Erwartet Wien eine Bettwanzen-Plage oder ist Panik übertrieben? - #789
Eine Bettwanzen-Plage in Frankreich löste europaweit Panik aus. Erwartet Wien auch eine Welle? >> Die Bierpartei kommt nicht einmal auf ...
Wetterkritik: Lassen Sie sich vom Regen und den herbstlichen Temperaturen am Morgen nicht täuschen. Spätestens am Nachmittag scheint die Sonne und das Thermometer klettert auf viel zu warme 16 Grad. Novemberwetter geht anders.
Guten Morgen!
Wenn Sie Kinder im Schulalter haben, dürfte morgen Ihr Organisationstalent gefordert sein. Denn die Freizeitpädagoginnen und -pädagogen von 142 Wiener Volksschulen halten den ganzen Tag Betriebsversammlungen – was wiederum bedeutet, dass die Nachmittagsbetreuung vielerorts ausfällt.
Die Mitarbeiter gehen aber natürlich nicht zum Spaß auf die Straße. Sie fordern mehr Bezahlung und bessere Arbeitsbedingungen. Hintergrund: Ende Oktober ist die dritte Verhandlungsrunde zu den Kollektivverträgen für die 130.000 Beschäftigten in der Sozialwirtschaft ergebnislos zu Ende gegangen. Die Gewerkschaft GPA will eine Lohnerhöhung von 15 Prozent (mindestens 350 Euro), das Angebot der Arbeitgeber liegt bei 7,5 Prozent (mindestens 150 Euro).
Zur Erinnerung: Die rollierende Inflation (also die durchschnittliche Inflation der vergangenen 12 Monate), die als Basis für die Verhandlungen gilt, liegt zwischen sechs und sieben Prozent. Mit den heutigen Betriebsversammlungen wollen die Arbeitnehmervertreter den Druck erhöhen. Über die Arbeitsbedingungen, die Forderungen und die Hintergründe des Protests habe ich mit einer Wiener Freizeitpädagogin gesprochen.
Dann erzähle ich Ihnen noch, was ein neues Streetart-Kunstwerk in der Pfeilgasse mit dem Krieg in der Ukraine zu tun hat. Und Florian Holzer nimmt Sie diese Woche mit in die kleine Praterstraße. Nein, eine Straße dieses Namens existiert nicht. Aber er würde passen, da es im 2. Bezirk ja von vielen Straßen und Gassen sowohl große als auch kleine Versionen gibt – und sich dieser Teil der Praterstraße sehr von ihrem Rest unterscheidet.
Einen schönen Wochenstart wünscht Ihnen
Soraya Pechtl
PS: Sie sind Mitglied oder Gründer eines Vereins? Erzählen Sie uns doch, was Ihren Verein besonders macht und für welches Anliegen Sie sich einsetzen. Wenn Sie mitmachen wollen und auf dieses Mail antworten, schicken wir Ihnen in den kommenden Tagen einen Fragebogen zu.
Schräge Vögel im Wiener Konzerthaus: Buntspecht live am 17. November
Bereits im Sommer 2021 begeisterte Buntspecht das Publikum im Wiener Konzerthaus. Nun werden die sechs Musiker ihre wild-geniale Mischung aus Genres wie Indie Pop, Klezmer, Wiener Lied und Jazz kombiniert mit scharfsinnigem Sprachwitz im Rahmen der Stehkonzert-Reihe im freigeräumten Großen Saal präsentieren.
Hier darf mitgesungen, -getanzt und -gefeiert werden – jetzt Tickets sichern!
Freizeitpädagoginnen, Kindergärtner und Pflegerinnen legen morgen ihre Arbeit nieder. Worum geht es bei dem Protest? Und welche Branchen sind betroffen? Ein Überblick:
Der Betriebsrat der stadteigenen Gesellschaft „Bildung im Mittelpunkt (BiM)” hat mit seiner Ankündigung, morgen ganztägige Betriebsversammlungen abzuhalten, schon vor Wochen für Schlagzeilen gesorgt. Kein Wunder: Die BiM ist für die Nachmittagsbetreuung an Wiener Schulen zuständig – und die Protestmaßnahme würde laut Geschäftsführer Mario Rieder die Betreuung „von zehntausenden Kindern blockieren”. Aber die Freizeitpädagogen sind nicht die einzigen, die aufmucken. Nach ergebnislosen Lohnverhandlungen hat die Gewerkschaft Betriebsversammlungen in mehreren Branchen der Sozialwirtschaft angekündigt.
Wer ist bei den morgigen Protesten dabei?
Nicht nur die Freizeitpädagoginnen legen am Dienstag ihre Arbeit nieder. Auch die HeimhelferInnen, Pflegeeltern, KindergärtnerInnen, Tagesmütter, SozialarbeiterInnen, PsychologInnen, BehindertenbetreuerInnen, KrankenpflegerInnen, FlüchtlingsbetreuerInnen, AltenfachbetreuerInnen und PflegehelferInnen halten Betriebsversammlungen ab. In sensiblen Bereichen wie der Pflege oder den Kindergärten bleibt der Betrieb aber aufrecht.
Um 14:30 Uhr beginnt eine Kundgebung unter dem Titel „Soziale Arbeit ist mehr Wert”. Der Demozug zieht vom Christian-Broda-Platz zum Ballhausplatz.
Kundgebung der privaten Elementarpädagogen, Hortbetreuerinnen und Freizeitpädagogen im Frühjahr © Bildung im Mittelpunkt
Was sind die Forderungen der Arbeitnehmerseite?
Lohnerhöhung um 15 Prozent (mindestens 350 Euro)
Arbeitszeitreduktion auf 35 Stunden pro Woche bei vollem Gehalt
Bezahlung jeder Stunde Mehrarbeit
Erhöhung des Kilometergelds auf 60 Cent
Anrechnung von Vordienstzeiten
Mehr Zeit für die Vorbereitung bei der Kinderbetreuung
Warum sind die Forderungen der Gewerkschaft so hoch?
Die Forderung nach einer 15-prozentige Lohnerhöhung ist im Vergleich zu anderen Branchen ziemlich selbstbewusst. Bei den Metallern wollten die Arbeitnehmer beispielsweise 10,7 Prozent, das Angebot der Arbeitgeber an sie lag anfangs bei 4,1 Prozent. Vorige Woche haben sich beide schließlich auf durchschnittlich 7,4 Prozent Lohnzuwachs geeingt.
Die hohen Forderungen der Sozialwirtschaft haben zwei Gründe:
Die Beschäftigten verdienen wenig und hackeln viel: „Die Kolleginnen und Kollegen im Gesundheits- und Sozialbereich sind seit drei Jahren im Krisen-Dauereinsatz. Sie brauchen eine Abgeltung deutlich über der Teuerung, damit sie sich ihr Leben weiter finanzieren können”, sagt Eva Scherz, Chefverhandlerin der Gewerkschaft GPA in einer Aussendung.
Klatschen reicht nicht mehr, meint eine Sprecherin des Betriebsrats der BiM: „Wir fordern deshalb so viel, weil wir 2020 übers Ohr gehauen wurden. Das war mitten in der Corona-Zeit, und wir haben nur eine marginale Gehaltserhöhung und eine einmalige Prämie von 500 Euro bekommen.”
Und was sagen die Arbeitgeber zu den Protesten?
Ein Protest während der gesamten Dienstzeit sei „zeitlich deutlich überschießend” und nicht zumutbar, kritisiert Mario Rieder, Geschäftsführer der BiM. Auch weil die Betriebsversammlung „mit einer weitreichenden Blockierung der Betreuung von zehntausenden Kindern in Wien an diesem Tag verbunden ist.”
Aus diesem Grund will die BiM die Freizeitpädagoginnen für den heutigen Protesttag übrigens auch keinen Lohn bezahlen, obwohl das bei früheren Betriebsversammlungen durchaus üblich war. Das sei – „bei allem Verständnis für die Lage der Mitarbeiter:innen der BiM”, so Rieder – bei einem derart langen Arbeitsausfall nicht möglich.
Die Gehaltsverhandlungen der Sozialwirtschaft werden am 16. November fortgesetzt.
Ein Schicksalsschlag oder eine akute Krise können von einem Moment auf den anderen alles ins Wanken und Menschen in massive Notlagen bringen. neunerhaus hilft obdachlosen, wohnungslosen und nichtversicherten Menschen dabei, zurück in ein selbstbestimmtes Leben zu finden. Jede*n kann es einmal auf die Schnauze hauen. Helfen wir beim Aufstehen. #neunerhaus
Zumindest in einem Bereich tut sich etwas in Sachen Bezahlung. Wer sich in Wien zur Pflegekraft ausbilden lässt, bekommt ab sofort ein Ausbildungsgeld in Höhe von 600 Euro monatlich.
Beantragen können die sogenannte Pflegeausbildungsprämie (hier geht’s zum Antrag) all jene, die eine Erstausbildung zur Pflegefachassistenz, Pflegeassistenz sowie Gesundheits- und Krankenpfleger an einer Wiener Ausbildungseinrichtung absolvieren. Für dieses Jahr beginnt die Auszahlung rückwirkend ab Jänner 2023. Auszubildende dürfen während der Bezugszeit allerdings keine Leistungen vom AMS beziehen.
Für diese Maßnahmen stellen die Bundesregierung und die Stadt Wien insgesamt 60 Millionen Euro bis 2025 zur Verfügung.
Die Stadt hat zu wenig Impfstoff. Nicht gegen das Coronavirus, sondern gegen die Affenpocken. Die im September freigeschalteten Impftermine waren schnell ausgebucht. Die Warteliste ist lang. Über 3.700 Menschen würden sich gerne ein Jaukerl holen.
Das Rathaus hat daher zusätzliche Kontingente vom Bund angefordert und ab heute 270 neue Impftermine freigeschaltet.
Wenn Sie zu einer Risikogruppe gehören (mehr Infos dazu finden Sie hier), können Sie online einen Termin buchen (alle anderen dürfen sich nicht vorbeugend impfen lassen).
Die gute Nachricht: In der Hauptstadt gibt es derzeit nur mehr einen aktiven Affenpocken-Fall.
In der Pfeilgasse in der Josefstadt wurde ein neues Streetart-Kunstwerk enthüllt. Es war der Auftakt eines europaweiten Kunstprojektes und ein Symbol für die Solidarität mit der Ukraine.
Es gäbe so viel zu sagen über den Krieg, das Leiden der Ukrainer, europäische Solidarität und nicht zuletzt über die Bedeutung der Kunst. Aber Nikita Kravtsov kommen trotzdem nur drei Worte über die Lippen: „It’s done”. Es ist fertig. Der ukrainische Streetart-Künstler will das imposante Mural, das seit gestern auf einer Hauswand in der Pfeilgasse 1 zu sehen ist, für sich sprechen lassen.
Das Kunstwerks zeigt das Antlitz einer weinenden Frau, eine Anlehnung an Gustav Klimts Frauenporträts sowie ukrainische und europäische Symbole, um die „gemeinsame Vergangenheit” zu betonen, wie es im Begleittext heißt. Darunter ein Schriftzug: „Freedom, Unity, Hope”. Freiheit, Einheit, Hoffnung. Kravtsov hat es gemeinsam mit dem Franzosen Vincent Paronnaud entworfen. Und die internationalen Künstler lockten eine Schar von Gästen zur Enthüllung vergangene Woche.
Kuratorin Katya Taylor und Künstler Nikita Kravtsov vor dem Mural in der Pfeilgasse © FALTER/Pechtl
Zwischen vierzig und fünfzig Anrainer, Ukrainerinnen, Bezirksvorsteher Martin Fabisch (Grüne) und ein Gesandter der ukrainischen Botschaft versammelten sich am Mittwochmittag vor dem Platz in der Pfeilgasse. Das Graffiti und der ukrainische Elektropop, der aus den Boxen dröhnte, zogen weitere Interessenten an. Bis irgendwann kaum noch Platz war und die Gäste das Mural von der Straße aus betrachteten.
Die Enthüllung in der Pfeilgasse war der Auftakt des europaweiten Kunstprojekts „The Wall”, initiiert vom Ukrainischen Institut und der Kulturagentur Port. Zehn ukrainische und internationale Streetart-Künstler haben sich in den vergangenen Monaten auf Wänden in Wien, Berlin, Genf, Marseille und Ankara verewigt (bis 25. Dezember werden die anderen Murals enthüllt). Das Ziel: Zeigen „dass die Ukraine ein Teil der EU-Gemeinschaft ist”, sagt die Kuratorin Katya Taylor. Die Wand soll dabei ein Zeichen des Widerstands, der Stabilität aber auch eine Art Rüstung darstellen, die Europa vom Krieg abschirmt.
Dass die Projektinitiatoren genau diese fünf Städte ausgewählt haben, ist kein Zufall. Sie haben eine besondere Bedeutung in Bezug auf den russischen Angriffskrieg Russlands, erklärt Kuratorin Taylor. „Wir wollten die Ukraine an diesen Orten sichtbarer machen." Genf sei als Zentrum internationaler Institutionen (UNO, WTO) von großer Bedeutung. Marseille wurde gewählt, weil Frankreich, die Ukraine seit Anbeginn unterstützt hat. Berlin, weil im Bundestag einige der mächtigsten Politiker Europas sitzen. Ankara, weil die Türkei sich zwar als Vermittler gibt, aber „doch russisch orientiert ist."
Und Wien? Die Stadt liege im Zentrum Europas, habe zudem einen starken Sinn für Kunst und es gäbe eine starke russische Präsenz in der Stadt. „Wir stärken jetzt die ukrainische Präsenz in der Stadt”, sagt Taylor.
Alle Lokale auf der Karte finden Sie unter dem Link am Ende des Artikels © ARGE KARTO
Fangen wir bei der Mündung in die Aspernbrückenstraße an: Hier eröffneten unmittelbar vor der Pandemie die Club-Pioniere Heinz Tronigger (Meierei im Stadtpark, Roxy, Radio Superfly, …), Hennes Weiss (Pratersauna) und noch ein paar mehr ihren Multi-Purpose-Club Praterstraße. Die Straßenküche des Clubs bietet Pizza aus drei Tage lang gereiftem Kefir-Miso-Sauerteig, hipster geht schon nicht mehr. Die Basis-Pizzen kann man sich dann mit Zutaten um 0,90, 1,70 oder 1,90 Euro pimpen.
Die Designer-Gelateria Leones Gelato befindet sich bereits in Winterruhe, das O.M.K. nicht: Zweieinhalb Jahre nach dem Mochi eröffneten Tobias Müller und Edi Dimant gegenüber ein Takeaway und definierten damit das Thema Mitnahme-Sushi neu. Dazu kamen auch noch warme Gerichte wie das wahrscheinlich erste Pulled Pork-Bun Wiens. Und vor drei Jahren erweiterte man das hübsche Takeaway plus Shop dann auch noch um ein Deli, in dem man Wein, Bier, Sake und Kaffee trinken und japanische Süßigkeiten essen kann.
Alles sehr beeindruckend und erfolgreich, aber beim nächsten Laden bleibt einem tatsächlich der Mund offen: Hier machte nämlich vor drei Jahren Herr Halil Akkas seinen Marktstand auf, ein Obst- und Gemüsegeschäft, wie es das so in Wien wohl nicht mehr gibt. Da ist einfach alles, jede Frucht, jedes Grünzeug, wunderschön arrangiert, ein Paradies.
An der Ecke Große Mohrengasse/Praterstraße machen demnächst die Ramasuri-Leute ihr nächstes Lokal namens Pigalle auf. Das sympathische Mittagslokal Stewart hat sich mehr oder weniger als Kantine des Grätzels etabliert, um rund zehn Euro gibt’s mediterrane, asiatische oder bodenständige Tages- und Wochengerichte, sehr unkompliziert, sehr gut.
Den gesamten Grätzelrundgang von Florian Holzer lesen Sie hier.
Ab sofort zeigt W24 das „Wiener Genuss Grätzl“, für das Falter-Kritiker Florian Holzer in 23 Folgen Delikatessenhersteller aller Bezirke abradelt. Sa 19.45, Mi 20.00
BIOGRAFIE: EIN SPIEL von Max Frisch im Theater Akzent
Der mehrfach für den Literaturnobelpreis vorgeschlagene Autor zeigt was passiert, wenn Mann und Frau die Chance bekommen ihr Leben neu zu schreiben und sich nicht mehr ineinander verlieben wollen. Ein Stück über die Liebe, das Leben und die Möglichkeiten die eigene Geschichte zu verändern. Termine: 9., 19. und 30.11 um 19:30h.
Die Karten für die Premiere am 9.11 können direkt bei der Tageskassa, telefonisch oder im Webshop mit dem Promotionscode: FALTER2022Bio um 20% ermäßigt bezogen werden.
1) Walisisch
2) Isländisch
3) Koreanisch
Auflösung von Freitag: Laut einer Schätzung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften gibt es in der Hofburg rund 3.000 Zimmer (nicht 300 oder 1.500).
Im Jahr 2049 haben sich die Menschen von der Erde verabschiedet, fast nur noch Androiden sind übrig. In ihrer engen Wohnung weit oben in einem Hochhaus fristet die ehemalige Technikerin Jane ein tristes Dasein. Als ein Mann mit einem verletzten (künstlichen) Hund bei ihr läutet, ahnen Fans der „Blade Runner“-Filme, dass es bald zu Testfragen kommen wird, um herauszufinden: Wer ist Androide, wer ist echt? Simon Meusburger erzählt in „Blade Runner – Das Märchen Mensch“ aber nicht einfach eins zu eins nach, er lässt sich – äußerst erfolgreich – inspirieren. Man kommt an diesem Abend aus dem Schauen, Hören und Staunen nicht heraus. (Martin Pesl)
Schubert-Theater, 19.30
Laila Lalami: Der verbotene Bericht
Am 17. Juni 1572 stach der Konquistador Pánfilo de Narváez in See. Er hatte eine Rechnung zu begleichen mit Hernán Cortés, dem Herrscher von Mexiko, und der spanische König unterstützte ihn dabei gerne, wenn er sich außerdem bereiterklärte, Florida und die Gebiete nördlich des Golfs von Mexiko bis hinüber zum Rio Grande für die spanische Krone zu sichern.
Im April 1528 landete die Flotte in Florida. Es dauerte nur ein paar Tage, bis eine Standarte in den Boden gerammt war und ein mitgereister Notar das Land zum Besitz des spanischen Königs erklärt hatte. Nun konnte man sich auf den Weg nach Mexiko machen, wobei der Konflikt mit Cortés nur als Vorwand diente. Viel stärker trieb die Gier nach Gold. Unglaubliche Mengen davon, so wussten es Gerüchte, seien hier zu holen.
Mit dabei war ein Offizier, der in Spanien viel Geld verloren hatte und nun hoffte, sich als Gefolgsmann von Narváez wieder sanieren zu können. Standesgemäß hatte er auf die Reise einen Sklaven mitgenommen, Estevanico aus Nordafrika. Die kommenden acht Jahre – der Weg nach Mexiko entwickelte sich zum veritablen Horrortrip − hätte er ohne ihn kaum durchgestanden. In einem offiziellen Bericht an Kaiser Karl V. wird er nur einmal als einer von vier Überlebenden genannt: Estevanico, es negro alárabe, natural de Azamor – Estevanico, ein arabischer Neger aus Azemmour.
Laila Lalami, 1968 in Rabat geboren, seit 1992 in Los Angeles und in den USA eine vielfach preisgekrönte Autorin, erteilt nun ihm das Wort in einem Roman, der sich als verspätete, postkoloniale Erwiderung auf den Bericht an Karl V. versteht … (Tobias Heyl)
Die gesamte Rezension und mehr über das Buch unter faltershop.at
@ Frage des Tages: „Wer gilt als Erfinder der Frankfurter Würstl?" Falter.morgen #442
Eine kleine Anmerkung zum Bild zur Frage des Tages: Hier haben sich meiner Meinung nach Imitate ins Bild geschlichen. Würste in einem Naturdarm weisen eine gewisse Krümmung auf, da der Darm ja nicht ganz gerade ist. Die Wurstmasse im Bild wurde also sehr wahrscheinlich in einen Kunstdarm und nicht in einen Schafsaitling gepresst.
Josef Schenkenfelder
@ „Zum Tod lachen“ von Daniela Krenn & Katharina Kropshofer, FALTER.morgen #441
Das kann man nicht erfinden... befindet sich übrigens im gleichen Haus wie die Bestattung Himmelblau.
So was gibt's wirklich nur in Wien...
Höchst lebendige Grüße
Eva Mayer-Dopplinger
@ „Abgespeist” von Soraya Pechtl, FALTER.morgen #440
Ein großes Dankeschön dafür, dass ihr (von der Gesellschaft marginalisierten) Personen, wie den Fahrradkurieren unserer Stadt, ein offenes Ohr schenkt, respektive diesen die Möglichkeit bietet, ihre Forderungen öffentlichkeitswirksamer kundtun zu können.
Neben meinem Studium bin ich selbst für Mjam auf dem Drahtesel in den Straßen und Gassen Wiens unterwegs. Somit sind mir Einblicke in die firmeninternen Strukturen nicht fremd, und ich kann hieraus folgend die geschilderten prekären Umstände durchaus nachvollziehen und bestätigen.
Abschließend nochmals ein riesen Dankeschön an das FALTER-Team für die von euch geleistete (öffentlichkeitswirksame/journalistische) Arbeit!
Vinzenz*
(* Name auf Wunsch des Verfassers geändert)