Böse Spiele

Der Filmemacher Ulrich Seidl drehte in Rumänien einen Film mit Kindern. Mitglieder des Teams erheben neue Vorwürfe gegen die Arbeitsmethoden am Filmset

Feuilleton, FALTER 37/2022 vom 13.09.2022

Radu, ein rumänischer Mitarbeiter, über Ulrich Seidl: „Er wollte nur Buben aus Familien casten, die zerrüttet sind“ (Foto: Ulrich Seidl Filmproduktion/Stadtkino Filmverleih)

Es ist Sommer 2017, als Maria K. (Name v. d. Red. geändert) Fußballclubs abklappert, Judovereine und Schulen besucht. Es sind Sommerferien, Maria K. ist Castingassistentin und auf der Suche nach Jungen zwischen neun und 16 Jahren. Maria lebt in Rumänien und arbeitet für den Film „Sparta“, den der österreichische Regisseur Ulrich Seidl produziert. Später wird Maria als Übersetzerin am Filmset wirken, sie ist die Schnittstelle zwischen den rumänischen Laiendarstellern und dem Filmteam.

„Wir haben den Familien erzählt, dass wir einen Film über einen Mann machen, der aus Österreich nach Rumänien zieht, in dieser Stadt die Schule renoviert und sich rumänischer Kinder annimmt. So haben wir das erzählt“, sagt Maria.

Anfang September dieses Jahres erhob das Hamburger Nachrichtenmagazin Der Spiegel schwere Vorwürfen gegen den österreichischen Filmemacher Ulrich Seidl. Es geht um seinen Film „Sparta“, der als Folgeprojekt von „Rimini“ im Jahr 2018 und 2019 in Rumänien gedreht wurde. Mehr als 20 Personen beklagten gegenüber dem Spiegel, die Kinderdarsteller und deren Eltern seien über den Inhalt des Films „Sparta“ nicht hinreichend aufgeklärt worden. Für die Darstellung der Kinder ist das entscheidend, denn im Film geht es um Pädophilie.

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