Ihr Geständnis

Sabine Beinschab hat ausgepackt: über ihre Auftraggeber und über die Profiteure. Nun lässt sich nachvollziehen, wie die engsten Berater von Sebastian Kurz Steuergeld für parteipolitische Umfragen missbrauchten - und wie eine Ministerin dabei mitgeschnitten haben soll. Wusste Kurz davon wirklich nichts, wie er beteuert? Die Justiz glaubt ihm nicht.

Barbara Tóth, Eva Konzett, Florian Klenk, Josef Redl
Politik vom 25.02.2022

Es ist der 27. Oktober 2021, als Sabine Beinschab endlich ihr Gewissen erleichtert. Viele Stunden hatte sie sich gewunden, ein paar neue Fakten geliefert, aber nun macht sie reinen Tisch. Die fünfte Einvernahme der Meinungsforscherin beginnt um 10:15 Uhr und sie eröffnet das Verhör mit dem bemerkenswerten Satz. Ihr sei “beim Durchforsten dieser Studien” schließlich “sehr bewusst geworden, dass doch etliche Fragestellungen parteipolitisch waren und nichts mit dem BMF (Bundesministerium für Finanzen, Anm.) zu tun hatten. Das tut mir leid.“ Mit anderen Worten: Sie verrechnete dem Finanzministerium Leistungen, die sie nie erbracht hatte.

Ein reumütiges Geständnis, nennen das die Ermittler. Aber das alleine wäre noch kein politischer Skandal und es würde die einst unbekannte, mittlerweile wohl prominenteste Meinungsforscherin der Republik noch nicht vor einer Freiheitsstrafe retten.

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