Empfohlen Filmkritik

Das Land meines Vaters

Au nom de la terre

© Nord-Ouest Films

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Es ist was faul im Staate Frankreich: Seit Jahrzehnten strampeln sich massiv verschuldete Landwirte am Existenzminimum ab, die Suizidrate ist enorm. In seinem ersten Spielfilm "Das Land meines Vaters" verarbeitet Édouard Bergeon seine eigene, tragische Familiengeschichte. Der Fokus liegt dabei weniger auf der Kritik an einer kapitalistischen, fremdbestimmten, chemie- und medikamentenverseuchten Landwirtschaft als auf der sehr persönlichen Anklage des tabuisierten Leids der Bauern. So muss Pierres Familie dessen Untergang voll Verstörung zusehen. (Sabina Zeithammer)

Regie:
Regie:
Edouard Bergeon
Darsteller:
Darsteller:
Guillaume Canet, Veerle Betens, Snthony Bajon, Rufus, Samir Guesmi, Yona Kervern
Land/Jahr:
Land/Jahr:
F 2019
Dauer:
Dauer:
103 min
Altersfreigabe:
Altersfreigabe:
Keine Angabe
Kinostart:
Kinostart:
12. November 2021

Scholle der Verzweiflung

Sabina Zeithammer | 10.11.2021

Hingabe und Leidenschaft prägen die Ehe und den Beruf von Pierre und Claire Jarjeau, als sie 1979 als Mittzwanziger den Hof von Pierres Vater übernehmen. 17 Jahre später haben sie zwei glückliche Kinder -und sind pleite. Mit Investitionen möchte Pierre den Hof sanieren. Die zusätzliche Arbeit aber treibt die Bauersleute an ihre Grenzen. Während Claire die Familie zusammenzuhalten versucht, verzweifelt Pierre zusehends angesichts von Schulden, Schicksalsschlägen sowie der Missgunst zwischen den Nachbarn und Generationen.

Es ist was faul im Staate Frankreich: Seit Jahrzehnten strampeln sich massiv verschuldete Landwirte am Existenzminimum ab, die Suizidrate ist enorm. In seinem ersten Spielfilm "Das Land meines Vaters" verarbeitet Édouard Bergeon seine eigene, tragische Familiengeschichte. Der Fokus liegt dabei weniger auf der Kritik an einer kapitalistischen, fremdbestimmten, chemie-und medikamentenverseuchten Landwirtschaft als auf der sehr persönlichen Anklage des tabuisierten Leids der Bauern. So muss Pierres Familie dessen Untergang voll Verstörung zusehen.

Könnte eine nachhaltige Landwirtschaft auch die physische und psychische Gesundheit der Bauern retten? Die Laiin weiß es nicht: Bergeon gibt keinerlei Trost oder Ausweg in seinem massiv bedrückenden Werk.

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