Über die Kunst, die Unvorhersehbarkeit des Lebens anzunehmen
128 Seiten, Hardcover
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ISBN 9783525453872
Erscheinungsdatum 07.09.2020
Genre Sachbücher/Angewandte Psychologie
Verlag Vandenhoeck & Ruprecht
Sammlung Besser lesen mit dem FALTER - Die Bücher zum Podcast Folge 1-50
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Kurzbeschreibung des Verlags

Menschen verfügen über ein plastisches, zeitlebens lernfähiges Gehirn und müssen erst herausfinden, worauf es im Leben ankommt. Deshalb sind und bleiben wir Suchende. Aber allzu leicht können wir uns auf der Suche nach einem glücklichen und sinnerfüllten Leben auch verirren, als Einzelne ebenso wie als ganze Gesellschaft. Sobald wir zu spüren beginnen, dass wir auf Abwege geraten sind, bekommen wir Angst. Und das ist gut so. Die Angst ist unser wachsamster Begleiter. Sie ermöglicht es uns, aus Fehlern zu lernen. Ohne Angst können wir nicht leben.

Mit seiner langjährigen Erfahrung auf dem Gebiet der Angstforschung geht der Neurobiologe Gerald Hüther in diesem Buch der Frage nach, wie sich diese, unser Leben schützende Funktion der Angst mit unserer Sehnsucht nach einem angstfreien Leben vereinbaren lässt. Seine überraschende Antwort: Menschen können auch lernen, berechtigte Ängste zu ignorieren. Sie können sogar die Erfahrung machen, dass sich eine tief in ihnen spürbare Angst durch eine andere, vordergründig ausgelöste und besser kontrollierbare Angst überlagern lässt. Um bestimmte Ziele zu erreichen, sind wir Menschen in der Lage, Angst sowohl zu unterdrücken wie auch zu verstärken – nicht nur bei uns selbst, sondern noch viel wirkmächtiger bei anderen.

Das Schüren oder Beschwichtigen von Angst ist also gezielt zur Durchsetzung eigener Interessen und Absichten einsetzbar. Diese Instrumentalisierung der Angst macht Menschen abhängig und manipulierbar, beraubt sie ihrer Freiheit. Entsprechend beschreibt Gerald Hüther auch nicht, wie wir uns von der Angst befreien, sondern was wir tun können, um nicht zu Getriebenen der von anderen oder Interessengruppen geschürten Ängste zu werden.

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ISBN 9783525453872
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FALTER-Rezension

Mehr Mut gegenüber den politischen Angstmachern

Kirstin Breitenfellner in FALTER 44/2020 vom 30.10.2020 (S. 19)

Nicht nur Viren, sondern auch Angst verbreitet sich über Ansteckung. Im Moment ist Angst eminent politisch, denn die Corona-Krise wird über sie gemanagt, nicht nur von autoritären Politikern.

In der Menschheitsgeschichte trat Angst meist lokal auf: bei Einzelnen, in Gemeinschaften, Nationen oder Erdteilen. Dann kam Covid-19. „Was die gesamte Menschheit in Angst versetzt hat, war aber genau genommen nicht dieses kleine Virus, sondern die sich noch rascher als jeder Krankheitserreger über die Medien global ausbreitende Vorstellung von seiner Gefährlichkeit“, schreibt der renommierte Hirnforscher und Bestsellerautor Gerald Hüther in seinem Buch „Wege aus der Angst. Über die Kunst, die Unvorhersehbarkeit des Lebens anzunehmen“.

Sein Beitrag zur Debatte, die für eine demokratische Gesellschaft beängstigend feindselig abläuft, zeichnet sich dadurch aus, dass er dabei auf einer allgemeinen Ebene bleibt. Sprich: Außer im fünf Seiten kurzen Vorwort kommt das Wort Corona nicht vor.

Auch das, was am Krisenmanagement richtig und falsch gelaufen ist, wird von Hüther nicht rekapituliert und bewertet. Damit lässt er Raum, sich selbst Gedanken zu machen. Denn das höchste Gut, betont Hüther, sei die Fähigkeit zu hinterfragen und zu freien Entscheidungen.

Angst macht unfrei. Und sie loswerden zu wollen, macht keinen Sinn, denn ohne Angst kann man nicht leben. Aber Angst ist keine unmittelbare Reaktion, sondern hat etwas mit Nachdenken zu tun. „Was uns Angst macht“, sagt Hüther, „ist nicht das Erleben einer Bedrohung, sondern die Vorstellung, ihr hilflos ausgeliefert zu sein.“ Sie erzeugt drei Reaktionsweisen: Erstarrung, Flucht und Angriff.

Zu Letzterer gehört für Hüther die weit verbreitete Vorstellung, man könne alles, was einen bedroht, unter Kontrolle bringen. Aber was, wenn die Kontrollversuche die Situation verschlimmern? Und was, wenn die Angst manipuliert wird von Mächtigen? Was, wenn die Angst zu Flucht in Ablenkungen führt? In Erstarrung?

Dann kann sie besonders gut benutzt werden von den, wie Hüter betont, „Profiteuren der Angst“, die zwischen den Verängstigten Misstrauen und Zwietracht säen. Wie erhöht man die Widerstandsfähigkeit gegenüber den Methoden der Angstmacher? Durch die Stärkung von Vertrauen – in sich selbst, in andere und in „das Leben“. Da Zukunft sich weder vorhersagen noch verlässlich planen lässt, empfiehlt Hüther auch eine Portion Demut.

Wie können wir lernen, besser mit unserer Angst umzugehen, um uns so gut wie möglich „aus der Gefangenschaft unserer eigenen Vorstellungen und Überzeugungen davon, wie sich Angst besiegen lässt“, zu befreien? Dazu müsse man die richtigen Fragen stellen, meint Hüther, und zwar nicht nur nach den Motiven der Angstmacher und Warner, sondern auch nach den eigenen.

Im Vorwort fragt Hüther: Warum ­fürchtet die Menschheit sich nicht in gleicher Weise wie vor Covid-19 vor jenen ­Dingen, die ihr Überleben ebenfalls und noch viel massiver bedrohen, nämlich vor der ­Zerstörung des Planeten durch uns selbst?

In einem Interview auf Radio Ö1 beantwortete Hüther diese Frage kürzlich dezidierter als in seinem schmalen Buch, das auch nach der Krise aktuell bleiben wird: „Corona ist möglicherweise das Ersatzschlachtfeld, was wir jetzt tapfer bekämpfen und wo wir uns einsetzen, weil es nicht mehr auszuhalten ist, dass wir auf allen anderen Problemfeldern nicht mehr weiterkommen.“

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