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Kurzbeschreibung des Verlags
Faulheit mag eine Charaktereigenschaft sein, aber sie ist auch ein Zustand. Sie passiert nicht einfach so, oft muss man sie planen, und gerade in der Literatur wird sie nachgerade zelebriert. Aber beileibe nicht immer zum Besten der faulen Figuren. Warum gilt die Faulheit als Laster, gar als Todsünde, wo sie doch nachweislich auch Gutes bewirkt? Jedenfalls verträgt die Faulheit sich nicht mit dem Schreiben.
Die Literaturwissenschaftlerin, Kritikerin und Essayistin Daniela Strigl nimmt uns trotz und wegen persönlicher Tendenz zum Faulsein mit zu ihren wortgewandten, amüsanten und überraschenden Gedankenspielen über die Faulheit in Literatur und Leben.
Schmale Bücher, die nicht mehr Zeit beanspruchen als drei Folgen einer Netflix-Serie, erleben einen kleinen Boom. Der Grazer Verlag Droschl ist mit der Reihe „Gedankenspiele“ Teil des Trends. Das Mission Statement am Buchrücken lautet etwas einschüchternd: „Kluge Köpfe schreiben über große Worte.“ Zum Glück entpuppt sich der aktuelle Band als sehr vergnüglich und anregend.
Daniela Strigl nimmt mit auf einen Gedankenspaziergang zum Themenkreis Faulheit, Müßiggang und Prokrastination. Ausgerechnet die extrem fleißige Germanistin? Eigentlich sei sie ein fauler Mensch, schreibt Strigl (sie komme nur zu selten dazu, ließe sich ergänzen). Am Ende legt man das Büchlein mit dem angenehmen Gefühl zur Seite, dass so ein wenig Schlendrian vielleicht sogar eine Tugend ist. Oder man hält es mit Kant ganz sachlich: „Faulheit ist der Hang zur Ruhe ohne vorhergehende Arbeit.“