Schöne Ungeheuer

320 Seiten, Hardcover
€ 27
-
+
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ISBN 9783701312924
Erscheinungsdatum 14.03.2022
Genre Belletristik/Erzählende Literatur
Verlag Otto Müller Verlag GmbH
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Kurzbeschreibung des Verlags

Der Physiker Jan Koller wird am Vorabend eines Kongresses tot aufgefunden. Wenig später wird die Täterin verhaftet: Seine Forscherkollegin Jelena Karpova hat den Mord gestanden. Doch nicht alle sind von Jelenas Schuld überzeugt: Ihre Anwältin Eva Mattusch glaubt, dass Karpova durch ihr Geständnis den wahren Täter schützen will. Gemeinsam mit dem Wissenschaftsjournalisten Georg Hollaus beginnt sie zu ermitteln.
Ihre Nachforschungen führen sie nach Genf und tief hinein in das faszinierende Forschungszentrum CERN. Sie tauchen ein in die Welt besessener Wissenschaftler, die nicht weniger ergründen wollen als die Entstehung des Universums, eine Sphäre voller komplexer physikalischer Theorien, aber auch reich an Eitelkeiten und Eifersucht. Verbirgt sich hier die Lösung des Rätsels um Jelena Karpova? Oder hat die Stadt Genf noch andere Antworten zu bieten? Schließlich wurde hier nicht nur Wissenschafts-, sondern auch Literaturgeschichte geschrieben: Zweihundert Jahre zuvor entstand in der Villa Diodati der Roman „Frankenstein“, der von der Hybris der Wissenschaft erzählt und von ihrem Scheitern.
Die Literatur und die Naturwissenschaft, der Journalist und die Juristin: Sie alle treibt die Suche nach der Wahrheit um, nach der einen Erzählung, die alles erklärt. Wilfried Steiner gelingt es, diese konträren Welten zusammenzuführen in einem ebenso inspirierenden wie unterhaltsamen Roman, der den Blick weitet für die Wunder einer verborgenen Welt.

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FALTER-Rezension

Frankenstein im Teilchenzoo und das Rätsel von Tunguska

Dominika Meindl in FALTER 14/2022 vom 08.04.2022 (S. 31)

Georg Hollaus ist ein Wissenschaftsjournalist mit Obsession für das Tunguska-Ereignis von 1908, eine gewaltige, mysteriöse Detonation in Sibirien. "Was mich tröstet", schreibt er, "ist vielleicht der Gedanke, dass meine eigene Erzählung aus ebenso vielen Bruchstücken besteht wie der Stein-und Eisenhaufen aus dem All, von dem wir nicht wissen, ob es ihn jemals gegeben hat."

Hollaus darf nicht ungestört grübeln. Sein neoliberaler Chef fordert eine Aufdeckergeschichte über die CERN-Physikerin Jelena Karpova. Diese hat gestanden, bei einem Kongress in Linz einen Kollegen erstochen zu haben. Schnell findet sich Hollaus als Assistent ihrer umtriebigen Anwältin wieder. Sie beginnen in der Physik-Elite nachzuforschen.

Wilfried Steiner, Leiter des Linzer Posthofs, kommt auf eine bessere Veröffentlichungsfrequenz als viele freiberufliche Kollegen. In "Schöne Ungeheuer" verbindet er Romantik mit Stringtheorie. Subatomare Vorbildung braucht man nicht, Steiner hat sauber recherchiert und vermittelt Komplexes verständlich. Er zitiert Nils Bohr: "Wenn es um Atome geht, kann Sprache nur wie in der Poesie verwendet werden." Der Autor bleibt stilistisch straight, dosiert die Spannung dezent. Frauen tragen die Handlung, der etwas täppische Erzähler verehrt sie (aber müssen alle unbedingt so attraktiv sein?).

Genf dient wegen des CERN als Schauplatz, aber auch, weil Mary Shelley hier 1816 in einer legendären Sommernacht "Frankenstein" erfunden hat, die Schauergeschichte über wissenschaftliche Hybris. Das Tourismusbüro Genf darf sich im Übrigen bei Steiner für seine Huldigung bedanken.

"Schöne Ungeheuer" ist ein Lob auf die Belletristik wie auf die Wissenschaft. "Manchmal ist der Irrtum schöner als die Wahrheit", stellt Hollaus fest. Man fühlt sich am Ende gut unterhalten und hat auch noch ein bisschen was gelernt. Im nächsten Buch möge Steiner aber gefälligst eine Lösung für das Tunguska-Rätsel erfinden.

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