Empfohlen Filmkritik

The Menu

© Searchlight Pictures / 20th Century Studios

Foto: Searchlight Pictures / 20th Century Studios


Schlappe 1250 Dollar muss man für ein Abendessen im Hawthorne hinlegen, einem superexklusiven Restaurant auf einer pazifischen Insel, in dem nur das reichste Prozent der Menschheit verkehrt. Hier kocht Chef Slowik (sinister: Ralph Fiennes), Gebieter über ein quasi militärisch gedrilltes Küchenteam. Ein junges Pärchen, Tyler und Margot - sie schön, aber nicht reich -, macht sich dorthin auf. Als sich die Türen schließen und die Handys abgegeben sind, schwant ihnen langsam, dass dieses Diner nicht nur lebensverändernd, sondern auch lebensbeendend sein könnte. Böse vor sich hin köchelnde, schwarze Komödie.

Regie:
Regie:
Mark Mylod
Darsteller:
Darsteller:
Anya Taylor-Joy, Ralph Fiennes, Nicholas Hoult, John Leguizamo
Land/Jahr:
Land/Jahr:
USA 2022
Genre:
Genre:
Komödie, Horror
Dauer:
Dauer:
106 min
Altersfreigabe:
Altersfreigabe:
Keine Angabe
Kinostart:
Kinostart:
17. November 2022

M12, aber mit alles: "The Menu"

Martin Nguyen | 16.11.2022

Eine abgelegene Insel, ein Restaurant, zwölf Plätze: ein exquisites Vergnügen Wohlbetuchter. Der exzentrische Gastgeber und Chefkoch Slowik (sinister: Ralph Fiennes) steht einem militärisch gedrillten Küchenteam vor, für dessen Führung ein Nicken, ein Blick genügt, um sie zu kulinarischer Perfektion zu treiben. Der Foodnerd Tyler (Nicholas Hoult) hat einen der begehrten Plätze ergattert, begleitet von seinem Date Margot (Anya Taylor-Joy), die sich jedoch nur mäßig von den Miniportionen aus Schaum und Rauch beeindruckt zeigt und trocken vom "Basecamp of Mount Bullshit" spricht. In die Gästeschar aus alt-und neureichen Schnöseln plus abgehobener Gastro-Kritikerin scheint Margot nicht so recht hineinzupassen.

Der serienerprobte Regisseur Mark Mylod zieht in seinem satirischen Thriller "The Menu" aus der brutzelnden Dynamik zwischen der Uninteressierten und dem Obsessiven seinen spannendsten Teil. Aus dem augenzwinkernden Foodporn wird eine blutige Abrechnung Slowiks mit seinen Gästen, die trotz absurder Zuspitzung greifbar bleibt; auch weil Fiennes seinem Urschmerz Charisma und die nötige Glaubwürdigkeit verleiht. Unter der spannenden Kruste des Films finden sich Spuren schwarzer Satire und ein Spritzer Spaß -ein genüsslicher Abgang. Wohl bekomm's!

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