Oh, Zauber! Der Strom wird sauber
Mit dem Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz ist der türkis-grünen Regierung der erste wichtige Schritt zur Energiewende gelungen
Nach eineinhalb Jahren entbehrungsreicher Koalition mit der ÖVP steht der Klimaministerin die Freude ins Gesicht geschrieben. Vergangenen Dienstag stellte Leonore Gewessler (Grüne) im Presseclub Concordia den ersten großen türkis-grünen Wurf in der Klimapolitik vor - das Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz (EAG)."Die Energiewende in Österreich startet, das EAG ist fertig", sagt Gewessler.
Im Zentrum des großen Gesetzespakets stehen ein Ziel und eine Zahl. Das Ziel lautet: Österreich soll bis 2030 seinen Strombedarf vollständig mit sauberer Energie aus heimischen Quellen decken. Anders ausgedrückt: Das Ende der fossilen, klimaschädlichen Energieträger im Strommarkt naht.
Die Zahl: 27 Terawattstunden. So viel sollen erneuerbare Quellen zusätzlich liefern, die man in den nächsten neun Jahren anzapfen will. Das ist etwa die Hälfte dessen, was Österreich in all den Jahrzehnten davor an sauberen Stromquellen erschlossen hat. Oder bildlich gesprochen: 1200 neue Windräder plus zwei Millionen Solaranlagen auf Dächern plus fünf große Wasserkraftwerke in der Größe des Donau-Laufkraftwerks Wien-Freudenau. Das EAG wird Österreichs Strommarkt also umkrempeln und die heimische Landschaft prägen.