Nie wieder Homeoffice!
Seit 13 Monaten verblöden wir zuhause. Warum sich das nach der Pandemie schleunigst ändern muss
Vor meinem Fenster blüht ein Kirschbaum, darunter recken Gänseblümchen ihre weißen Köpfchen der Sonne entgegen. Ich wünsche mir nichts sehnlicher, als den Baum zu fällen und die Wiese zu betonieren.
Eine tageslichtlose Büromensa mit Frittierfettduft, ein steriles Sitzungszimmer oder ein unförmiges Kopiergerät, all das sähe ich lieber, während ich diese Zeilen schreibe.
Vor 13 Monaten gehörte ich zu jenen, die vom virenfreien Daheimarbeiten begeistert waren. Eine ruhige Umgebung, länger schlafen, in den Pausen Wäsche waschen. Arbeit und Freizeit gingen friedlich Hand in Hand.
Das gemeinsame Glück währte nicht lange. Die sichtlich wichtige Work-Life-Balance muss irgendwie vom Küchentisch runtergekippt sein. Mal saß ich zehn, zwölf Stunden fast unbewegt am Schreibtisch, dann wiederum dekorierte ich am Tag einer Abgabe die Wohnung. Die Trennung zwischen Arbeit und dem Rest des Lebens fehlte.