Dinosaurier, Pferdeäpfel und das Glück beim 33. Kinderfilmfestival
Oopje packt ihr Leben nicht. Flugzeuge, Lichtschalter und Klospülungen: Für die Frau, die aus Rembrandts Gemälde im Amsterdamer Reichsmuseum gestiegen ist, sind sie Überforderung und Magie zugleich. Immerhin ist es 400 Jahre her, dass der berühmte Künstler sie auf Leinwand festgehalten hat. Zum Glück unterstützt sie das patente Mädchen Jackie bei ihrem Besuch in der Gegenwart.
Die flotte, niederländische Komödie "Jackie und Oopjen"(ab 7 Jahren) eröffnet das 33. Internationale Kinderfilmfestival. 16 Kurzfilme und Spielfilme für ein junges Publikum stehen heuer auf dem Programm, sie werden in Originalsprache gezeigt und vor Ort deutsch eingesprochen.
Besonders herausragend ist der australische Beitrag "H steht für Happiness" (ab 9 Jahren). Nach dem plötzlichen Kindstod ihrer Schwester möchte Candice ihre Eltern wieder glücklich machen. Grelle Farben, Pferdeäpfel und falsche Brüste treffen in der Tragikomödie von John Sheedy auf ernste Themen. Candice trotzt der alles überschattenden Trauer. Abends liest sie das Wörterbuch und lernt komplizierte Begriffe. Sie freundet sich mit "Douglas aus einer anderen Dimension an" und holt sich Hilfe beim skurrilen Kostümverleiher. Ein berührender Film, der ohne Pathos und mit viel schrägem Humor von den schweren Seiten des Lebens erzählt.
Tragisch, komisch und sehenswert ist auch die Coming-of-Age-Geschichte "Mein Bruder jagt Dinosaurier" (ab 10 Jahren). Für Jack ist sein Bruder Gio ein Superheld, er hat sogar ein Extra-Chromosom. Aber als Jack in die Pubertät kommt und sich erstmals verliebt, ist ihm Gio, der Trisomie 21 hat, auf einmal peinlich. Er behauptet vor seinen neuen Schulfreundinnen und Freunden, dass sein Bruder tot sei. Natürlich fliegt diese Lüge auf. Der italienische Film von Stefano Cipani hat alles, was ein guter Jugendfilm braucht: Den Versuch cool zu sein, viel Scham und noch mehr Liebe. "Willkommen in der Welt der Erwachsenen, kleiner Jack", heißt es zum Schluss.
33. Internationales Kinderfilmfestival: 13. bis 21.11. im Votiv, Cine und Cinemagic/Urania