Peter Hacker im Interview
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Politik

Hacker: „Haben Wissenschaftler gegrillt“

„Mit ruhigem Gewissen können wir weiterhin das Verimpfen von AstraZeneca empfehlen“, sagt Peter Hacker (SPÖ). Nach dem Vertrauensverlust in den Impfstoff hätten er und andere politisch Verantwortliche die „Wissenschaftler gegrillt“. Auch die geplante Schanigarten-Öffnung sei trotz steigender CoV-Fälle „machbar“.

Würde sich Peter Hacker selbst mit AstraZeneca impfen lassen? „Wenn ich dann dran bin, gerne“, sagt Hacker im „Wien heute“-Interview. Nach einer intensiven Diskussion hält er die Entscheidung für richtig, dass Österreich und Wien weiter AstraZeneca impft. „Wir politisch Verantwortlichen haben natürlich die Wissenschaftler ordentlich gegrillt, wenn ich das so sagen darf. Aber die waren sich so sicher in ihrer Aussage, dass wir gesagt haben, okay dann stehen wir auch dazu.“

Langversion: Interview mit Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ)

Wie geht man mit dem Vertrauensverlust in den Impfstoff von AstraZeneca bei der Stadt um? Dazu ist Gesundheitsstatrat Peter Hacker im Studio zum Interview bei Sendungsschef Peter Unger (ORF).

Nebenwirkungen nichts Neues

Dass Impfstoffe Nebenwirkungen produzieren, sei keine neue Erkenntnis. „Wir Menschen sind halt verwöhnt, dass wir uns normalerweise damit gar nicht beschäftigen. Jetzt ist natürlich alles zugespitzt“, so Hacker. Er bemerkt trotz der Astra-Zeneca-Diskussion auch kein Zurückschrecken der Bevölkerung bei den Impfstraßen. „Die Leute sind froh, wenn sie geimpft werden können. Wir haben diese Woche wieder 44.000 Impfungen gemacht, darunter einen entsprechenden Anteil mit AstraZeneca“, so Hacker.

Unmut über Impf-Reihenfolge

Hacker versteht, dass viele die Reihung nicht nachvollziehen können, nach der in Wien geimpft wird. Die Stadt befinde sich nun mal in einem „Entscheidungsdilemma, wer geimpft wird und wer nicht“, weil es zu wenig Impfstoff gibt. Hacker: „Wir versuchen zuerst Berufsgruppen zu impfen, wo wir sagen, da ist das Ansteckungsrisiko einfach höher. Natürlich gibt es auch Universitätsprofessoren, die zuhause im Home-Office sitzen. Aber es gibt auch andere, die sind jeden Tag vorne an der Front der Lehre.“ Von einem „Prüfmechanismus“ hält Hacker nichts.

Fast 1.000 CoV-Neuinfektionen in Wien

Das Coronavirus breitet sich weiter stark aus. So wurden in den letzten 24 Stunden 969 Neuinfektionen in Wien registriert. Österreichweit sind es deutlich über 3.000 Fälle.

Schanigarten-Öffnung im März „machbar“

Am 27. März sollen Schanigärten öffnen. Wien arbeitet derzeit an einem Konzept, um Schanigärten an öffentlichen Plätzen am 27. März öffnen zu können. Hacker bleibt trotz steigeder CoV-Zahlen dabei, dass dieser Termin halten kann. "Es ist machbar, weil die Gastronomen unsere Verbündeten sind. Die werden uns helfen, eine geordnete Situation unter freiem Himmel zu haben, davon bin ich überzeugt.“