Empfohlen Filmkritik

Der schlimmste Mensch der Welt

Verdens verste menneske (The Worst Person in the World)

*** Local Caption *** Verdens verste menneske, The Worst Person in the World, Joachim Trier, Norwegen/Frankreich/Schweden/Dänemark 2021, V'21 Features - © Filmladen

*** Local Caption *** Verdens verste menneske, The Worst Person in the World, Joachim Trier, Norwegen/Frankreich/Schweden/Dänemark 2021, V'21 Features (Foto: Filmladen)

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Die Liebe ist kein Zuckerschlecken: Julie schlingert in zwölf Kapiteln zwischen Prolog und Epilog durch die schwierige Lebensphase um die 30. Beziehungen beginnen und enden, Möglichkeiten eröffnen sich, und Chancen gehen vorüber. Die Familie kann so kompliziert sein wie die richtige Wahl des Studiums. Hochgelobte romantische Komödie mit feinem Gespür für diese Generation.

Regie:
Regie:
Joachim Trier
Darsteller:
Darsteller:
Anders Danielsen Lie, Renate Reinsve, Herbert Nordrum
Land/Jahr:
Land/Jahr:
NOR/F/SWE/DK 2021
Dauer:
Dauer:
127 min
Altersfreigabe:
Altersfreigabe:
Keine Angabe
Kinostart:
Kinostart:
2. Juni 2022

Zweifel in allen Lebenslagen

Sabina Zeithammer | 01.06.2022

Zwei Männer haben einen Film über eine Frau um die 30 geschrieben. Julie sucht das Glück und findet es nur schwer: Sie hadert mit ihrem Elternhaus, der Frage nach dem richtigen Beruf und der privaten Zukunftsplanung. Sie beginnt und beendet verschiedene Partnerschaften, und im Drogenrausch schmiert sie sich Regelblut ins Gesicht. Dazwischen ändert sich ab und zu die Hauptfigur, tritt Aksel, ein älterer Partner von Julie, ins Zentrum. Eine Erzählerin kommt zum Einsatz, schöne und traurige Ereignisse wechseln sich ab, Partys und Klimawandelsorgen, Egotrips und Beziehungsgespräche. Eingeteilt in zwölf Kapitel, fließt die Zeit unterschiedlich schnell -mal bleibt sie stehen, mal vergehen Monate während eines Schwarzbilds.

Joachim Triers "Der schlimmste Mensch der Welt" erscheint weniger als Dramedy mit klar gezeichneten Figuren denn als Skizzensammlung zu ambivalenten Lebenslagen und diffusen Gefühlen: von Selbstzweifeln und existenziellem Unbehagen über Langeweile und Sehnsüchte bis hin zu sozialen Erwartungen. Man kann sich darin (sequenzenweise) gut wiederfinden - und des Öfteren den Eindruck haben, im ständigen Themen-und Stimmungswechsel von Redefluten ertränkt zu werden. In Erinnerung bleibt Hauptdarstellerin Renate Reinsve in ihrer ersten großen Kinorolle.

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