Filmkritik

Triangle of Sadness

© Panda Lichtspiele

Foto: Panda Lichtspiele


Carl und Yaya haben sich mit Instagramfotos einen Namen gemacht und erhalten die Einladung zu einer Luxuskreuzfahrt. An Bord sind Oligarchen, IT-Milliardäre, Waffenhändler, fadisierte Ehefrauen und ein Kapitän (Woody Harrelson), der im Suff gern Marx zitiert. Nach einem Sturm finden sich das junge Paar mit den Milliardären und der Reinigungsfachkraft Abigail (Dolly De Leon) auf einer verlassenen Insel wieder und plötzlich ist die Hierarchie auf den Kopf gestellt. "Subtil ist hier nichts. Die Komödie erzählt voller bitterböser Pointen von Klassendenken und Machtgefälle; ein derber Rundumschlag, der sich seiner moralischen Überlegenheit sehr gewiss ist." (Martin Nguyen)

Regie:
Regie:
Ruben Östlund
Darsteller:
Darsteller:
Harris Dickinson, Charlbi Dean, Dolly De Leon, Zlatko Burić, Iris Berben, Sunnyi Melles, Woody Harrelson
Land/Jahr:
Land/Jahr:
SWE/D/F/GB 2022
Genre:
Genre:
Drama, Komödie
Dauer:
Dauer:
147 min
Altersfreigabe:
Altersfreigabe:
Keine Angabe
Kinostart:
Kinostart:
14. Oktober 2022

Subtil ist anders: "Triangle of Sadness"

Martin Nguyen | 12.10.2022

Es fließt Champagner, Kotze und Fäkalien: Ruben Östlund widmet sich in seiner neuen Gesellschaftssatire "Triangle of Sadness" der Welt der Models und der Superreichen. Wie macht er das?

Der Film ist in drei Kapitel gegliedert. Zunächst lässt Östlund das junge Modelpaar Yaya und Carl wegen einer Restaurantrechnung streiten. Er zahlt, will aber gar nicht zahlen. Daraus entspinnt sich eine nächtliche Debatte über Geschlechterrollen und Gleichberechtigung.

In Teil zwei dürfen Yaya und Carl eine kostenlose Luxusyachtreise antreten. Es folgt eine brachiale Abrechnung mit der Dekadenz der millionenschweren Steuerbetrüger, die Heerscharen von Dienstpersonal umschwirren. Beim Kapitänsdinner (Woody Harrelson als marxistischer Schiffsführer!) zieht ein Sturmtief auf: Das luxuriöse Mahl verlässt den Magen in Strömen.

Im dritten Kapitel strandet eine Handvoll Reisender und die Toilettenmanagerin Abigail auf einer Insel. Hier drehen sich plötzlich die Machtverhältnisse um: Abigail ist die Einzige, die Fertigkeiten wie Fische fangen und Feuer machen mitbringt.

Subtil ist hier nichts. Die Komödie erzählt voller bitterböser Pointen von Klassendenken und Machtgefälle; ein derber Rundumschlag, der sich seiner moralischen Überlegenheit sehr gewiss ist.

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