„Nicht jeder kann mit dem Fahrrad fahren“
Seit Ulli Sima das Planungs- und Mobilitätsressort übernommen hat, tritt sie gleichzeitig auf Gaspedal und Bremse. Ein Gespräch über Pop-up-Radwege, die Stadtstraße und ihre Vision für den öffentlichen Raum
Ulli Sima ist in Wien vor allem für zweierlei bekannt: dafür, den öffentlichen Raum mit ihrem Konterfei zu versehen, und für ihre Auffassung von Sauberkeit, Recht und Ordnung. 16 Jahre lang leitete die ehemalige Aktivistin von Global 2000 für die SPÖ das Umweltressort und stieg zu einer der mächtigsten Stadträtinnen Wiens auf.
Die Landtags- und Gemeinderatswahl im Vorjahr brachte der Stadt mit Rot-Pink nicht nur eine neue Koalition, sondern auch Ulli Sima eine neue Aufgabe: Sie ist nun Stadträtin für Innovation, Stadtplanung und Mobilität. Erklärtes Ziel: Wien bis 2040 klimaneutral zu machen. Doch ihr Stopp der Pop-up-Radwege und SPÖ-Pläne wie der Bau des Lobautunnels sowie die vorige Woche vom Gemeinderat beschlossene Donaustädter Stadtstraße scheinen den Rückwärtsgang einzulegen. Stattdessen tritt Sima auf‘s Gas bei der Umsetzung begrünter Plätze und von Wohlfühlprojekten wie der neuen Markthalle am Naschmarktparkplatz und dem Ausbau der Gastrozone am Donaukanal. Doch wie sieht eigentlich ihre Vision für das Wien der Zukunft aus?