Kinder-Eventprogramm fürs Wochenende
Einen ganzen Tag lang stehen beim KinderKulturParcours Familien und Kinder im Museumsquartier im Mittelpunkt. Eine Rätselrallye führt ...
Kind in Wien: Frau Dr. Hutter, der Herbst ist da, Kinder starten wieder in den Kindergarten oder die Schule, soll ich also mein Kind in Hinblick auf die vielen Kontakte impfen lassen?
Hutter: Das hängt davon ab, ob und wie viele Impfungen ihr Kind schon bekommen hat. In Österreich empfiehlt das Nationale Impfgremium eine Grundimmunisierung aller Kinder ab 5 Jahren: Das sind insgesamt 3 Impfungen nach dem sogenannten 2+1-Schema, ähnlich wie bei der Pneumokokkenimpfung oder Sechsfachimpfung. Diese Impfungen soll man übrigens unabhängig von durchlaufenen Corona-Infektionen machen. Eine 4. Impfung wird für Kinder ab einem Alter von 12 Jahren empfohlen, allerdings hat das zu einigen Diskussionen geführt.
Privatdozentin Dr. Caroline Hutter, PhD
Kinderfachärztin der Kinderarztpraxis Schumanngasse
KIWI-Expertin
Kind in Wien: Oder ist es besser, auf den angepassten Impfstoff zu warten?
Hutter: Eher nicht. Die EMA hat am 1. September zwar die ersten neuen Impfstoffe zugelassen (bivalente Impfstoffe von Moderna und Pfizer) - allerdings sind diese noch an Omikron BA.1. angepasst, nicht an die derzeit vorherrschende Variante BA.5 - für diese Impfstoffe laufen in Europa gerade erst die Zulassungsverfahren. Ich denke, ein aufrechter Impfschutz ist wichtiger als eine Anpassung an einen bestimmten Subtyp. Die jetzt vorhandenen Impfstoffe geben sie nach wie vor einen Schutz vor schweren Verläufen.
Kind in Wien: Sind die angeblichen „milderen“ Varianten auch für Kinder milder?
Jein. Die neuen Varianten verursachen weniger schwere Erkrankungen bei Kindern. Aber: Insgesamt waren in den USA während der Omikron-Welle im Frühling viel mehr Kinder stationär aufgenommen als bei den vorhergehenden Coronavirus-Wellen. Warum das so ist, ist nicht ganz klar. Eine Erklärung ist die höhere Ansteckungsrate von Omikron, dadurch mehr Infektionen bei Kindern, gekoppelt mit fehlendem Schutz durch eine Impfung oder abgelaufene Infektion. Generell waren diese Kinder meist nicht schwer erkrankt, mussten also beispielsweise nicht beatmet werden.
Was man derzeit noch nicht definitiv sagen kann, ist, ob PIMS, ein Hyperinflammationssyndrom, das einige Wochen nach COVID auftreten und zu schwerer Erkrankung führen kann, bei den neueren Virusvarianten weniger häufig auftritt. Auch zu Long COVID gibt es noch nicht ausreichend Daten.