Links vom Präsidenten
Doris Schmidauer ist nicht nur die Ehefrau des Bundespräsidenten, sondern auch seine engste Beraterin. Sie gilt als hochpolitischer Kopf, ist überzeugte Feministin und Klimaschützerin. Wird ihr Mann wiedergewählt, wird auch sie eine wichtige Rolle in der Hofburg spielen
Es ist ein ganz kurzer Moment, kaum eine Zehntelsekunde, aber einer, der viel aussagt. Als sich Bundespräsident Alexander Van der Bellen vorigen Freitag im Wiener Museumsquartier an das Podium stellt, um vor Prominenz und Kameras seinen Wahlkampf für die Präsidentschaftswahl am 9. Oktober zu eröffnen, tippt sich seine Ehefrau Doris Schmidauer in der ersten Reihe ganz kurz mit den Zeigefingern links und rechts an die Schläfen. „Sascha, denk daran, die Maske abzunehmen“, soll der Fingerzeig wohl bedeuten.
Präsident Van der Bellen, den privat alle „Sascha“ rufen, lächelt seiner Frau zu, nimmt die Maske ab und beginnt seine Rede. Hier sind zwei, die mögen einander, die passen aufeinander auf. All das steckte in diesem kurzen, liebevollen Moment.
Auf den Wahlzetteln für die Präsidentschaftswahl am 9. Oktober stehen diesmal ausschließlich Männer. Wer aber sein Kreuz beim amtierenden Bundespräsidenten Van der Bellen macht, wählt automatisch eine zweite Person mit: Doris Schmidauer, Feministin, Polit-Strategin und engste Beraterin des Präsidenten. Dazu noch eine First Lady, die sich viel lieber als „First Volunteer“, als erste Freiwillige, bezeichnet und deren Ziel es ist, die Hofburg durchzulüften.