei Video on demand

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