Restaurants, Gaststätten Bars Empfohlen Lokalkritik

Chez Bernard Restaurant et Bar

© Oliver Jiszda

Foto: Oliver Jiszda

© Oliver Jiszda

Foto: Oliver Jiszda

© Oliver Jiszda

Foto: Oliver Jiszda


Restaurant und Bar im Hotel Motto. Französische und Wiener Küche wie Ceviche von der heimischen Lachsforelle (€ 16,–) oder ein ausgezeichnetes Coq au vin Rouge (€ 23,–); Mo–Fr bis 11.30, Sa, So bis 12 Frühstück; Business-Lunch; Cocktails. Dachterrasse mit Freiluftbar und Blick über Wien (im Frühling/Sommer bei Schönwetter 15–23, Dinner ab 17).

Adresse:
Adresse:
Mariahilfer Straße 71a (Eingang Schadekgasse 20)
1060 Wien
Telefon:
Telefon:
01/581 46 00
E-Mail:
E-Mail:
restaurant@chezbernard.at
Website:
Website:
www.chezbernard.at
instagram.com/chezbernardvienna/
Öffnungszeiten:
Öffnungszeiten:
Mo–Fr 7–11.30 und 12–15 und 17.30–1, Sa, So, Fei 8–12 und 12.30–15 und 17.30–1, warme Küche 12.30–14.30 und 17.30–23
jetzt geöffnet (bis 1:00 Uhr)
Preiskategorie:
Preiskategorie:
€€€ (Hauptspeisen € 15-25)
Zahlungsmöglichkeiten:
Zahlungsmöglichkeiten:
Barzahlung, Kartenzahlung
Lokaltyp:
Lokaltyp:
Bars, Restaurants, Gaststätten
Sonstiges:
Sonstiges:
Essen am Sonntag, Essen mit Aussicht, Essen vor 8, Frühstück, Brunch, Terrasse, Über Weihnachten geöffnet

Ich war ein bisschen in New York

Das Motto-Hotel an der Mahü hat jetzt auch eine Dachterrassen-Bar. Und was für eine

Dachterrassenbars schauen meistens so aus: wetterfestes Plastikmobiliar, ein Geländer, damit man beim Selfiemachen nicht so leicht runterfallen kann, eine kleine Behelfsschank und ein paar Blumentöpfe mit Buchs und Oleander, damit’s nicht so nach zweitgenutztem Flachdach aussieht.

So hätte das der Motto-Chef Bernd Schlacher mit dem Dach seines Hotels Motto natürlich machen können, Location und Rundumblick sind ja super, hätte wahrscheinlich gereicht.

Er machte es aber anders. Und zwar, indem er da oben im achten Stock eine schöne, funkelnde Freiluftbar draufsetzen ließ. Aus edlen Materialien gefertigt und elegant gestylt, mit Tischchen aus poliertem Marmor oder feinem Furnier, mit südfranzösisch anmutenden Cafésesseln, mit einem kleinen Kräutergarten und Schirmen gegen zu viel Sonne. Und mit einer auf drei Seiten umlaufenden Terrasse, mitten in Wien, weiter Blick vor allem nach Süden, über und zugleich in der Stadt, fantastisch.

Mit ein bisschen Glück hat’s, wie vergangene Woche, Vollmond und dramatischen Himmel auch noch, was mich – unerheblich, ich weiß, aber ich will’s bitte loswerden – an den schönsten Abend meines Lebens bei einer entspannten Party am Dach des New Yorker Standard Hotel erinnerte … hach.

Zu essen und trinken wird auf der Dachterrasse ein kleines Sortiment des Restaurants Chez Bernard einen Stock tiefer geboten, das Bernd Schlacher gemeinsam mit dem Hotel im vorigen Oktober eröffnete und das seither als eines der besten Hotelrestaurants und vor allem als eine der lässigsten Frühstückslocations der Stadt gilt.

Da oben an der Luft sind es ja eher die lustigen kleinen Vorspeisen, die gut funktionieren, das aktuell unvermeidliche Ceviche von der heimischen Lachsforelle zum Beispiel, gut gewürzt, mit Pimiento-Streifen und reichlich Koriander versehen (€ 15,–), ein tadelloses Steak tatar, puristisch gewürzt, mit Shiso-Blättern, leicht angegartem Eigelb, dünnen Pommes frites und grobem Senf ausgestattet (€ 20,–), ein ausgezeichnetes, pikantes Rindsragout auf Salatherzblättern (€ 16,–) oder ein leider ein bisserl fader Lobster-Krabben-Cocktail mit Brioche (€ 20,–).

Und jetzt kommt der Punkt, der gleich wieder alle aufregt: Man kriegt den Tisch nur für zwei Stunden. „Ungemütlich!“ „Ich lass mir doch nicht vorschreiben …“ „Wir sind ja nicht bei die Amis …!“

Eh. Aber dass man das Kino verlässt, wenn der Film aus ist, daran haben wir uns ja auch gewöhnt. Auch wenn’s doch gerade gemütlich ist. Und so haben dann halt mehr Leute die Chance auf dieses schöne Erlebnis, ist jetzt ja auch nicht schlecht, oder?

Resümee:

Eine Dachterrassen-Bar, die irgendwie mehr ist als die Summe von guter Location und feiner Verpflegung. Nennen wir es ganz bescheiden Atmosphäre.



4000 Lokale in einem Buch
Das übersichtliche Nachschlagewerk für den kleinen wie den großen Hunger.