Der Graf des Glücks
Er ist öffentlichkeitsscheu und doch bestens vernetzt. Er ist spendabel und wird der Bestechung verdächtigt. Im Casinos-U-Ausschuss wird Novomatic-Gründer Johann Graf erstmals Antworten auf eine Frage geben müssen: Wollte er Gesetze kaufen? Über das Wirken und die vielen Helfer eines geheimnisvollen österreichischen Multimilliardärs
Das ist die Geschichte eines verschwiegenen Mannes, der vom Metzger zum Multimilliardär avancierte. Übernächste Woche steht er im Rampenlicht: Johann Graf, 73, Alleineigentümer des Glücksspielkonzerns Novomatic, wird im Casinos-U-Ausschuss aussagen.
Er soll Politiker bestochen und, wie Falter-Recherchen zeigen, die Ehefrauen von staatlichen Entscheidungsträgern großzügig beschenkt haben. Zumindest vermutet das die Staatsanwaltschaft.
Es geht in dieser Geschichte also einerseits um den Verdacht der Korruption, des verbotenen Glücksspiels. Es geht aber auch um ein Sittenbild, wie in Österreich Politik gemacht wird: diskret, intransparent und nicht im Sinne der Allgemeinheit. Es geht aber auch um eine faszinierende Lebensgeschichte eines Mannes, der alle Vorwürfe brüsk zurückweist.