Au wie Autobahn

Der Streit um den Lobautunnel droht zu eskalieren. Wie viel Wirtschaft verträgt der Umweltschutz?

Politik, FALTER 22/2021 vom 02.06.2021

1996 hat die Weltnaturschutzunion IUCN die Donau-Auen zum Nationalpark gemacht. Durch den Bau des Lobautunnels könnte der Status Nationalpark nun fallen, warnt die IUCN (Foto: Katharina Gossow)

Im April 2005 präsentierte die Autobahngesellschaft Asfinag einen Plan: Er zeigte eine Umfahrung im Nordosten Wiens samt einem Tunnel, der den Nationalpark Donau-Auen quert. Seit damals wird um das Projekt gerungen. Die Wirtschaft drängt darauf, dass es umgesetzt wird. Umweltschützer stemmen sich mit aller Kraft dagegen. In den vergangenen Tagen hat sich der Konflikt zugespitzt. Der Falter beantwortet die drängendsten Fragen zum umstrittenen Straßenprojekt.

Was ist der Lobautunnel überhaupt?

Der Lobautunnel ist ein Teil eines großen Infrastrukturprojekts, das das letzte Stück des Autobahn- und Schnellstraßenrings um Wien schließen soll. Dazu soll die Wiener Außenring-Schnellstraße S1 um 19 Kilometer verlängert werden, der Tunnel wäre ein Teil davon, 8,2 Kilometer lang. Die Autofahrer würden in Niederösterreich abtauchen, unter dem Wiener Stadtgebiet hindurchfahren und in Niederösterreich wieder auftauchen. Dabei würden sie unterirdisch die Donau und die Lobau queren, also den nordwestlichen Teil des Nationalparks Donau-Auen. Dass ein Nationalpark vom Straßenbau betroffen sein soll, macht das Großprojekt für Umweltschützer zu einem Reizthema. Für Autofreunde klingt die Verbindung hingegen reizvoll. Der Ausbau der S 1 würde die Ost-Autobahn A 4 mit der Wiener Nordrand-Schnellstraße S 2 verbinden (siehe Plan).

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