Bezirksexpedition in die Innere Stadt: Die Antworten

Was ÖVP-Bezirksvorsteher Markus Figl zu den Anliegen der FALTER.morgen-Leser sagt.

vom 14.10.2021

Ziemlich konkret waren die Anliegen der Innerstädter, die wir vorige Woche an dieser Stelle zusammengefasst haben. Viele wünschen sich eine autofreie oder zumindest verkehrsberuhigte Innenstadt, eine Umgestaltung des Schwedenplatzes sowie mehr Grünflächen. Und das lieber heute als morgen. Weniger verbindlich war leider die Rückmeldung des ÖVP-Bezirksvorstehers Markus Figl. Er antwortete eher vage und ausweichend auf die Fragen der FALTER.morgen Leserinnen und Leser.

Wie lauten die Pläne der Bezirksvertretung zur Verkehrsberuhigung des ersten Bezirks?

Markus Figl: Vorrangiges Ziel der Bezirksvorstehung ist die Verkehrsberuhigung im 1. Bezirk. Eine fraktionsübergreifende Arbeitsgruppe arbeitet derzeit gemeinsam mit der Stadt Wien an den rechtlichen und technischen Fragen zur Umsetzung der geplanten Verkehrsberuhigung. Sowie die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie vorliegen, können die weiteren Schritte zur Umsetzung präsentiert werden.

Welche Maßnahmen werden getroffen, um die Radinfrastruktur nachhaltig zu verbessern?

Figl: Primäres Ziel der Bezirksvorstehung ist die Verkehrsberuhigung in der Inneren Stadt. Bei laufenden Projekten arbeitet die Bezirksvorstehung Maßnahmen zur Verbesserung der aktuellen Radinfrastruktur aus. Ich möchte nicht unerwähnt lassen, dass in der Inneren Stadt 54 Straßenkilometern knapp 40 Kilometer Radwege gegenüberstehen.

Gibt es Pläne zum Umbau und Begrünung des Schwedenplatzes?

Figl: Die Neugestaltung des Schwedenplatzes ist ein Wunsch der Inneren Stadt. Aufgrund der hohen Kosten ist dieses Projekt nur gemeinsam mit der Stadt Wien umsetzbar. Wir sind derzeit im Gespräch mit der zuständigen Stadträtin.

Wie soll sich aus Sicht des Bezirks der öffentliche Raum im 1. Bezirk generell verändern?

Figl: Der erste Bezirk unterliegt einem starken Nutzungsdruck. Die Ansprüche auf die Verwendung des öffentlichen Raumes sind vielfältig und in Zeiten einer Pandemie ist der Wunsch nach frei verfügbaren Räumen im Freien groß. Unser Ziel ist die Verkehrsberuhigung, damit wir die öffentlichen Räume zurückgewinnen. Bei der Gestaltung des öffentlichen Raumes ist unser Ziel auf der einen Seite, dass mehr Grün in den öffentlichen Raum kommt, auf der anderen Seite, dass der historische Charakter der Inneren Stadt hervorgehoben wird. Dieses Ziel wird durch den, gemeinsam mit allen Fraktionen entwickelten, Klimaplan gestützt, welcher zur Verbesserung des Klimas und zum Wohlbefinden im Bezirk beiträgt.

Ist eine Kontextualisierung des Ignaz-Seipel-Platzes hinsichtlich der antisemitischen Vergangenheit seines Namensgebers geplant?

Figl: Eine Historikerkommission hat im Auftrag der Stadt Wien die Geschichte jener Personen, nach denen Wiener Straßen benannt sind, untersucht. Im Zuge dessen hat die Stadt Wien einen Bericht verfasst, aus welchem ein Katalog mit Empfehlungen erarbeitet wird, sodass eine Kontextualisierung aller problematischen Straßennamen erfolgen soll.

Wie gedenkt die Bezirksvorstehung in Zukunft mit dem Karl-Lueger-Denkmal umzugehen?

Figl: Bezüglich der Zukunft des Lueger-Denkmals wurde von der zuständigen Frau Stadträtin ein Runder Tisch veranstaltet, an dem auch der Bezirk teilgenommen hat.  Der diesbezügliche Nachdenkprozess ist noch nicht abgeschlossen, sodass ich auf kein Ergebnis verweisen kann. Grundsätzlich möchte ich festhalten, dass in allen diesen Fragestellungen ein sensibler und behutsamer Umgang mit der Inneren Stadt das Ziel des Bezirkes ist.

Kommt der Meinl am Graben wieder – oder gibt es Grund, den Gerüchten zu glauben, dass dort ein Bekleidungsgeschäft einziehen soll?

Figl: Die Umbauarbeiten im Meinl am Graben nähern sich der Endphase und eine Wiedereröffnung ist laut OTS Meldung am 22.10.2021 geplant. Die Betreiber haben angekündigt, dass ein Pressegespräch am Tag davor stattfindet, bei dem alle Neuerungen bekannt gegeben werden.

Derzeit besteht die Möglichkeit, von der Herrengasse via Schauflergasse über den Michaelerplatz in die Reitstallgasse Richtung Oper/Albertina zu fahren – was vielen Anrainern langen Umwege erspart. Wird diese Verkehrslösung auch nach der Rückübersiedlung des Parlaments bestehen bleiben?

Figl: Nach Beendigung des Umbaus des Parlaments soll die Situation gemeinsam mit dem Magistrat evaluiert werden.

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