Die Buchbranche strauchelt: In Döbling steht wieder ein Händler vor dem Aus - #790
Eine Buchhandlung in Döbling muss bald schließen: Sie steht sinnbildlich für die Lage einer Branche >> >> Ein ...
Wetterkritik: Die lassen wir heute an dieser Stelle aus, weil wir uns ohnehin ausführlich mit dem aktuellen Wetter beschäftigen (siehe unten).
Guten Morgen!
Bitte halten Sie heute nicht nur Haube, Hut, Kapperl, Hijab, Turban, Pepi und sonstige Kopfbedeckungen gut fest, wenn Sie das Haus verlassen – sondern gegebenenfalls auch sich selbst! Vielleicht hören Sie es draußen ja schon pfeifen und rauschen: Sturm ist angesagt.
Schon wieder!, werden Sie jetzt möglicherweise fauchen, und das kann ich absolut nachvollziehen. Der Starkwind ist diesen Winter nämlich ein ebenso lästiger wie hartnäckiger Gast in Wien. Das kommt nicht von ungefähr, wie Sie sich wahrscheinlich denken können (sonst würden wir Sie hier nicht damit behelligen) – es kommt vielmehr von ganz oben. Warum und wieso, verrate ich Ihnen gleich.
Danach beschreiben Katharina Kropshofer und Soraya Pechtl noch, warum die Belastung der Elementarpädagoginnen und -pädagogen in den Wiener Kindergärten immer größer wird, obwohl sich der Betreuungsschlüssel in den vergangenen Jahren eindeutig verbessert hat. Und unser Fassadenleser Klaus-Jürgen Bauer stößt in einem postmodernen Wohnbau auf goldenen Spuren griechischer Pilger.
Einen schönen, windgeschützten Tag wünscht
Martin Staudinger
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Heute wird es schon wieder extrem windig: Das liegt wohl in erster Linie an einer Luftströmung, die sich durch den Klimawandel verlagert hat.
Wer in Wien wohnt, weiß, wie der Winterwind weht – besser gesagt: dass er normalerweise eher durch die Straßen schleicht, an Hausecken herumlungert und einen dort mit einem nasskalten Griff ins Gesicht erschreckt wie ein übel gelaunter Geisterbahndarsteller.
Normalerweise, wie gesagt. Denn heuer fegt er regelmäßig fast furios über die Stadt, alle paar Tage sogar in Sturmstärke. Das ist nicht nur ein Gefühl, es lässt sich anhand von Zahlen belegen.
In den vergangenen Jahren hat die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) zwischen Anfang Dezember und Ende Februar durchschnittlich fünfmal pro Jahr Windgeschwindigkeiten von 75 km/h und mehr gemessen. Das entspricht Windstärke 9 auf der Beaufort-Skala und bedeutet damit: Sturm.
Heuer war das bereits neunmal der Fall, und heute wird mit hoher Wahrscheinlichkeit ein zehntes Mal dazukommen. Die Prognosen gehen davon aus, dass es nicht nur in den Bergen rund um Wien, sondern auch in Teilen der Stadt Böen von bis zu 100 km/h geben könnte. Da fehlt nicht mehr viel auf einen Orkan, der bei 117 km/h beginnt.
Es ist also durchaus möglich, dass 2021/22 die stürmischste Wintersaison seit mindestens 20 Jahren wird – der Rekord aus 2006/2007 könnte fallen. Damals wurden in Wien 13 Sturmtage registriert.
Die prognostizierte Lage des Jetstreams heute um 9 Uhr © netweather.tv
Aber woher der ganze Wind? Kurz gesagt: Vom Klimawandel. Dass es in Wien heuer so viel stürmt, liegt am Jetstream; das ist ein Starkwindfeld in acht bis zwölf Kilometern Höhe, das sich (vereinfach gesagt) dort bildet, wo kalte Polar- und warme Tropenluft oder Hoch- und Tiefdruckgebiete aufeinandertreffen.
In den Sommermonaten fauchte der Jetstream in Europa bislang über Skandinavien dahin, im Winter verdrängte ihn die arktische Kälte nach Süden, hinter die Alpen. Über Österreich lag er nur in der Übergangszeit, und da selten länger als ein paar Tage.
Mittlerweile ist die Polarluft aber wärmer als früher, was zweierlei bedeutet: Der Jetstream wandert nicht mehr so weit südwärts – und er bleibt manchmal auch wochenlang dort, wo er gerade ist. Momentan, wenn man Mitteleuropa betrachtet, die meiste Zeit über Deutschland, Tschechien sowie dem Norden Österreichs.
Hier gibt’s übrigens eine eindrucksvolle 16-Tage-Prognose, aus der sich ablesen lässt, dass Wien bis Anfang März noch mehrere Sturmphasen bevorstehen.
Heute also: Obacht! Die ZAMG hat Warnstufe Orange ausgegeben, und das bedeutet: Schäden sind möglich (Windgeschwindigkeitsrekorde aber eher auszuschließen). Parks, Waldgebiete und Baugerüste meiden, lose Gegenstände vom Balkon oder der Terrasse entfernen, Fenster nicht unbeaufsichtigt offen lassen. Am stärksten dürfte es um Mittag wehen, gegen Abend dann auch regnen. Und es wird extrem warm – bis zu 17 Grad.
Während die Gecko-Kommission gestern die schrittweise Aufhebung fast sämtlicher Corona-Maßnahmen mit 5. März präsentierte, setzte sich Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) einmal mehr vom Kurs der Bundesregierung ab: „Wir treten in eine neue Phase der Pandemie – das ist aber kein Grund, leichtsinnig zu sein.“
Nicht so schnell: Wiens Bürgermeister Michael Ludwig lässt sich mit der Lockerung der Corona-Maßnahmen mehr Zeit als der Bund © APA/Hans Punz
Die FFP2-Maskenpflicht soll in Wien beibehalten werden, in der Gastronomie bleibt die 2G-Regel bestehen. Auch für Clubs und Bars, die im ganzen Land Anfang März wieder öffnen dürfen, soll laut Ludwig in Wien vorerst 2G oder sogar 2G+ gelten.
Die Gratis-Tests waren im Vorfeld von der Bundesregierung in Frage gestellt worden, die nationale Förderung läuft voraussichtlich bis Ende März aus. „Ich würde das sehr bedauern“, kommentierte Ludwig, verwies auf die positive Bilanz der Stadt Wien in der Krise und warb dafür, das „Alles gurgelt“-Modell aufrechtzuerhalten.
Der Streit um die Stadtstraße geht in die nächste Runde. Morgen findet am Bundesverwaltungsgericht in der Erdbergstraße 192 ein Verfahren zur Abänderung der Umweltverträglichkeitsprüfung statt. Denn die Stadt will auch am Wochenende und nachts bauen, das ist derzeit in der UVP aber nicht vorgesehen. Widerstand kommt einmal mehr von Umweltaktivisten, die zwischen 7:30 und 8:30 Uhr eine Mahnwache vor dem BVwG abhalten wollen.
Warum das gestern erwartete Urteil gegen den „Ibiza-Detektiv“ Julian Hessenthaler nicht gefallen ist.
Ein Gerichtszeichner im Rücken, zehn Videokameras im Gesicht des Angeklagten. Im St. Pöltner Landesgericht hätte gestern einer der bemerkenswertesten Prozesse der Republik ein Ende finden sollen. Nach 14 Monaten in Gefängnissen und fünf Verhandlungstagen vor Gericht erwartete der Ibiza-Detektiv Julian Hessenthaler sein Urteil wegen (schwach belegter) Drogenvorwürfe (hier geht's zu einem ausführlichen Podcast über seinen Fall).
Wegen „schwieriger Kommunikation" mit Serbien kommt das Gericht auch nach fast drei Monaten mit fünf Verhandlungstagen zu keinem Ergebnis © FALTER
Dass er so lange in Haft sitzt, weil ihn widersprüchliche Zeugen, aber keine Sachbeweise belasten, lässt Menschenrechtsanwälte und NGOs seit Monaten aufschreien.
Und gestern um kurz nach 10 Uhr starrten einander Prozessbeobachter schon wieder ungläubig an. In fast drei Monaten haben es das Gericht und das serbische Justizministerium nicht geschafft, die Mutter eines Belastungszeugen zur Videobefragung zu bekommen.
„Die Kommunikation mit Serbien ist schwierig“, sagte der Richter Markus P., „eigenartige Antworten kriegt man da“, eine Sachbearbeiterin sei „plötzlich verschwunden.“ Lapidar vertagt er den bedeutenden Prozess schon wieder, fast so wie im Kafka-Buch.
So Belgrad will, sitzt Hessenthaler das nächste Mal am 16., 17. oder 30. März vor Gericht. Bis dahin verbringt er Monat Nummer 15 im Gefängnis.
Zum Valentinstag wurde im Belvedere der Verkauf einer limitierten Auflage von 10.000 digitalen Ausschnitten (NFTs) von Gustav Klimts Meisterwerk „Der Kuss“ gestartet. Zum Einstieg wurden bereits 3,2 Millionen Euro umgesetzt, gab das Museum bekannt.
Belvedere-Generaldirektorin Stella Rollig und Wirtschaftlicher Geschäftsführer Wolfgang Bergmann bei der NFT-Präsentation von Klimts „Kuss“ © Ouriel Morgensztern/Belvedere, Wien
Es ist auch ein Erfolg der Direktorin Stella Rollig, die eine erstaunliche Wandlung durchmachte. Von einer Skeptikerin entwickelte sich Rollig offenbar zu einer Anhängerin des Marktes.
Hier einige Zitate als Beleg:
„Dieses ganze Kunstmarkt-Ding, das ist schon bekannt genug, dass da jetzt alles überhitzt ist und aberwitzig viel Geld fließt. Der Trend auch, dass der reine Handel und dessen Begleiterscheinungen mehr inhaltlich orientierte Kunstprojekte und -aktionen überschatten, überdecken. Und die Zwänge… Zwänge finde ich jetzt schwierig.“ 2006 in wiegehtkunst
„Das Bild des Museumsdirektors als jemand, der inhaltlich arbeitet, sehe ich gefährdet.“ 2006 im profil
„Ja, es sind Werte des Humanismus, der Solidarität und Emanzipation, des Glaubens an Bildung und an Kunst. Die muss ich anhand der Themen vermitteln und auch dadurch, wie ein Haus geführt wird.“ 2016 im Standard
„Es ist ein enormer Erfolg für das Belvedere, dass der erste Schritt ins Metaverse gelungen ist.“ Im Februar 2022 nach dem Verkauf der ersten NFTs
Wenn nur nicht diese Zwänge wären.
Der Betreuungsschlüssel in Kindergärten ist heute besser als noch vor zwanzig Jahren. Warum gehen die Elementarpädagoginnen- und pädagogen trotzdem auf die Barrikaden?
Ein guter Tag beginnt mit einem Morgenkreis. Dann kann jedes Kind erzählen, wie es ihm geht, man singt gemeinsam und plant den Tag. Kindergartenalltag.
Sylvia Alince ist seit 1988 Elementarpädagogin, heute leitet sie den Kindergarten im Bildungscampus Christine Nöstlinger im zweiten Wiener Gemeindebezirk. Diesen gibt es seit Herbst 2020, seither wird jedes Jahr eine neue Gruppe eröffnet: zuerst waren es sechs, jetzt sind es zehn, übernächstes Jahr werden es 16 sein – mit jeweils 25 Kindern. Zu viel, meint Alince: „Das ist für uns schon belastend. Du möchtest die Kinder fördern, du musst auf die Sprache achten, es gibt verschiedene kulturelle Zugänge. Aber je weniger Personal, desto schwieriger wird das”, sagt Alince.
Allerdings ist das Viertel um den Nordbahnhof auch eines der größten Infrastrukturprojekte der Stadt und zieht dementsprechend viele Familien mit Kindern an.
Wienweit gesehen geht die Zahl der Kindergartenkinder hingegen zurück. Im Jahr 2000/2001 waren noch rund 38.000, 2020/2021 nur noch 31.500 – eine Abnahme um 13 Prozent. Das Personal wurde in der Zwischenzeit um rund 600 zusätzliche Pädagoginnen und Pädagogen aufgestockt. Bei den Pflichtschulen ist die Entwicklung ähnlich.
Kindergartengruppe im 11. Bezirk © FALTER
Aber: Nicht nur die Zahl der Kinder ist ausschlaggebend für den Personalbedarf, sondern auch die Zielsetzungen und der Bildungsauftrag sind es. Und die haben sich im Laufe der Zeit verändert.
„Will ich etwa schwächere oder sozial benachteiligte Kinder extra fördern, brauche ich mehr Personal. Auch die Öffnungszeiten der Kindergärten wurden in den vergangenen Jahren ausgeweitet”, sagt Michael Getzner, Leiter des Forschungsbereichs Finanzwissenschaft und Infrastrukturpolitik an der TU Wien.
Sah man den Kindergarten früher mehr als eine Art Aufbewahrungsort, ist er inzwischen zu einer der wichtigsten Bildungseinrichtungen geworden. Das bedeutet auch mehr Arbeit für die Pädagoginnen und Pädagogen: Leitfäden schreiben, Konzepte ausarbeiten, alles protokollieren, Sprachschatzerhebungen, Entwicklungsbögen ausfüllen – all das bedeutet einen erheblichen Mehraufwand.
Oft bleibt keine Zeit mehr für Extrawünsche oder auch nur für spontane, niederschwellige Gespräche mit den Eltern, bei denen oft wichtige Infos ausgetauscht werden. „Es ist alles irgendwie machbar”, sagt Alince, „aber du bist als Pädagogin nicht zufrieden, weil du den Job ja gern machst und merkst: Da fehlt mir etwas.”
Im Oktober 2021 gingen deshalb mehr als 5000 Mitarbeiter Wiener Kindergärten auf die Straße, um bessere Rahmenbedingungen, bessere Entlohnung und mehr Personal zu fordern (wir haben berichtet).
Während der Corona-Pandemie hat man erkannt, dass Elementarpädagoginnen und -pädagogen systemrelevant sind. Die Stadt Wien arbeite bereits Lösungsansätzen, heißt es aus dem Rathaus – es wurde etwa eine zusätzliche Ausbildung für sogenannte Assistenzpädagoginnen geschaffen, die sich um die Kinder kümmern können, während die Gruppenleitung etwa administrative Aufgaben erledigt. Auch die Ausbildungsmöglichkeiten wurden vereinfacht – das ist zumindest ein erster Schritt.
Hämmerle, Löw, Scheiber (v.l.n.r. oben), Kahlweit, Konzett © Screenshot FALTER
Wie die Skandalserie von ÖVP & Co. unser Land belasten und ob das Antikorruptionsvolksbegehren einen Ausweg weist: Darüber diskutieren der Richter und Justizvordenker Oliver Scheiber, Chefredakteur Walter Hämmerle (Wiener Zeitung), Korrespondentin Cathrin Kahlweit (Süddeutsche Zeitung) und FALTER-Politikchefin Eva Konzett in der aktuellen Podcast-Folge.
Das Tiberius in der Lindengasse war Wiens erster und lange Zeit auch einziger Designerladen für Fetischklamotten. Irgendwann wurden Latex & Leder aber einerseits Mainstream, andererseits kaufte die Hardcore-Szene zunehmend im Internet oder in Sexshops. Tiberius wandelte sich zunächst zum „klassischen“ (immer noch recht latexorientierten) Modelabel, wurde 2019 aber geschlossen.
Philipp Kroker hat mit Fetischmode jetzt eher gar nichts zu tun, aber ebenfalls ein Alleinstellungsmerkmal: Er war fünf Jahre lang der einzige Privatkoch einer Anwaltskanzlei in Wien. Und als er das leere Geschäft in der seit zwei Jahren beachtlich boomenden Lindengasse sah, stand fest: Anwälte zu bekochen war einmal.
Er tat sich mit Benno und Dessire Klaghofer zusammen, die seit zwei Jahren in Grinzing das Lokal Neuland führen und hier (Dessire Klaghofer kommt aus Chile) eine austro-chilenische Karte bieten. Kroker liefert das Konzept für die Empanadas, Neuland bereitet sie zu, Kroker wärmt sie in seinem Lokal Streetfood International 1070 auf. Wunderbar!
Die gesamte Lokalkritik von Florian Holzer lesen Sie hier.
Vergangene Woche sorgte ein schwulenfeindlicher Hotelier in Niederösterreich für Empörung, weil er sich weigert, homosexuelle Gäste zu beherbergen. „Wir wollen nichts mit AIDS oder Syphilis zu tun haben“, diese diskriminierende Äußerung findet sich etwa auf der Website des Vermieters. Aber es geht auch anders. Es gibt zahlreiche Betriebe, die Diversity groß schreiben und die Regenbogenfahne hissen. Gut so! Wir schicken Sie deshalb diese Woche raus zu LGBTQI-freundlichen Hotels, Restaurants und anderen Freizeitaktivitäten in Wien.
Donauwalzer: Das Boutique-Hotel Donauwalzer liegt direkt bei der U6 am Hernalser Gürtel und in Gehdistanz zum Stadtzentrum.
Adresse: Hernalser Gürtel 27, 1170 Wien
Hotel Zeitgeist: Ein queer-freundliches 4-Sterne-Hotel in der Nähe vom Hauptbahnhof. „Wir im Zeitgeist Vienna stehen für eine Welt der Gleichberechtigung und Integration ein, um eine vielfältige und farbenfrohe Gesellschaft zu fördern”, steht auf der Homepage.
Adresse: Sonnwendgasse 15, 1100 Wien
Noch mehr Hoteltipps unter info@wien.info
Fett & Zucker: Das kleine Café in einem ehemaligen Elektrogeschäft nahe dem Karmelitermarkt ist ein Fixpunkt der Szene. Es gibt verschiedene herrliche Kuchen, fantastischen Fürth Kaffee, selbst angesetzten Likör und hausgemachte Limonaden.
Adresse: Hollandstraße 16, 1020 Wien
Santo Spirito: Ein LGBTQI-freundliches Restaurant mit mediterraner und heimischer Küche. Die Wochenkarte ist saisonal, es gibt auch vegetarische und vegane Speisen.
Adresse: Kumpfgasse 7, 1010 Wien
Andreas Brunner, Stadtführer und Co-Leiter des Forschungszentrums QWIEN, führt seit über zehn Jahren mit „schwulen und lesbischen Stadtspaziergängen“ durch die Stadt. Auf den Touren erzählt er über die Geschichte der Homosexualität in Wien. Infos zu Terminen und Preisen erhalten Sie unter guide@qwien.at.
Einen LGBTQ-Guide für Wien finden Sie hier.
1. Freitag, 6. Juni 2007
2. Dienstag 8. April, 2008
3. Montag 4. Jänner 2010
Auflösung von gestern: 2021 haben 3,1 Prozent mehr Menschen in Wien geheiratet als im Vorjahr. Österreichweit sind die Eheschließungen nur in Vorarlberg mit 5,4 Prozent stärker gestiegen. (Quelle: Statistik Austria)
Das Stück „Königin der Berge” nach dem Roman über die Erlebnisse des Multiple-Sklerose-Patienten Robert Turin im Pflegeheim, der 2018 den Österreichischen Buchpreis gewonnen hat, berührt auch im Bühnenraum. Markus Zett meistert die heikle Hauptrolle sehr sensibel. Ihn umschwänzelt ein Ensemble aus Betreuungspersonen, Familie und einem imaginären Kater, das immer wieder auch für den Humor der Vorlage schöne Lösungen findet. Ein lohnender, kurzweiliger und intimer Abend zu einem wichtigen Thema. Karten gibt es unter ig-fokus@gmx.at oder Tel. Nr. 0664/755 534-84. (Sara Schausberger)
Hermann Fischer Hof, Theatersaal, 19.30
Armin Nassehi: Unbehagen
Unsere Gesellschaft ist unglaublich stabil und leistungsstark und zugleich ganz offensichtlich unfähig, gemeinsame, gesellschaftliche Ziele zu erreichen. Armin Nassehi, der Münchner Starsoziologe, argumentiert in seinem neuen Buch „Unbehagen", dass das eine mit dem anderen zusammenhängt. Nach zwei Jahren Covid-19-Pandemie scheint es das Buch zur Lage zu sein, denn dass wir in einer offenkundig „überforderten Gesellschaft" leben, das entspricht unserer Alltagswahrnehmung. „Überfordert" sind wir schon längst. (Robert Misik)
Die gesamte Rezension und mehr über das Buch unter faltershop.at
Die Bechardgasse ist nach einem freiherrlichen Offizier benannt, der dort, wo sich heute die Gasse entlangzieht, im Albrechtischen Gartenpalais aus der Zeit um 1700 residierte. Im 19. Jahrhundert wurde es aufparzelliert, im späten 20. Jahrhundert entstand dann der postmoderne Wohnbau.
Alles an dieser Fassade ist formal bedingt: Das gebänderte Sockelgeschoß mit Gesims, der oben geschwungene Mittelfeld-Risalit, das gefakte Mansarddach sowie die zwei Ecktürme mit den eingeschnittenen Loggien, die zusätzlich noch mit leichten Auskragungen betont wurden. Am auffälligsten ist jedoch die durchgefädelte goldene Säule, die sämtliche Geschoße optisch zusammennäht.
Alles an dieser Fassade ist formal bedingt. © Klaus-Jürgen Bauer
Woher kommt diese Idee? Die Spur führt zu den Tempeln im alten Griechenland. In deren Innerem standen riesige Statuen von Gottheiten, die oft mit Goldplatten behängt waren: Weihegeschenken, die von Pilgern dargebracht und nicht nur auf Statuen drapiert, sondern auch in kleineren tempelförmigen Gebäuden – den sogenannten Schatzhäusern – gesammelt wurden. Was selbst dort nicht mehr untergebracht werden konnte, wurde schließlich auf die Kapitelle der Säulen aufgelegt. Dort oben war das Gold sicher verwahrt und konnte im Bedarfsfall wieder abgenommen werden.