PETERS TIERGARTEN
ALLES MUSS WEG!
Es heißt, der Mensch gewöhne sich an alles. Ich fürchte, die Natur nicht." Mit diesen Sätzen endet Benedikt Narodoslawskys letztwöchiger Falter. natur-Newsletter über die erschreckende Normalität des Insektensterbens. Würde das die Mehrheit der Bevölkerung ebenso sagen, dann wäre das ein grundsätzlicher Wandel unserer bestehenden Einstellung zur belebten Welt. Denn "die Natur" gilt es seit dem Anfang unserer Zivilisation zu bändigen, zurückzudrängen und sich untertan zu machen. Die neolithische Revolution, also das erstmalige Aufkommen einer geplant produzierenden Wirtschaftsweise mit Pflanzenbau, Viehzucht und Vorratshaltung, beginnt mit Rodungen und dem Vertreiben unerwünschter Tiere.
Daran hat sich seit Jahrtausenden nichts geändert. Es gehört zu den absurden Widersprüchen unseres Lebens, dass man sich zwar für Tierwohl einsetzen, biologische Produkte kaufen und sich vegan ernähren kann, aber dennoch bei seinen Zimmerpflanzen, auf dem Balkon und im Garten einen erbitterten Kampf gegen Nacktschnecken, Wespen, Maulwürfe und anderes kriminelles Getier und Unkraut führt.