Imbisse Empfohlen Lokalkritik

Dazwischen

© Katharina Gossow

Foto: Katharina Gossow


Hotdogs sowie warme und kalte Sandwiches in unterschiedlichen Varianten, z.B. mit geräuchertem Huhn oder mit Wurst von der Fleischhauerei Landl in Ottakring; rund 30 regelmäßig wechselnde Biersorten zur Auswahl. Lokal und Schanigarten für je 8 Pers.

Adresse:
Adresse:
Pramergasse 21 (Ecke Hahngasse)
1090 Wien
Telefon:
Telefon:
01/925 76 09
Website:
Website:
dazwischen-wien.at
facebook.com/dazwischen.vienna
instagram.com/dazwischen.vienna
Öffnungszeiten:
Öffnungszeiten:
Di–Sa 11.30–20 (Fei geschlossen) derzeit geschlossen
Preiskategorie:
Preiskategorie:
€ (Hauptspeisen bis € 10)
Lokaltyp:
Lokaltyp:
Imbisse
Sonstiges:
Sonstiges:
Essen zum Mitnehmen, Gastgarten

Wurstbrot-Liebe

Ein Mann aus Chicago zeigt uns, wie das mit dem gefüllten Brot geht

Die einfachen Sachen sind ja am kompliziertesten. Ja, eine Phrase. Aber einen Martini-Cocktail zu mixen oder ein Omelette zuzubereiten ist leider eine hohe Kunst, deren Beherrschung entweder jahrelange Übung oder ungeheures Talent erfordert, idealerweise beides. Weil gerade diese einfachen Sachen nämlich nur einen Zustand erlauben: Perfektion. Jeder kleinste Fehler degradiert den Cocktailklassiker, das schnelle Eigericht, Sushi, Gulasch, Pasta und ähnliche Kandidaten zum Debakel.

Nun haben über den Martini schon viele weise Alkoholiker philosophiert, das Omelette wird in französischen Kochakademien gelehrt. Da gibt es also Denkschulen. Beim Sandwich nicht. Da kann jeder irgendwas in ein Brot tun und es Sandwich nennen. Anarchie. Chaos.

Prolog Ende. Darrin McCowan kommt aus Chicago und arbeitete dort seit seinem 14. Lebensjahr sehr hart in sehr einfachen Lokalen, in denen es primär um Sandwich und Hot Dog ging.

Als seine Frau einen Job in Düsseldorf bekam, übersiedelte Familie McCowan nach Deutschland und schließlich nach Wien. Dort übernahm Darrin vorigen September im Servitenviertel eine Kebap-Hütte und beschloss, in seinem „Dazwischen“ sandwich- und hotdogmäßig endlich einmal für Ordnung zu sorgen:

Das flaumige Weckerl wird selbst gebacken, die „pickled Gherkins“ werden selbst eingelegt, die spezielle Wurst – eine etwas dickere, kürzere Rindfleisch-Frankfurter – lässt er sich bei der Fleischhauerei Landl in Ottakring machen. „Wenn es einer kann, dann du“, bestärkte Darrin McCowan den Wiener Fleischhauer angesichts der Ehrfurcht gebietenden Aufgabe.

Für den „Chicago Dog“ wird das geräucherte Würstel dann auf der heißen Platte gegrillt, aber unter einer Glocke, in die ein bisschen Eis kommt, womit es auch gekocht und gedämpft zugleich wird, soviel ich verstanden habe, was das Würstel nachgerade flaumig macht. Herrlich. Und saut man sich beim Verzehr von oben bis unten an? Ja.

Auch für das klassischste der klassischen Sandwiches, das BLT – Bacon, Lettuce, Tomato –, wird das Brot selbst gebacken (nicht entrindet und auch nicht in dreieckiger Form, das gibt einen Punkt Abzug …) und dann die einzige wichtige Regel befolgt. Nämlich ordentlich viel von allem hinein (€ 7,40). Weinen könnte man vor Glück, es fällt hart, diese Zeilen zu schreiben, ohne einen dieser Hot Dogs oder Sandwiches zur Hand zu haben. Das Angebot wechselt täglich, im Kühlschrank stehen eine Menge tolle Biere (Zillertaler Pils, Bernard Celebration etc.) und dank völlig unzureichender Lüftung riecht man den Besuch im Dazwischen in der Kleidung noch lange. So soll es sein.

Resümee:

Versucht wurde es schon, sämtliche Wiener Hot-Dog-Versuche endeten aber bald. Das Klagen hat ein Ende, jetzt gibt’s Hot Dogs und Sandwiches wie in Chicago.



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