Viel Mode, aber wenig Zirkus bei der MQ Vienna Fashion Week

FALTER:Woche, FALTER:Woche 36/2021 vom 08.09.2021

Vergangenes Jahr war die MQ Fashion Week neben den Salzburger Festspielen die einzige Großveranstaltung, die in Österreich stattgefunden hat", sagt Zigi Mueller-Matyas. Durchaus stolz, und das zu Recht: Verlässlichkeit trotz Pandemie ist in der Branche ein wichtiges Signal.

Mit Elvyra Geyer und Maria Oberfrank veranstaltet Mueller-Matyas seit 13 Jahren die Wiener Modewoche. Es ist kein internationales Zusammenkommen von Stardesignern und Einkäufern wie in Paris, London oder Mailand. Hier werden auch keine neuen Trends gezeigt, auf die die Welt gespannt die Augen richtet, PS-starke Sponsoren wie auf der Mercedes-Benz Fashion Week in Berlin sucht man in Wien ebenfalls vergebens.

Auf dem Catwalk zeigen in erster Linie lokale Modeschaffende ihre Kollektionen, die in jeder Hinsicht verantwortungsvoll produzieren und hier ihre Kundschaft haben, darunter Jana Wieland, Callisti und Art Point.

Dass es die Vienna Fashion Week überhaupt noch gibt, liegt wohl an einem unmodernen Wesenszug ihrer drei Macherinnen: Sie lieben, was sie machen. Die Fashion Week ist ihr Herzensprojekt. Das ist spürbar.

Auch heuer sind wieder Arbeiten junger Designer aus Thailand vertreten, Mueller-Matyas war dort lange als Model-Scout tätig. Die thailändischen Modeschöpfer selbst, etwa Simonssister und DoiTung, müssen pandemiebedingt aber zu Hause bleiben. Ihre Kreationen sind aus traditionellen Naturtextilien, Origami-Stoffen, handbemaltem Leinen oder exotischen Materialien wie Kokosfasern und Wasserblattlilien.

Spielt das Wetter mit, finden die Laufstegshows in einem seitlich offenen Fashionzelt vor dem Museumsquartier statt. In einem Pop-up-Store soll begleitend dazu ebenfalls Mode gezeigt und möglichst auch gleich an die Frau oder den Mann gebracht werden. Die Partys der Fashion Week müssen leider aus den bekannten Gründen entfallen.


13. bis 18.9., www.mqvfw.com

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