Holzer im Grätzel: Hinterm Landl
Kulinarischer Grätzel-Rundgang
Seit 1830 steht das Landesgericht Wien, das "Landl", das "Graue Haus", das "Ansa" hier auf der - wo auch sonst - Josefstädter Landesgerichtsstraße. Glück für die, die nie drin waren, das Landl gilt als das überfüllteste Gefängnis Österreichs, die einzigen zwei erfolgreichen Ausbrüche lesen sich spektakulär.
Dass ein Gefängnis für ein Grätzel-Feng-Shui nicht unbedingt der Haupttreffer ist, liegt auf der Hand. Dementsprechend waren die Wickenburggasse und die Schlösselgasse die längste Zeit hindurch traurige, finstere Passagen und auch ihre Gastronomie verströmte eine gewisse Düsternis.
Nur ändert sich das gerade, und zwar drastisch. Wohl nicht, weil das Landl irgendwie lustiger geworden wäre, sondern einfach, weil die Josefstadt in den vergangenen Jahren (ein bisschen) jung und hip wurde und junge, hippe Gastronomie nun einmal gerne in Bereiche vordringt, wo sie vorher nicht war. Soll heißen: So viel wie in und um die Schlösselgasse tat sich in den letzten zwei Jahren sonst eigentlich nirgendwo in Wien.